Romana Gold Band 13
nicht sein Herz. Und wenn du deine Mutter noch anrufen willst, solltest du es besser jetzt tun. Der Hubschrauber wird bald da sein.“
Olivia folgte Max zu der Funkanlage im Arbeitszimmer und sah zu, wie er das Gerät in Betrieb nahm.
„Setz dich hierher“, befahl er dann. „Es läutet schon durch.“
Leicht verzerrt hörte Olivia die Stimme ihrer Mutter aus dem Lautsprecher.
„Ich bin es, Mum. Olivia.“
„Olivia!“, rief ihre Mutter überrascht aus. „Du klingst so weit weg. Von wo rufst du an?“
„Ich bin auf Hymnos, der Insel, die versteigert werden sollte. Erinnerst du dich? Deshalb sind wir doch nach Griechenland geflogen, um Hymnos zu kaufen.“
„Ach ja. Und? Habt ihr die Insel gekauft?“
„Nein. Hör zu, Mum, ich habe leider schlechte Nachrichten. Dad hatte einen Herzanfall.“
Sie hörte, wie ihre Mutter betroffen Luft holte. „Ist es ernst?“
„Ich weiß es noch nicht. Sie haben ihn mit dem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen, und ich werde ihm gleich folgen. Sobald ich Genaueres weiß, melde ich mich wieder bei dir.“
„Ja, tu das“, sagte ihre Mutter bedächtig. „Bist du in Ordnung, Darling? Es muss ein schlimmer Schock für dich gewesen sein. Kümmert sich Christos um dich?“
„Ich habe die Verlobung gelöst, Mum“, sagte Olivia heiser. „Ich werde Christos nicht heiraten.“
„Habe ich richtig verstanden? Olivia, was, in aller Welt, ist denn passiert? Nein, lass nur … Soll ich mich vielleicht ins Flugzeug setzen und zu dir kommen?“
„Ach, das wäre wundervoll, Mum“, sagte sie dankbar. „Ich wollte dich nicht darum bitten, aber … Könntest du es möglich machen?“
„Das kriege ich schon hin. Muss ich nach Athen fliegen? Wo ist das Krankenhaus? Und wie komme ich da hin?“
Olivia sah Max fragend an. Der beugte sich vor und sprach in das Mikrofon. „Mrs Faulton? Hier spricht Max Agathios. Ich vermute, Sie wissen, wer ich bin?“
„Ja“, antwortete ihre Mutter, nun restlos verblüfft.
„Ich schlage vor, dass ich für Sie einen Flug von Heathrow nach Athen buche, Sie am Flughafen abhole und zum Krankenhaus fahre.“
„Das ist sehr aufmerksam von Ihnen, Mr Agathios. Aber den Flug brauchen Sie wirklich nicht für mich zu buchen.“
„Mrs Faulton, ich beabsichtige, in naher Zukunft Ihr Schwiegersohn zu werden, also erlauben Sie mir bitte, Ihnen diesen kleinen Gefallen zu erweisen“, antwortete Max förmlich.
Olivia wurde blass, um im nächsten Moment wütend zu erröten. Wie konnte Max es wagen?
Ihre Mutter schnappte hörbar nach Luft. „Oh! Ich verstehe, das heißt, eigentlich nicht … Aber das kann warten, bis ich Olivia sehe und mir persönlich ein Bild davon mache, was da bei Ihnen los ist!“
Max lachte. „Gut. Ich werde meine Sekretärin anrufen, und sie wird sich wegen des Fluges bei Ihnen melden. Und ich hole Sie dann in Athen am Flughafen ab.“
Draußen hörte man das Rattern von Rotoren am Himmel. Max bedeutete Olivia, das Gespräch zu beenden.
„Mum? Ich muss jetzt Schluss machen. Wir sehen uns bald“, sagte sie verlegen.
„Ich kann es gar nicht erwarten herauszufinden, was du angestellt hast“, verabschiedete sich Ann Faulton trocken.
Max schaltete die Funkanlage ab, und Olivia sah ihn wütend an. „Wie konntest du es wagen, meiner Mutter das zu sagen?“
„Warum nicht? Früher oder später wird sie es sowieso erfahren. Oder willst du sie zu unserer Hochzeit nicht einladen?“
„Wir werden nicht heiraten!“
„Nicht?“ Er riss in gespieltem Entsetzen die Augen auf. „Olivia, ich bin in diesen Dingen sehr altmodisch. Ich könnte nicht ohne Trauschein mit dir zusammenleben.“
„Du weißt genau, was ich meine! Du wirst mich nicht heiraten, nur um die Anteile meines Vaters an deiner Firma zu bekommen.“
„Ich brauche sie gar nicht.“ Seine Augen blitzten übermütig. „Die Ereignisse haben sich heute überschlagen. Während dein Vater in den Hubschrauber verladen wurde, fand ich hier ein Fax von einem alten Freund vor, der mich um Rückruf bat. George Korsavo ist genau genommen ein Konkurrent. Seine Reederei ist nicht so groß wie meine, besitzt aber einige interessante Verträge. Sie ist in den letzten Jahren stetig gewachsen, und, was viel wichtiger ist, er ist der alleinige Eigentümer. George hat zwei Töchter, die verheiratet sind und sich nicht für die Firma interessieren, und einen Sohn, Ioannis, der Pilot ist. Ioannis hat seinen Vater überredet, für ihn eine Fluggesellschaft zu kaufen,
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