Romana Extra Band 3
bieten.“
Ein gemeinsames Abendessen – danach würde sie mit ihm schlafen. Vielleicht.
Seufzend ließ sie sich aufs Bett fallen, auf dem die beiden Kleider lagen, zwischen denen sie sich entscheiden musste. Das Cocktailkleid aus einem durchscheinenden Stoff erschien ihr viel zu aufreizend, das schulterfreie weiße Leinenkleid war eigentlich für den Tag gedacht. Kombiniert mit Schmuck, dem passenden Make-up und einer eleganten Frisur konnte man es auch abends tragen.
Nachdem ihre Entscheidung gefallen war, schminkte sie sich, legte eine goldfarbene Kette um und schlüpfte in schwindelerregend hohe Sandaletten. Mit einer Spange steckte sie das Haar auf und ließ nur einige Locken bis auf ihre Schultern fallen. Ein wenig kam sie sich vor wie Cinderella, die sich für den Ball fertig machte.
Auf dem Weg zum Speisezimmer durchquerte sie die Küche, in der Maria gerade einen Brotteig knetete.
„Sie sehen wunderschön aus“, rief sie entzückt, wischte sich die Hände ab, kam auf Maisy zu und umarmte sie. „Heute speisen Sie also mit dem Boss?“
„Wir müssen uns über Lorenzo unterhalten“, versuchte Maisy sich herauszureden.
Die ältere Frau warf ihr einen wissenden Blick zu. „Er ist eigentlich ein guter Mann, aber die ganzen Partys, all die Frauen …“
Davon wollte Maisy nichts hören, doch als Maria sich wieder dem Teig zuwandte, hätte sie am liebsten gefragt: Was ist damit?
Zum Glück redete Maria unaufgefordert weiter. „Was er wirklich braucht, ist eine nette Frau, die für ihn kocht, seine Kinder großzieht und ihn im Bett glücklich macht.“
Vor Verlegenheit wusste Maisy nicht, wohin sie sehen sollte.
„Er spricht zwar ausgezeichnet Englisch und besitzt Häuser in Miami und New York, ist im Grunde seines Herzens aber ein echter Italiener, sehr traditionsbewusst. Natürlich haben sich die Zeiten geändert, und Alessandro ist … ein moderner Mann, aber wenn er sich eines Tages häuslich niederlässt …“
„Daran denkt er vermutlich noch lange nicht“, warf Maisy ein, der die Unterhaltung unendlich peinlich war.
„Passen Sie auf sich auf“, riet ihr die ältere Frau. „Er ist ein echter Mann, und Sie sind eine schöne Frau.“
Ein echter Mann – in diesem Punkt stimmte sie Maria zu. In Gedanken versunken ging sie weiter. Im Esszimmer wartete statt Alessandro einer seiner Angestellten auf sie. Matteo war im Gegensatz zu seinen Kollegen ihr gegenüber immer sehr aufgeschlossen, und während er sie auf die Dachterrasse geleitete, unterhielten sie sich angeregt.
Alessandro hörte zunächst nur ihre Stimme. Bei ihrem Anblick beschloss er, sie nie wieder von einem seiner Männer abholen zu lassen, sondern diese Aufgabe grundsätzlich selbst zu übernehmen.
Mit wiegenden Hüften kam sie auf ihn zu. Das eng anliegende Kleid betonte ihre atemberaubende Figur. Trotz des dezenten Ausschnitts wirkt es überaus sexy. Schlagartig verschwand jeder Gedanken aus seinem Kopf – bis auf den Wunsch, es ihr so schnell wie möglich abzustreifen.
Als Alessandro ihr entgegenkam, in dunkler Hose und weißem Hemd, fühlte Maisy sich wie eine Prinzessin. Hinter ihm stand ein mit gestärktem Leinen und funkelndem Kristall gedeckter Tisch. Er hatte nicht den Rahmen für eine sachliche Diskussion über Lorenzo geschaffen, sondern für ein romantisches Dinner.
Aus der Nähe bemerkte er, dass sie Augen und Lippen geheimnisvoll geschminkt hatte. Ein zarter Duft nach exotischen Blumen umgab sie. Sie hatte sich für ihn schön gemacht – jetzt musste auch er sich Mühe geben und sie nicht kurzerhand vor dem ersten Gang ins Bett zerren.
Galant reichte er ihr den Arm, führte sie zu Tisch und rückte ihr den Stuhl zurecht.
„Sie sehen bezaubernd aus.“
Statt der erhofften Reaktion schenkte sie ihm einen skeptischen Blick.
„Speisen Sie häufig auf dem Dach?“
„Gelegentlich, wenn ich in Stimmung bin.“
Er griff nach der auf dem Beistelltisch bereitstehenden Champagnerflasche, füllte zwei Gläser und reichte ihr eines davon.
„Es ist wunderschön hier oben. An Ihrer Stelle würde ich ausschließlich hier essen. Bereitet Maria das Dinner zu?“
„Das ist Aufgabe des Kochs.“ Ihre Fragen kamen unerwartet und verwirrten ihn.
„Den hat sie noch nie erwähnt, und in der Küche befand sich niemand außer ihr.“
„Was haben Sie denn dort gemacht?“
„Mit ihr geplaudert.“
Alessandro warf ihr einen seltsamen Blick zu. „Anschließend haben Sie sich mit Matteo unterhalten?“
Sie
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