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Romana Gold Band 15

Romana Gold Band 15

Titel: Romana Gold Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hamilton , Emma Richmond , Mary Lyons
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London bin. Aber du weißt ja, wie beschäftigt ich immer bin.“ Damals hatte Cordy elegant mit den Schultern gezuckt. „Aber was soll’s. Er wird bestimmt ganz aus dem Häuschen sein, wenn er die großen Neuigkeiten erfährt. Ich werde es ihm schreiben, damit er es schwarz auf weiß hat.“
    Cathy wusste, dass Javier auf eine Antwort von ihr wartete. Die Antwort war eine eher dünne Zusammenfassung von den Berichten ihrer Schwester: „Wir haben uns nur ein paar Tage gesehen.“ Sie wusste, dass es nicht viel war. Aber unter diesen Umständen blieb ihr nichts anderes übrig.
    „Auf jeden Fall lange genug, um ein Kind zu zeugen“, entgegnete er mit einer Stimme, die ihr eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Langsam, ohne den Blick von ihr zu wenden, zog er zwei Blatt Papier aus seiner Westentasche und hielt sie vor sie hin. „Bis vor fünf Monaten wollten Sie noch, dass Francisco von der Existenz seines Sohnes erfährt. Sie haben diese Briefe doch aus freien Stücken geschrieben, oder?“
    Was sollte sie sagen? Sie nickte stumm. Sie hasste dieses Lügengespinst, das sie immer mehr beschämte. Und sie fühlte sich noch schuldiger, als er leicht amüsiert hinzufügte: „Ihre Unterschrift ist völlig unleserlich. Sie sind die Mutter meines Neffen – ich sollte doch zumindest Ihren Namen wissen, meinen Sie nicht? Ich kann ihn wirklich nicht entziffern.“
    Sie konnte es ihm nicht übel nehmen. Die Briefe waren mit Cordys ausschweifender Handschrift geschrieben, mit etwas Geduld konnte man sie lesen. Die Unterschrift war ein großes „C“ am Anfang und ein „Y“ am Ende, dazwischen ein unleserliches Auf und Ab. Sie räusperte sich und antwortete gelassen: „Cathy. Die Abkürzung von Catherine.“
    „So, Cathy, was hatten Sie sich denn vorgestellt? Eine finanzielle Wiedergutmachung? Oder eine Heirat?“ Seine Stimme war hart geworden. Er machte einen bedrohlichen Schritt auf sie zu. „Wieso wollen Sie jetzt von allen Ansprüchen zurücktreten?“
    „Weil ich erkannt habe, dass Johnny und ich es auch allein schaffen. Wir brauchen keine Hilfe. Wir stellen keine Forderungen, vor allem jetzt nicht, da Francisco tot ist.“ Nun bewegte sie sich wieder auf festem Grund, deshalb konnte sie auch bestimmt auftreten.
    „Ich verstehe.“ Mit energischen Schritten ging er in dem kleinen Raum auf und ab, wie ein Raubtier, das nur darauf wartete, seine Beute schlagen zu können. Cathy reckte das Kinn. Sie würde sich von ihm nicht einschüchtern lassen. Solange er sie für Johnnys Mutter hielt, konnte er nicht viel unternehmen.
    „Und wer kümmert sich um das Kind, wenn Sie vor der Kamera stehen? Irgendein unfähiger Babysitter, den weder das Wohlergehen noch die geistige Entwicklung des Kindes interessiert, solange nur das Geld am Abend stimmt? Und haben Sie vielleicht einen Garten, in dem das Kind spielen kann, wenn es älter ist? Ich sehe hier nichts dergleichen.“ Er faltete Cordys Briefe und steckte sie wieder ein.
    Natürlich war das ein Problem, aber sie würde schon eine Lösung finden. „Es gibt sehr viele Parks, wo ich mit dem Kind spazieren gehen kann. Und ich kümmere mich selbst um ihn. Mit meiner Malerei verdiene ich genug für einen ausreichenden Lebensunterhalt.“ Was nicht ganz der Wahrheit entsprach. Seit sie die Agentur verlassen hatte, hielt sie sich mit freien Aufträgen über Wasser, und sie hatte einige ihrer Ölgemälde verkaufen können. Geld war aber oft knapp. Eines Tages jedoch würde ihr Name etwas bedeuten und ihre Arbeit besser entlohnt werden. Sie musste nur fest daran glauben.
    „So?“ Mit einer hochgezogenen Augenbraue betrachtete er das Ölbild, das auf der Staffelei stand. Ihr erster Auftrag, eine Ansicht des alten London. „Eine Frau mit vielen Talenten.“ Der Sarkasmus in seiner Stimme war nicht zu überhören. „Aber es dauert lange, bis man sich einen Namen gemacht hat. Und wie soll es bis dahin weitergehen? Sie werden verhungern, oder Sie kehren zu Ihrer lukrativeren Karriere zurück. Was machen Sie dann mit Juan?“
    Dieser Mann war unerträglich! Wie konnte er es wagen, anzudeuten, sie würde sich nicht genügend um das Kind kümmern? „Ich habe jetzt genug von dieser Inquisition! Ich bin durchaus in der Lage …“
    „Silencio!“ Sein spanisches Temperament ging mit ihm durch. Er steckte die Hände in die Hosentaschen, gerade so, als müsse er sich beherrschen, um ihr nicht an die Gurgel zu gehen. „Ob es Ihnen gefällt oder nicht, ich habe vor, sehr viel bei

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