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Romana Extra Band 4 (German Edition)

Romana Extra Band 4 (German Edition)

Titel: Romana Extra Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham , Caroline Anderson , Trish Morey , Rachel Gardner
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bisher noch niemanden aus seiner Familie kennengelernt. „Erzählen Sie mir von ihnen.“
    Seine Miene überschattete sich, und Sapphy glaubte schon, er würde gar nicht mehr antworten. Doch dann sagte er: „Meine Mutter war Französin, eine Schauspielerin. Sie war sehr schön. Mein Vater sah sie in einem Film und verliebte sich in sie. Er ging nach Paris, um ihr den Hof zu machen, und kehrte mit ihr zurück, um sie hier zu heiraten.“
    „Hat Ihre Mutter danach noch Filme gedreht?“
    „Nein.“
    „Sie hat alles aufgegeben, ihre Karriere, ihre Heimat, nur um hierher zu kommen und die Frau Ihres Vaters zu werden?“
    Khaled lächelte wehmütig. „Warum nicht? Mein Vater war ein sehr gut aussehender Mann. Und er hat sie geliebt. Sie waren sehr glücklich miteinander.“
    Sapphy folgte ihm schweigend über den gewundenen Pfad, den sie eingeschlagen hatten. Mit jeder Biegung, die sie nahmen, veränderte der Garten sich, und sie hatte das Gefühl, als ergreife die Magie dieses Ortes mehr und mehr von ihr Besitz. Es war so schön hier, so friedlich. Aber war das genug, um jemanden dazu zu bringen, sein bisheriges Leben vollkommen hinter sich zu lassen?
    „Sie muss ihn sehr geliebt haben“, sagte sie schließlich, und er nickte gedankenverloren.
    Eine romantische Geschichte, aber offensichtlich eine, die kein glückliches Ende gefunden hatte. Sapphy konnte es Khaleds bedrückter Miene ansehen.
    „Was ist aus ihnen geworden?“
    Sie hatten einen kunstvoll verzierten Brunnen erreicht, und Khaled blieb stehen und starrte unverwandt auf die Wasser speienden Rehe, Vögel und Fische aus Marmor. „Sie wurden unter einer Lawine begraben. Eigentlich hätten sie zu diesem Zeitpunkt in London sein sollen, doch dann kam etwas dazwischen, und sie verbrachten stattdessen ein paar Tage in den Alpen …“
    „Das tut mir leid.“
    „Wenn sie damals in London gewesen wären, wäre das nicht passiert“, fuhr er erregt fort. „Dann wären sie heute noch am Leben.“
    Die Heftigkeit seiner Worte überraschte Sapphy zunächst, doch dann verstand sie. Aus irgendeinem Grund schien Khaled sich verantwortlich dafür zu fühlen, dass seine Eltern ihre Pläne geändert hatten. „Sie können nichts dafür“, sagte sie sanft.
    Er starrte sie an, und seine Augen funkelten vor Wut. „Sie irren sich“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, „nicht ich bin es, der für ihren Tod verantwortlich ist.“
    Damit drehte er sich um und eilte davon. Als sie ihm folgte, bemerkte sie etwas Orangefarbenes auf dem Boden.
    Es war die Orange, die er in der Hand gehalten hatte. Seine Fingernägel hatten deutliche Spuren hinterlassen, wo sie sich in die Schale gebohrt hatten, und das Innere der Frucht war nur noch eine breiige Masse.
    Es war ein Fehler gewesen, Sapphy in den Garten zu führen. Anstatt damit ihr Vertrauen zu gewinnen, hatte er, Khaled, zugelassen, dass die Gefühle, die er so tief in seinem Inneren begraben hatte, hervorgebrochen waren und der faule Geruch seines Hasses die Luft verpestet hatte.
    Aber er würde seine Rache noch bekommen. Sie war so nahe, dass er beinahe mit den Händen danach greifen konnte. Und sie würde süßer sein, als er zu träumen gewagt hatte.
    Die Arbeit an dem Kleid näherte sich ihrem Ende. Es würde großartig werden, zweifellos das schönste Brautkleid, das Sapphy jemals entworfen hatte. Selbst das champagnerfarbene Seidenkleid, das sie vor zwei Jahren für die Hochzeit ihrer Schwester Opal genäht hatte, konnte ihm nicht das Wasser reichen.
    Alles, was jetzt noch fehlte, war eine Reihe von Anproben, bevor die letzten Nähte geschlossen und die Säume umgenäht werden konnten. Sie hatte Khaled mehrfach versichert, dass sie nur eine Stunde mit seiner zukünftigen Braut benötige, doch er hatte sie immer wieder vertröstet.
    Seit dem Abend im Garten hatte er ohnehin kaum mit ihr gesprochen. Ihr Gespräch über den Tod seiner Eltern musste ein paar tiefe Wunden aufgerissen haben.
    Sie versuchte, sich auf die Postkarten zu konzentrieren, die sie in der Mittagspause schreiben wollte. Ihre Mitarbeiterinnen hatte sie nach Hause geschickt, denn bis zur Anprobe gab es ohnehin nichts mehr zu tun. Sapphy hatte bereits eine Karte an ihre Mutter und ihre Schwestern in Australien geschrieben. Doch die letzte Postkarte ließ sie zögern.
    Was sollte sie Paolo schreiben?
    Ihr Mobiltelefon funktionierte hier in der Wüste nicht, und irgendwie war sie darüber sogar erleichtert. Seit ihrem Streit in Mailand

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