Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Romana Gold Band 13

Romana Gold Band 13

Titel: Romana Gold Band 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Donnelly , Jacqueline Baird , Charlotte Lamb
Vom Netzwerk:
lassen, und schickte ihr regelmäßig Firmenbroschüren. In der wenigen Zeit, die sie gemeinsam verbrachten, redete er, wenn überhaupt, übers Geschäft. Seit sie denken konnte, hatte ihr Vater sie auf dieses Thema eingeschworen.
    Gerald Faulton war Generaldirektor der britischen Reederei Grey-Faulton , die sein Vater nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem heruntergewirtschafteten schottischen Fährunternehmen seines Schwiegervaters John Grey aufgebaut hatte. Andrew Faulton expandierte ins Frachtgeschäft und schuf eine blühende Reederei, die Gerald schließlich erbte. Olivia hatte ihren Großvater kaum gekannt, er war gestorben, als sie zehn war. Aber nach allem, was sie von ihrer Mutter wusste, war er das große Vorbild ihres Vaters gewesen. „Manchmal glaube ich, dass dieser harte, skrupellose alte Mann der einzige Mensch war, den dein Vater je geliebt hat“, hatte ihre Mutter einmal gesagt. Auf jeden Fall war das Geschäft die alles bestimmende, treibende Kraft im Leben ihres Vaters.
    Olivia seufzte. Allein die ungewöhnliche Redseligkeit ihres Vaters hätte sie warnen müssen, dass der Fremde, den sie am Strand getroffen hatte, irgendwie mit dem Reedereigeschäft zu tun hatte.
    Anna, die Haushälterin, kam mit frischem Kaffee und lächelte Olivia an, als sie ihr aus der schweren Silberkanne eingoss.
    „Mmh, frischer Kaffee … danke.“ Olivia lächelte zurück. „Ein herrlicher Morgen, nicht wahr, Anna?“
    „Ja, ein wundervoller Tag“, pflichtete Anna ihr bei. „Möchten Sie Toast?“
    Sie sprach ausgezeichnet Englisch, wenngleich mit korfiotischem Akzent. Anna war hier auf Korfu geboren, eine Frau von fast vierzig, rundlich mit langem schwarzen Haar, das sie zu einem Kranz gewunden trug, samtener Haut, großen dunklen Augen und einem vollen Mund. Anna besaß die Schönheit ihrer Insel: üppig, von der Sonne verwöhnt, einladend. Olivia kannte sie, seit ihr Vater sie vor zwölf Jahren als Haushälterin für die Villa eingestellt hatte. Zusammen mit Spiro, ihrem Mann, war sie damals in einen kleinen Anbau neben der Villa gezogen.
    „Nein, danke, keinen Toast, Anna“, antwortete Olivia langsam auf Griechisch. In den zwei Wochen, die sie jedes Jahr auf Korfu verbrachte, bemühte sie sich, ihren spärlichen Wortschatz ein wenig zu erweitern. Besonders gern half sie Anna in der Küche, um nicht nur ihre Sprachkenntnisse zu verbessern, sondern auch etwas über die griechische Kochkunst zu lernen.
    „Ihr Akzent wird immer besser, Olivia“, erwiderte Anna jetzt lachend in ihrer Muttersprache.
    In diesem Moment läutete das Telefon, und Anna eilte ins Haus. Kurz darauf kehrte sie zurück. „Es ist für Sie, Mr Faulton. Ein Grieche. Konstantin aus London … dann wüssten Sie Bescheid. Soll ich das Gespräch in Ihr Arbeitszimmer durchstellen?“
    Gerald nickte, stand auf und folgte Anna ins Haus.
    Olivia blieb allein am Frühstückstisch zurück. Konstantin? Hatte ihr Vater den Namen nicht gerade erst erwähnt? Ach ja, Max Agathios besaß einen Bruder namens Konstantin. Welche Gründe hatte ihr Vater, einen so regen Kontakt mit den beiden Brüdern zu pflegen?
    Sie hatte gerade ihre zweite Tasse Kaffee getrunken, als Max Agathios auf die Terrasse kam. Er trug jetzt ausgeblichene Jeans und ein T-Shirt, wirkte darin aber keineswegs schäbig, sondern im Gegenteil ausnehmend sexy, wie Olivia bewundernd feststellte.
    Er nickte ihr lässig zu. „Wo ist Ihr Vater?“
    „Er telefoniert mit Ihrem Bruder“, antwortete Olivia, ehe sie sich recht besann.
    Max horchte auf. „Mit meinem Bruder?“
    „Nun ja, ich vermute es jedenfalls“, sagte sie unsicher. „Der Anrufer ist ein Grieche namens Konstantin.“
    „Ruft er aus Piräus an?“
    „Nein, aus London.“ Olivia war nun ernsthaft beunruhigt. Würde ihr Vater wütend sein, wenn er herausfand, dass sie Max von diesem Anruf erzählt hatte?
    „Aha.“ Max drehte sich um und schaute zu den Berggipfeln am Horizont, die in dem flirrenden Dunst wie eine Luftspiegelung wirkten. Nach kurzem Überlegen wandte er sich wieder Olivia zu und sagte ruhig: „Nun, ich werde später mit ihm sprechen und erst einmal zum Hafen fahren, um nach meinem Boot zu schauen. Ich habe eine Reparatur am Funkgerät in Auftrag gegeben und möchte mich vergewissern, dass sie ordentlich erledigt worden ist.“
    „Ich würde Ihre Jacht gern einmal sehen“, sagte Olivia.
    „Dann kommen Sie doch mit“, erwiderte er sofort. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, auf dem Soziussitz meines Motorrads

Weitere Kostenlose Bücher