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Romana Gold Band 13

Romana Gold Band 13

Titel: Romana Gold Band 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Donnelly , Jacqueline Baird , Charlotte Lamb
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„Ist das Kaffee, was du da trinkst?“, fragte sie dann.
    „Ja. Kannst du einen Becher vertragen?“
    „Mehr als das!“ Sie wandte sich um und nahm das Tablett.
    „Lass es stehen und komm herunter“, rief er zu ihr hinauf. „Ich kümmere mich später darum.“
    Caroline hätte den Balanceakt mit dem Tablett auf der steilen Leiter vielleicht geschafft, aber sie beschloss, kein Risiko einzugehen. Sie kam die Leiter herab und ließ das Tablett oben stehen. Nachdem sie sich Kaffee aus der Kanne auf dem Herd eingeschenkt hatte, setzte sie sich an den Tisch und atmete das kräftige Aroma aus dem Becher ein wie den Duft eines kostbaren Parfums.
    „Alles in Ordnung?“ Wie oft er sie das schon gefragt hatte!
    Sie verzog das Gesicht. „Ich bin selbst schuld“, gestand sie. „Ich habe einen dicken Kopf vom vielen Wein gestern Abend.“ Damit er nicht auf die Idee kam, es könnte ihren Aufbruch verzögern, fügte sie hinzu: „Aber es ist nicht schlimm. Ich habe schon ein Aspirin genommen, und der Kaffee wird ein Übriges tun. Ich werde gleich fahren können … Oder weißt du ein besonderes Mittel gegen einen Kater?“
    „Hier schwören sie auf Pasta mit Blutsuppe.“ Rafe schien erleichtert, dass sie nicht zu bleiben gedachte.
    Caroline schüttelte sich. „Daran mag ich nicht einmal denken!“ Sie brauchte ihr Entsetzen nicht zu spielen.
    „Das einfache Leben verliert also an Reiz?“
    „Nun, es wird Zeit, dass ich mich aufmache. Ein bisschen Sightseeing, ein bisschen Einkaufen.“
    „Wie eine richtige Touristin?“
    „Ich bin eine richtige Touristin. Ich habe Urlaub.“
    „Ja, natürlich“, entgegnete er. „Noch mehr Kaffee?“
    Caroline lehnte dankend ab. Während sie sich eine rasche Katzenwäsche mit eisigem Wasser in der Küche gönnte, brachte Rafe ihr Gepäck herunter. Vor dem Haus wurden sie schon von Nachbarn erwartet, die sich von ihr verabschiedeten und sie zu ihrem Wagen geleiteten. Sie bereiteten ihr einen rührenden Abschied.
    Caroline stieg in den Jeep unter der Zypresse und kurbelte das Seitenfenster herunter. Rafe hatte inzwischen ihre Taschen auf den Rücksitz gelegt. Sie hielt seine Hand durch das geöffnete Fenster und lächelte ihn an.
    „Kali stratia“ , rief eine der alten Frauen, und er übersetzte: „Sie wünscht dir eine gute Reise.“
    „ Efharistó para polí … vielen Dank“, radebrechte Caroline.
    „Sehr gut“, lobte Rafe. Er hielt noch immer ihre Hand umfasst. „Jetzt fahr nach Hause und sag Christopher, dass er gut auf dich aufpassen soll!“ Dann zog er die Hand zurück und reichte sie stattdessen Elpida.
    Alle traten zurück, als Caroline den Wagen startete und langsam auf die holprige Straße hinausfuhr. Als sie sich zu einem letzten Gruß umwandte, sah sie winkende Hände und freundlich strahlende Gesichter. Auch Rafe winkte ihr zu. Er schien sehr erleichtert zu sein, dass er nicht länger für sie verantwortlich war.
    Caroline musste sich beherrschen, um nicht kräftig aufs Gas zu treten. Auf dieser Straße wäre das Wahnsinn gewesen. Zu allem Überfluss hatte der Kopfschmerz wieder eingesetzt und klopfte wie rasend hinter ihren Schläfen. Sie war so froh gewesen, endlich abfahren zu können, doch jetzt wurde ihr klar, dass sofort alle Pläne hinfällig geworden wären, wenn Rafe sie zum Bleiben aufgefordert hätte. Sie musste fort, doch sie sehnte sich danach, hierbleiben zu können. Sie war hin und her gerissen zwischen Vernunft und Verlangen. Es war verrückt! Wie leicht konnte sie in Rafes Nähe den Kopf verlieren. Sie musste so schnell wie möglich verschwinden, und da die Insel nicht groß genug war für sie beide, würde sie Kreta verlassen.
    Vorsichtig steuerte Caroline den Wagen um die Schlaglöcher, bis sie die breitere und besser ausgebaute Straße nach Heraklion erreichte. Irgendwo hier war vor langer Zeit Danni einem Heckenschützen zum Opfer gefallen. Damals war der Tod an der Tagesordnung gewesen, und doch trauerte sie um sein junges Leben. Vielleicht galt ein wenig von ihrer Trauer auch ihr selbst, denn sie hatte das Gefühl, als würde hier ihre Jugend enden.
    Am späten Nachmittag war Caroline schon auf Rhodos. Sie hatte gerade noch die Fähre von Kreta erwischt und dem Taxifahrer am Hafen dann den Namen eines Hotels genannt, von dem Freunde im Sommer begeistert berichtet hatten. Es lag ein wenig außerhalb der Stadt, imposant vor einem mit Pinien bewachsenen Berghang.
    Außerhalb der Saison war es kein Problem, ein Zimmer zu bekommen. Wie

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