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Rosas Vermaechtnis

Rosas Vermaechtnis

Titel: Rosas Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Leinweber
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Kenntnis nahm.
    »Um Gottes willen, was sagst du da, Alexandra? In einer Jauchegrube liegt wirklich ein Toter?« Maries dunkle Augen waren vor Schreck geweitet und sie begann zu zittern.
    Alexandra ging auf ihre Freundin zu und nahm sie in den Arm.
    »Als ich dir das eben sagte, hast du das erst gar nicht richtig begriffen, oder?«
    Marie nickte. »Das muss doch dann die Grube sein, die wir bisher nicht gefunden hatten?«
    »Genau, sie liegt hinten beim alten Schuppen, den wir demnächst abreißen wollen. Man konnte wirklich nichts sehen, weil die Erde und auch die Grube mit Bodendeckern zugewuchert sind. Was der Mann hier gewollt hat«, sie zuckte mit den Schultern, »keine Ahnung.« Sie schaute von Marie zu Jan. »Also los, bringen wir's hinter uns!« Alexandra wandte sich um und schlug den Weg in Richtung Garten ein. »Ist Krüger übrigens schon verständigt worden?«, fragte sie über die Schulter gewandt zurück.
    »Klar«, nickte Jan, »der ist schon auf dem Weg. Muss gleich hier sein. Du hast dir aber doch sicher auch schon einen Eindruck verschafft? So ganz kann man bestimmt doch nicht aus seiner Haut, oder?«
    »Natürlich nicht!« Alexandra zuckte die Schultern. »Als ich sah, dass er schon tot war, habe ich logischerweise nichts verändert.« Alexandra lächelte schief. »Hier ist es übrigens.« Sie blieb stehen und deutete auf die Grube, in der die Leiche schwamm. Jan Berger kniete sich an den Rand und betrachtete das Szenario, während Marie sich voller Abscheu und nach Luft schnappend abwandte.
    »Hast du auf den ersten Blick irgendwelche Verletzungen entdeckt?«
    »Nein, nicht direkt. Es kann aber sein, dass er irgendwo eine größere Wunde hat, aus der viel Blut lief, wie ich vermute.«
    »Aber angenommen, er wurde vielleicht erschossen, dann hätten wir das doch gehört?« Marie hielt sich schützend die Hände vor Augen und Nase, um den Gestank abzuwehren und den Toten nicht ansehen zu müssen, während sie mit Alexandra sprach.
    »Nicht unbedingt«, warf der Hauptkommissar ein, »ihr wart doch mit eurer Weinprobe beschäftigt, wie ich gehört habe. Es waren Leute da, also gab es Stimmengewirr, wahrscheinlich Musik, Gläserklirren, Tellergeklapper usw.« Marie nickte. »Außerdem gibt es Schalldämpfer«, warf Alexandra ein. »Aber das wird die Spurensicherung hoffentlich ergeben, wenn wir nicht zu unvorsichtig waren.«
    »Hallo, ist da jemand? Krüger, mein Name, ich bin der Rechtsmediziner. Die Leute von der Spusi sind auch schon da.«
     
    Dr. Sebastian Krüger bestätigte Alexandras Vermutungen, und nachdem die Leiche endlich abtransportiert war und die Spurensicherung das Gelände durchkämmt und abgeriegelt hatte, verabschiedeten sich der Kommissar und der Mediziner und die beiden Freundinnen setzten sich, besonders zu Maries Nervenberuhigung, zu einem Kaffee zusammen.
    »Was denkst du, was der Mann hier überhaupt gewollt hat?«, fragte sie nach einer längeren Pause. Alexandra schaute von ihrer Tasse auf.
    »Genau darüber denke ich auch gerade nach, aber ich kann mir überhaupt keinen Reim darauf machen. Ein Kunde, der sich zur Weinprobe verspätet hat, war es sicher nicht. Alle, die sich angemeldet hatten, waren auch da, das habe ich kontrolliert. Aber vielleicht kannte er einen unserer Gäste.« Sie zuckte unentschlossen mit den Schultern. »Oder er war wirklich zufällig hier«, fiel Marie ihr ins Wort. »Dein Kommissar hat mich übrigens eben an der Tür noch gebeten, dir zu sagen, dass du morgen zu ihm kommen sollst, damit er deine Aussage aufnimmt.«
    »Okay, trotzdem, irgendwie kommt mir das alles ziemlich irreal vor. Stell dir vor: Jetzt schaffen wir uns eine neue Existenz und dann findet man einen Toten auf unserem Grund und Boden.« Alexandra machte ein besorgtes Gesicht.
    »Du meinst, wenn sich das herumspricht, könnte das abträglich für unser Geschäft sein? Ja, das habe ich mir auch schon überlegt. Und ich befürchte, dass so ein spektakulärer Fall gerne von der Zeitung aufgegriffen wird.« Marie schaute unglücklich drein.
    »Ich hoffe, dass ich genau das verhindern kann, wenn ich Jan darum bitte, eine Pressesperre zu verhängen – das Ganze könnte sich sonst wirklich fatal auswirken. Am besten, ich nehme das sofort in Angriff.«
    »Unser Mann ist erschossen worden.« Jan bot seiner ehemaligen Kollegin den Platz vor seinem Schreibtisch an und stellte ein Glas Wasser vor sie hin. »Papiere hatte er nicht bei sich, aber die Kollegen haben ungefähr zwei Kilometer von

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