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0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn

0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn

Titel: 0186 - Höllenfahrt um null Uhr zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Höllenfahrt um null Uhr zehn
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»Keine Ahnung. Der Mann aus der Leitstelle sagte, er werde mich mit irgendeinem Sheriff verbinden.«
    »Mit einem Sheriff?«
    »Ja!« brummte er ungeduldig. Erschien gereizt zu sein. Kein Wunder! Es war schon die 16. Nacht, die wir uns um die Ohren schlagen mußten, ohne zu wissen, wie viele noch folgen würden.
    Wir verfielen wieder in Schweigen. Ich merkte, daß meine Müdigkeit immer größer wurde. Den letzten Kaffee aus der Thermosflasche hatten wir gegen Mitternacht getrunken. Er wirkte jetzt bestimmt nicht mehr.
    »Ja, hier ist Posten 16«, hörte ich Phil plötzlich sagen. »Wer spricht?« Eine Weile lauschte er, dann lachte er knapp. »Keine Bange, Sheriff! Uns hängt keiner ab! Er müßte schon mit einer Rakete angezischt kommen. Jawohl, wir melden uns, sobald wir etwas Genaueres wissen.«
    Ich hörte, daß er den Hörer auf die Gabel legte. Die Dunkelheit war so undurchdringlich, daß ich seine Bewegungen nicht erkennen konnte, obgleich er dicht neben mir saß.
    »An der Sperre von Lilianwos haben sie geschlafen«, brummte Phil. »Jedenfalls ist ihnen ein schwarzer Chevrolet durch die Lappen gegangen. Er müßte in vier bis sechs Minuten hier vorbeikommen. Wir sollen ihn stoppen, um die Wagenpapiere und die Ausweise der Insassen zu überprüfen.«
    Ich richtete mich aus meiner fast liegenden Stellung auf, zog den Sitz hoch und tastete nach dem Lenkrad, um ihn auf die richtige Entfernung einzustellen.
    »Wahrscheinlich ein paar leichtsinnige Bengel, die sich einen Jux daraus gemacht haben, mal eine Straßensperre zu durchbrechen«, sagte ich. »Mir ist alles recht, was dieses Warten ein bißchen kurzweiliger macht.«
    »Mir auch. Aber wenn wir schon Abwechslung kriegen, dann wäre mir eine interessante oder aufregende am liebsten.«
    »Mal den Teufel nicht an die Wand!« sagte ich leise. »Ich lege keinen Wert darauf, mich bei der Finsternis an einen Wagen zu stellen, von dem man nicht weiß, wer drin sitzt. Kann sein, daß sie dir schon mit der Maschinenpistole auf den Bauch zielen, während du ahnungslos herankommst.«
    »Eine jede Kugel trifft ja nicht«, tröstete Phil. »Und was du nicht sehen kannst in dieser Finsternis, können die anderen auch nicht sehen. Sie müßten also auf gut Glück zielen.«
    »Lassen wir das Thema!« schlug ich vor. »Wenn’s soweit ist, entwickelt sich doch gewöhnlich alles anders, als man es sich vorher gedacht hat. Wir wollen lieber aufpassen, daß uns der schwarze Chevy nicht auch noch durch die Lappen geht.«
    Der Motor lief, aber ich ließ den Wagen noch im Dunkeln stehen. Die linke Hand hatte ich auf dem Knopf für die Scheinwerfer.
    Am Geräusch hörte ich, daß jetzt auch mein Freund den Ruhesitz hochzog. Lange konnte es nicht mehr dauern. Phil hatte etwas von vier bis sechs Minuten gesagt. Drei davon waren bestimmt schon um.
    In diesem Augenblick leuchtete es links zwischen den Bäumen auf. Bald darauf erkannte ich das Scheinwerferpaar eines ziemlich schnell fahrenden Wagens.
    Unser Standort war wirklich klug ausgewählt. Während man uns von der Straße her frühestens erkennen konnte, sobald man genau auf unserer Höhe war, konnten wir das Auftauchen von Scheinwerfern frühzeitig genug ausmachen.
    Ich beobachtete das Herankommen der beiden starken Lichtquellen. In dem Moment, da der Wagen noch höchstens zwei Meter links von unserem Versteck war, zog ich den Knopf für das Fernlicht ganz heraus.
    Die Scheinwerfer meines Jaguars ergossen ihr gleißendes Licht auf den schnell vorüberhuschenden Umriß eines dunklen Wagens. Es konnte ein Chevrolet sein. Er war entweder dunkelblau oder schwarz.
    »Das wird er sein«, rief Phil, als ich schon den Gang eingeworfen hatte und mit steigender Tourenzahl aus unserem Waldweg heraus auf die Straße brauste.
    »Sirene?« fragte mein Freund.
    »Klar!« sagte ich. »Die sollen wissen, was gespielt wird. Auch das Rotlicht.«
    Phil schaltete beides ein, so daß wir uns als Polizeifahrzeug auswiesen. Ich hatte inzwischen hochgeschaltet und kitzelte das Gaspedal. Der Jaguar arbeitete mit einem hellen Summen, während er sein Tempo beschleunigte.
    Sie hatten einen Vorsprung von etwa 200 Metern, weil sie sehr schnell an unserem Versteck vorübergebraust waren. Aber das machte mir kein Kopfzerbrechen. Einen Chevrolet holte mein Jaguar spielend ein.
    Die Straße war breit, drei Fahrbahnen auf jeder Seite, und ihre Kurven waren so weit geschwungen, daß man sie mit jeder Geschwindigkeit durchfahren konnte. Es dauerte keine fünf

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