Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition)
Keller haben wir hier sicher, Boris ist tot und Berger hat diesen Viktor unter Beobachtung. Ich vermute aber mal, dieser Viktor sollte nicht unbedingt mitbekommen, dass wir den Keller haben.“
„Genau. Bleibt nur die Frage, wird er ihn auch vermissen? Deshalb wäre es wichtig, das Haus und die Wohnung weiter unter totaler Kontrolle zu haben. Vielleicht taucht ja einer auf und sucht ihn oder stellt im Haus neugierig Fragen. Schafft ihr das?“
„Ja, das schaffen wir. Meinst du, es wäre sinnvoll, ab kommender Woche, wenn wir mit der Wohnung fertig sind, einen jungen Kollegen dort einziehen zu lassen? Der könnte sich ja im Fall des Falles als der Freund von Keller ausgeben, wenn jemand käme.“
„Ganz ehrlich? Das halte ich für zu gefährlich für den, den du als Mitbewohner einschleust. Wir haben es hier vermutlich nicht mit einem Häkelklub zu tun. Besser wäre es, das Haus keine Minute aus den Augen zu lassen.“
„Ok, dann lassen wir das lieber. Vielleicht kommt ja doch unangenehmer Besuch.“
„Vielleicht ja. Bei Gefahr im Verzug müsst ihr aber dann zugreifen. Du weißt, was ich meine. Die Bewohner dürfen wir nicht in Gefahr bringen. Bevor ihr dort rumfragt, unterhalte dich erst mal mit dem Vermieter. Und kontrolliere bitte auch, ob man von hinten irgendwie auch dort ran kommt. Nicht, dass wir vorne warten und die Post geht über den hinteren Bereich ab.“
„Du hast recht. Man weiß nicht, was uns hier noch erwartet. Wir haben auch darauf geachtet, bei der Festnahme so unauffällig wie möglich vorzugehen. Wir waren mit zwei Zivilfahrzeugen dort und haben ihn erst im Hausflur gestellt. Es war auch keiner im Haus zu vernehmen. Vermutlich saßen alle bei Tisch oder vor der Glotze.“
„Also mein Vorschlag wäre der: So schnell wie möglich den Vermieter sprechen, erst dann die Hausbewohner. Viele sind es ja nicht. Und denen unbedingt eintrichtern, dass sie keinem Fremden Auskunft geben sollen, über nichts. Die müssen auch nicht wissen, dass wir den Keller schon haben. Am besten nur sagen, wir suchen nach ihm.“
„Das machen wir so. Das will ich bis Sonntagabend auch gern abgeschlossen haben.“
„Morgen bin ich den ganzen Tag im Büro. Du kannst mich immer erreichen, wenn was ist oder wenn es Neuigkeiten gibt.“
„Alles klar, Frank. Sorry, aber eine Frage habe ich noch, wenn es erlaubt ist.“
„Ist es.“
„Das mit dem schwul vorhin, das war ein klasse Joke, das war sehr clever. Der wurde dann sofort offener zu dir.“
„Alexander, das war kein Gag. Probleme?“
„Nein, überhaupt nicht. Im Gegenteil.“
„Na, dann ist ja gut.“
„Ich fasse noch mal zusammen. Ich kümmere mich um das Haus und die Wohnung mit allem drum und dran, inklusive der Akten und Rechner. Ich mach auch die Eltern von Keller ausfindig. Du informierst Nils Berger in Potsdam und morgen deinen Chef. Du hörst von mir nächste Woche News zu jeder Tages- und Nachtzeit. Meinen Chef binde ich morgen dann natürlich auch ein.“
„Dein Chef, ist der ein Streber? Einer, der nach Lorbeeren lechzt? Wenn ja, dann bring ihm bitte bei, dass wir hier eng zusammen arbeiten müssen. Keinerlei Alleingänge, sonst versauen wir das nur.“
„Ist er nicht, er hat lieber seine Ruhe.“
„So sind mir Chefs am liebsten.“
Dann verabschiedete sich Frank und trat die Heimreise an. Es war ja auch schon weit nach 17 Uhr. Bevor er losfuhr, schickte er aber noch eine SMS an Benny. „hi mein kleiner schatz. ich bin von potsdam gleich noch nach rathenow gefahren und bin in einer minute auf der heimfahrt. es ist stress pur angesagt, bis später. kiss, frank“.
Als er aus der Stadt raus war, rief er Berger an und berichtete ihm über die Vorgänge in Rathenow. Er sagte ihm auch, dass er die Suche nach einem Handyvertrag einstellen kann. Boris habe das Ding von diesem Mario Keller bekommen, das läuft auf dessen Name. Berger konnte im Gegenzug noch nichts Neues berichten.
Nach 35 Minuten Fahrt rauschte Frank kurz vor 18 Uhr in die Tiefgarage seines Hauses und beschloss, als erstes seinem Balkon einen Besuch abzustatten.
Frank allein zu Hause
Nachdem er alle Fenster aufgerissen hatte, genehmigte er sich einen Kaffee mit der obligatorischen Zigarette dazu und streckte seine müden Beine lang auf dem Balkon aus. Er überlegte, ob und in wie weit er Pascal informieren müsste. Im Grunde war er sein einziger Zeuge gegen diesen
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