Romana Extra Band 4 (German Edition)
Nicky schon als Sohn meiner Tante ausgegeben, als ich dich das erste Mal um eine Auszeit gebeten und dir erzählt habe, dass sie schwanger ist. Das war Monate bevor du überhaupt mit dem Gedanken gespielt hast, mich zu heiraten!“
Offenbar sah er das ein. Überheblich und wütend zugleich betrachtete er sie. „Du hast mich belogen und mir über einen langen Zeitraum etwas vorgemacht …“
„Aber nicht in böser Absicht!“, warf sie verzweifelt ein. „Ich weiß, ich hätte dir vor der Hochzeit von Nicky erzählen sollen, aber mir fehlte der Mut …“
„Ja, dein Ehrgeiz und deine Geldgier haben schwerer gewogen. Und warum? Weil dir klar war, dass es keine Hochzeit geben würde, wenn du mir die Wahrheit sagst.“
„Dein Geld hat mich nie interessiert!“, rief sie, erzürnt über diese Unterstellung. „Und bezeichne meinen Sohn gefälligst nie wieder als uneheliches Gör! Ich liebe ihn über alles und bin stolz auf ihn. Wenn du so schlecht von mir denkst, wie konntest du dann wieder mit mir schlafen?“
Alexei blickte sie spöttisch an. „Das war nur Sex. Ich musste mein aufgestautes Verlangen stillen.“
Billie spürte, wie sie erst errötete und ihr das Blut dann wieder aus dem Gesicht wich. Verzweifelt wünschte sie, sie hätte sich nicht darauf eingelassen und Alexei weggestoßen. Doch es war geschehen und ließ sich nicht mehr rückgängig machen. Trotz seines weltgewandten Auftretens hatte er etwas Machohaftes an sich. Er war durch und durch ein Drakos. Sein Vater Constantine hatte sich ohne Skrupel von seiner dritten Frau, die ihn über alles geliebt hatte, scheiden lassen und seine schwangere Geliebte geheiratet. Anscheinend würde Alexei sich ihrer jetzt genauso schnell entledigen, weil sie seine Erwartungen nicht erfüllte.
„Nicky ist dein Sohn“, erklärte Billie ein letztes Mal, um ihn davon zu überzeugen, bevor er sich von ihr trennte.
„Nichts kann deine Lügen entschuldigen“, sagte er leise, und es klang endgültig. „Du hast dir den Weg zum Altar erschlichen und verdienst nichts als Verachtung. Natürlich werde ich einen Gentest in Auftrag geben, aber nur damit du nicht weiterhin behaupten kannst, ich wäre der Vater.“
Da sie sich durch seine Drohungen erniedrigt fühlte, warf Billie ihm einen verächtlichen Blick zu. „Das ist eine Beleidigung! Du bist der einzige Mann, mit dem ich je geschlafen habe.“
Mit einem Furcht einflößenden Ausdruck in den Augen betrachtete er sie. „Ich glaube dir kein Wort mehr. Und wessen Schuld ist das?“
Als er das Büro verließ, blieb Billie regungslos sitzen und versuchte, ihre Gefühle in den Griff zu bekommen. Schon so kurz nach der Hochzeit hatte sie ihre Ehe mit ihrer Heimlichtuerei zerstört. Sie hatte sein Vertrauen verloren und würde es so schnell nicht zurückgewinnen. Als sie plötzlich das Geräusch der Rotoren hörte, erwachte sie aus ihrer Starre, stürzte zum Schreibtisch und griff zum Telefon. Kapitän McGregor informierte sie, dass Alexei mit seinem Sicherheitsteam im Hubschrauber weggeflogen war. Nachdem sie sich bei ihm bedankt hatte, legte sie mit zitternden Fingern auf.
Alexei hatte sie gerade verlassen. Diese Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. Mit einer solchen Reaktion hätte sie niemals gerechnet, und es erschien ihr schier unmöglich, ihn umzustimmen. Und da die Presse alle seine Aktivitäten verfolgte, würde sie die Tatsache, dass er seine Braut in der Hochzeitsnacht sitzen gelassen hatte, wochenlang ausschlachten.
Tränen traten ihr in die Augen. Langsam kehrte Billie in die Kabine zurück, um sich anzuziehen. Der Morgen war zwar noch nicht angebrochen, aber die Hochzeitsnacht war endgültig vorbei. Sie würde mit dem Beiboot nach Speros zurückkehren und nach Hause gehen, zu ihrem Sohn. Was hätte sie sonst auch tun sollen?
War ihre Ehe gescheitert, bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte? Billie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Alexei ihr eine zweite Chance geben würde. Warum auch, wenn er sie nie geliebt hatte? Sie hatte alles so gründlich vermasselt, dass sie sich in diesem Moment selbst hasste. Mit ihrem Schweigen hatte sie alle Hoffnungen auf eine glückliche Zukunft zerstört.
4. KAPITEL
Die nächsten beiden Wochen erschienen ihr wie die längsten ihres Lebens. Unglücklich verfolgte Billie, wie Alexei um die Welt reiste, denn die Paparazzi berichteten über jeden seiner Schritte.
Durch die Artikel in der Klatschpresse erfuhr sie unter anderem, dass er zwei Nächte
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