Romanzo criminale
allem bei der Verwirklichung von Diözesanwerken
.
Der Verstorbene (...), eine in der Stadt unter dem Spitznamen „Dandi“ sehr bekannte Persönlichkeit, ist vor einigen Tagen in Rom verstorben
.
Ich erweise Ihnen meine Hochachtung und bitte Sie um Ihren Segen für mich, die Priester, die mir bei der Seelsorge beistehen, und die Armen, die wir unterstützen
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Don Dante Decenza, Rektor
Vikariat von Rom
Prot. Nr. 4456/90 RSE
Hiermit erklären wir, dass von Seiten des Vikariats, soweit es in seiner Kompetenz liegt, der Beisetzung der sterblichen Überreste des in Rom verstorbenen (...), genannt „Dandi“, in einer der Grabkammern in der Basilica dei Santi Ametista e Todariano nichts entgegensteht
.
Gezeichnet
(x) der Vikar
III.
Bufalo, Fierolocchio und Pischello feierten mit einer Reise nach Amsterdam. Ein paar Tage zuvor hatte Pischello in der Diskothek eine Blondine aufgerissen. Sie hatten Gefallen aneinander gefunden. Rossana hatte ihm eine Szene gemacht. Pischello hatte sie zum Teufel geschickt. Sie ging ihm auf die Eier. Gerda hatte keine Einwände, als er sie fragte, ob einige seiner Freunde ein paar Tage bei ihr wohnen könnten. Während der ganzen Reise hatten sie immer wieder mit Begeisterung von der Aktion gesprochen. Die beiden Autos mit Fierolocchio und Bufalo am Steuer, die die Straße versperrten, bereit, einzugreifen, falls der Schütze einen Fehler beging. Dandis Motorrad, das unverschämt gegen die Einbahn gefahren kam. Ein einziger Schuss, den Conte Ugolino abgegeben hatte, ein „Blattschuss“ direkt ins Herz. Dandi war noch fünfzig Meter weiter gefahren und dann zusammengebrochen. Ein Motorrad, das von einer Leiche gefahren wurde: Das war ein Extra, das auch dem lieben Verstorbenen gefallen hätte.
Die kleine Holländerin hatte zwei Freundinnen mitgenommen. Dunkelhaarig, aber brav. Kichernd ließen sie sich im Extrazimmer des Coffee-shops begrapschen, das voller durchgeknallter Typen aller Rassen und Altersgruppen war. Bufalo und Fierolocchio verstanden kein Wort, im Gegensatz zu Pischello, der halbwegs Englisch sprach. Die Situation war aufregend. Sie rauchten Joints und tranken Haschischtee. In Holland machten das alle. Die Polizei sah zu. Solange man nicht übertrieb. Fierolocchio erklärte, Holland sei sein Lieblingsland.
– Hier möchte ich leben und hier möchte ich sterben.
Bufalo gab ihm einen Klaps auf den Nacken.
– Weil du blöd bist. An dem Tag, wo sie Stoff im Tabakladen verkaufen, können wir zusperren.
Pischello sagte, dass er gerne Richter Borgia eine Karte schicken würde.
– Sehr gut, murrte Bufalo, damit sie uns morgen Interpol auf den Hals hetzen.
– Ich würde Borgia einen Joint geben, lachte Fierolocchio, vielleicht begreift er dann, wie es sich leben lässt.
– Und reserviere zwei Züge für Scialoja, sagt Bufalo.
Der Gedanke an den bekifften Richter erheiterte sie ungemein. Sie begannen zu lachen und konnten gar nicht mehr aufhören. Mit ihrem Lachen steckten sie auch die Mädchen an. So ging es eine Woche lang. Aber es konnte nicht ewig so weitergehen. Man musste wieder an die Geschäfte denken.
IV.
Du meine Güte, du meine Güte! Sie haben ihn umgebracht. Freddo war’s, das Arschloch, brüllte Secco bei dem feierlichen Begräbnis und raufte sich die Haare.
Und alle machten es dem Fettwanst nach, während Don Dante die Predigt sprach und Gina in feierlicher Nerzstola und mit kaltem Blick die Beileidsbezeugungen aller wichtigen Persönlichkeiten der römischen Unter- und Geschäftswelt entgegennahm. Unter anderem waren da: Bavoso, Bavosetto, Caccola, Puzzafiato und Pesciolino. Cachezio mit Monnezza, Mollichetta mit Pilletto und Striozzo mit der Alten. Zebra, Fragoletta, Sicco und Zimbo, Kilovattaro, Capretta und Bardocchietto, Canappa, Tadú, Camera-a-canna, Melle, Balena und Staccaletto. Außerdem Trippa, Cornuto, Micio, Nuerga, Pippetto, Toro, Filotto und Burino, Sisone, Biancona und Bighimeo, Gufo, Caciotta, Marisa Zinnona, Fiasco, Coccetta, Darè. Adolfo, auch der Führer mit dem Schnurrbart genannt, Paperone, Tizzo und Mammoletta. Zagheria, Zamondo und Barone. Galletto, Mirella Albino, Pietro Stinkebaron, Lupetto, Suino, Pallesecche und Gianni die Kuh und viele andere, eine Ehrenwache von Zigeunern und einige, die keiner kannte. Es war ein kalter Morgen, ein feiner Nieselregen und ein schneidender Wind, der an den Schläfen brannte. Von einer Wohnung im zweiten Stock des Gebäudes an der alten Piazza verfolgte Scialoja mit einem
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