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Romana Extra Band 4 (German Edition)

Romana Extra Band 4 (German Edition)

Titel: Romana Extra Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham , Caroline Anderson , Trish Morey , Rachel Gardner
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nie zuvor hatte sie so viel Personal gehabt, und einerseits genoss sie den Luxus, andererseits war es auch eine Herausforderung, alle Mitarbeiterinnen zu beschäftigen und ihre Arbeit zu überwachen.
    Es war offensichtlich, dass Khaled die besten Näherinnen des Landes angeheuert hatte, sodass Sapphy sie von Anfang an mit komplizierten Tätigkeiten beauftragen konnte. Selbst die sprachlichen Schwierigkeiten, die Sapphy befürchtet hatte, stellten sich als gering heraus.
    Die Braut hatte sie zwar immer noch nicht treffen können, aber dafür hatte man ihr eine Liste ihrer Maße gegeben, die es ihr erlaubten, einen ersten Schnittentwurf aus einfacher Baumwolle anzufertigen. Eine Woche nachdem sie in Jebbai angekommen war, nahm das Kleid bereits Gestalt an.
    Auch ihr Tagesablauf hatte einen festen Rhythmus bekommen. Morgens nahm sie das Frühstück in ihrem Zimmer ein, normalerweise frisches Obst mit Datteln, getrockneten Feigen und cremigem Joghurt. Anschließend arbeitete sie bis vier oder fünf Uhr nachmittags. Bald darauf erschien Azizah, um ihr zu sagen, dass das Essen angerichtet sei, und Sapphy gesellte sich zu Khaled und Saleem, wie sie es bereits am ersten Abend getan hatte.
    Khaled erkundigte sich stets nach ihrem Wohlbefinden und nach den Fortschritten, die das Kleid machte. Sapphy gab ihm bereitwillig Auskunft, überließ ansonsten aber den beiden Männern das Gespräch. Es war ihr unangenehm, in Saleems Anwesenheit über persönlichere Dinge zu sprechen, und sie war jedes Mal froh, wenn sie sich nach dem Kaffee verabschieden und sowohl Saleems frostige als auch Khaleds bewundernde Blicke hinter sich lassen konnte.
    Heute Abend war jedoch alles anders. Beim Hereinkommen sah Sapphy sich im Speiseraum um, doch von Saleem war keine Spur zu sehen.
    „Wo ist Saleem?“, fragte sie Khaled, der auf einem der Kissen vor dem Tisch saß.
    „Fort.“ Er goss ihr ein Glas Tee ein. „Ich fürchte, Sie müssen heute mit mir vorlieb nehmen.“ Er reichte ihr das Glas, doch als sie danach griff, hielt er es weiter fest und sah ihr dabei tief in die Augen.
    „Was für ein Glück“, murmelte sie ironisch und zerrte ihm das Glas aus der Hand. Auf einmal erschien ihr Saleems mürrisches Wesen als eine Wohltat im Vergleich zu Khaleds überflüssigen Spielchen. „Sagen Sie“, begann sie in dem Versuch, ihm sein überlegenes Grinsen auszutreiben, „wie geht es Ihrer Verlobten?“
    Als der Kaffee serviert worden war, wollte Sapphy die Gelegenheit ergreifen, sich wie üblich zurückzuziehen.
    „Haben Sie es eilig?“, erkundigte Khaled sich.
    „Nein, überhaupt nicht“, log sie. Dabei wollte sie in Wirklichkeit nichts lieber, als so schnell wie möglich zu verschwinden. Das Abendessen war in einer angespannten Atmosphäre verlaufen, und immer wieder hatte Sapphy seinen nachdenklichen Blick auf sich gespürt.
    „Kommen Sie mit“, sagte er und stand auf. „Ich will Ihnen etwas zeigen.“
    „Was denn?“, fragte sie, während er sie in einen Teil des Palastes führte, in dem sie noch nie zuvor gewesen war. Es lagen so viele Gänge, Treppen und Biegungen hinter ihnen, dass sie nicht sicher war, ob sie den Weg alleine zurückfinden würde.
    „Warten Sie es ab.“ Er öffnete eine hohe, aufwändig verzierte Tür. Sapphy folgte ihm und hatte das Gefühl, eine ganz andere Welt zu betreten.
    Sie befanden sich in einem großen Innenhof, der mit Pflanzen in allen möglichen Größen und Grünschattierungen angefüllt war. Farne, Palmen und Kletterpflanzen wuchsen dort, erleuchtet von einer Vielzahl brennender Fackeln, und ein süßer Duft erfüllte die Luft. In der Stille war das Rauschen von Wasser zu hören und der Ruf exotischer Vögel.
    „Das ist der schönste Garten, den ich jemals gesehen habe“, rief Sapphy, die zwischen akkurat geschnittenen Büschen auf einem mit Marmorplatten ausgelegten Weg entlangschritt. Einige der Pflanzen erkannte sie, Myrte, Lorbeerbäume und sogar einen Orangenbaum, dessen Früchte sich schon von Weitem gegen das Grün der Blätter abhoben.
    Khaled, der neben ihr ging, pflückte eine Orange und reichte sie ihr. „Die besten Orangen auf dieser Seite des Tigris“, erklärte er, bevor er eine weitere von einem Zweig zupfte und nachdenklich betrachtete. „Dieser Garten war der Lieblingsplatz meiner Mutter. Mein Vater ließ ihn als Hochzeitsgeschenk für sie pflanzen.“
    Sapphy sah überrascht zu ihm auf. Es war das erste Mal, dass er seine Eltern erwähnte. Von Saleem abgesehen, hatte sie

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