Romana Extra Band 4 (German Edition)
Hinsicht war sie jedoch perfekt gewesen, wie er sich widerstrebend eingestehen musste, als er an den Sex mit ihr dachte. Sofort erwachte sein Verlangen wieder, als er sich erinnerte, wie leidenschaftlich sie im Bett gewesen war. Ihre intensive Reaktion hatte ihn noch mehr erregt – Billie hatte ihn mehr erregt als jede andere Frau in den letzten Jahren. Niemals hätte er für möglich gehalten, dass eine Frau, die für ihre Selbstdisziplin und ihre altmodischen Ansichten bekannt war, sich so gehen lassen konnte.
Altmodisch? Höhnisch verzog Alexei die Lippen. Was war an Billie überhaupt echt und was nicht? Noch vor wenigen Stunden hätte er schwören können, dass sie eine Frau war, die er wirklich respektieren konnte … und jetzt ? Er fragte sich, ob Damon Marios ihr die Unschuld geraubt hatte oder womöglich einer seiner eigenen Angestellten – oder ob es schon während ihrer Teenagerzeit passiert war. Aber warum sollte ihm die Identität dieses Mannes überhaupt wichtig sein? Er war noch nie besitzergreifend gewesen, schon gar nicht, wenn es um Sex ging. Dazu war er viel zu praktisch veranlagt. Entscheidend war nur, dass Billie gelogen hatte.
Während wieder Zorn in ihm aufflammte, verließ Alexei das Ankleidezimmer und durchquerte die Kabine, ohne Billie eines Blickes zu würdigen. Er würde ihr Zeit geben, ihre Möglichkeiten abzuwägen, bevor er von Bord ging. Und genau das tat er auch: Er hatte nicht die Absicht, mit einer Frau verheiratet zu bleiben, der er nicht vertrauen konnte.
3. KAPITEL
Nachdem Billie aus der Dusche gekommen war, kämmte und föhnte sie ihre Haare, bis es ihr in weichen Wellen über die Schultern fiel. Sie atmete einige Male tief durch, bevor sie sich auf die Suche nach Alexei machte. Sie war noch nie feige gewesen. Er würde, ja, er musste ihr zuhören. Das war ihre einzige Hoffnung. Allerdings wusste sie, wie hart Alexei Drakos sein konnte, wie kompromisslos und wie kaltblütig, wenn es um seine eigenen Interessen ging …
Alexei saß in seinem Büro am Laptop, als wäre dies ein ganz normaler Arbeitstag und nicht seine Hochzeitsnacht. Im sanften Schein der Deckenstrahler schimmerte sein dichtes blauschwarzes Haar, und seine langen Wimpern warfen Schatten auf seine hohen Wangenknochen. So hatte sie ihn schon unzählige Male gesehen, und sie hatte genau gewusst, dass sie ihn hier antreffen würde – wenn er gestresst war, stürzte Alexei sich immer in seine Arbeit. Seine Miene verriet jedoch seine Anspannung, und als er den Kopf hob und sie auf der Schwelle stehen sah, trat ein harter Ausdruck in seine Augen.
„Ich weiß, dass du sauer auf mich bist, aber ich muss mit dir reden“, sagte sie eindringlich. „Ich muss dir sagen, was ich getan habe …“
„Was du getan hast?“, wiederholte er ironisch und zog dabei eine Braue hoch. „Hat das etwas mit Laurens Bemerkungen über die ‚Leichen im Keller‘ zu tun?“
Diese Frage hätte sie in diesem Moment lieber nicht beantwortet. Aber die Erkenntnis, dass sie nun ganz ehrlich sein musste, ließ sie erstarren. Langsam nickte sie und beobachtete, wie seine Miene sich noch mehr verfinsterte.
„Sogar deine Mutter weiß also, was ich nicht weiß?“, fragte er.
„Ich habe versucht, es vor ihr geheim zu halten, aber leider hat sie es selbst herausgefunden“, gestand Billie leise.
Alexei musterte sie von Kopf bis Fuß. Durch den dünnen Stoff ihres Morgenmantels konnte er sehen, dass sie darunter nackt war. Die Rundungen ihrer Brüste waren deutlich zu erkennen, und die Brustspitzen zeichneten sich verführerisch unter der glatten Seide ab. Da sofort Begierde in ihm aufflammte, musste er ein wenig seine Position verändern. Zynisch fragte er sich, ob Billie den verführerischen Morgenmantel seinetwegen angezogen hatte.
Wie auch immer, die Stärke seines Verlangens erschreckte ihn. Ausnahmsweise einmal hatte er es nicht stillen können. Aber seine aufgestauten Gefühle, der heftige Zorn, die Bitterkeit und die Desillusionierung, mussten sich irgendwie entladen. Er war mit seinen körperlichen Bedürfnissen viel vertrauter als mit seinen Emotionen. Entschlossen, sich Erleichterung zu verschaffen, streckte er die Hand aus, woraufhin Billie sie, einen misstrauischen Ausdruck in den Augen, umschloss. Dann legte er ihr die Arme um die Taille, zog sie an sich und presste begierig die Lippen auf ihre.
Als er sich von ihrem Mund löste, stieß er rau hervor: „Ich will dich.“
Erleichterung und Sehnsucht überkamen Billie,
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