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Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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er Todds Reisetasche hoch.
    Todd trat erleichtert auf den Mann zu und streckte die Hand aus. „Danke.“ Als der Mann zurückwich, erklärte Todd: „Ich möchte Ihnen gerne die Hand schütteln.“
    Die lederne Reisetasche plumpste auf den Boden. „Paw-Paw, Daddy! Schaut mal. Der Mann will mir die Hand schütteln!“
    Der Mann schüttelte Todds Arm so heftig auf und nieder, als würde er eine eingerostete Wasserpumpe bedienen. Diese Geste bedeutete ihm offenbar mehr als alles andere. Vier Mal sagte der große einfältige Mann dabei seinen Namen.
    Jerlund erinnerte ihn an Onkel Buddy. Mas jüngerer Bruder war ungefähr so alt gewesen wie Jerlund, als er zu ihnen gezogen war. Damals war Todd elf. Buddy war ungefähr doppelt so alt wie Todd und mindestens dreimal so stark. Und obwohl Todd bestimmt mehr als doppelt so schlau war wie Buddy, hielt er doch immer zu ihm. In einer Familie hielt man eben zusammen. Viele Menschen sahen das anders. Sie versteckten ihre etwas zurückgebliebenen Verwandten. Als er hier sah, wie Miss Rose mit Jerlund umging, stieg sein Vertrauen in die junge Frau wieder etwas – selbst wenn sie keine medizinische Ausbildung hatte. „Nochmal vielen Dank, Jerlund. Wir werden die Sachen sicher schon bald brauchen.“
    „Mein Sohn, was habe ich dir gesagt über sein Pferd und die Scheune?“ Mit einem Gesichtsausdruck, der genauso feindselig war wie seine Stimme, packte einer der älteren Männer Jerlund am Ellenbogen und zog ihn zur Tür.
    „Aber, Daddy –“
    Todd versuchte zu helfen: „Ich habe kein Pferd dabei. Ich würde mir gerne ein Pferd ausleihen, damit ich den Arzt holen kann.“
    Jerlunds Vater kicherte boshaft: „Und ich dachte, mein Sohn wäre hier der Dummkopf!“
    Mr Carver legte Jerlund ermutigend die Hand auf die Schulter. „Nur weil wir ganz verschieden sind und denken, heißt das noch lange nicht, dass einer von uns ein Dummkopf ist.“
    „Wie ist er denn dann hierhergekommen, wenn er kein Pferd hat?“
    „Mit dem Zug.“ Mr Carver sprach lauter. „Hey, ihr Flinn-Zwillinge! Was ist mit dem Sturm?“
    „Der kommt schneller, als wir dachten“, rief jemand aus dem Nachbarzimmer.
    „Ich wette, dass wir bis morgen früh einen halben Meter Schnee haben –“, fügte eine ähnlich klingende Stimme hinzu.
    Die erste Stimme unterbrach: „Und dann bestimmt dreißig Zentimeter mehr jeden Tag.“ Diese Worte setzten seinen Überlegungen, den Arzt mit dem Pferd zu holen, ein jähes Ende. Bis der Schneesturm vorbei war, saßen sie hier offenbar fest und die junge Frau war die einzige Hilfe für Ma.
    Miss Rose öffnete die Tür von Mas Zimmer und kam wieder zu ihnen. „Ich hoffe, die Männer haben Ihnen nicht allzu viele verrückte Geschichten erzählt. Neben dem Schnitzen ist verrückte Geschichten erzählen nämlich ihre Lieblingsbeschäftigung.“
    Er senkte den Kopf und sah ihr in die Augen. „Ich bin aus Texas, Miss. Dort habe ich gelernt, diese Geschichten zu respektieren.“
    Eine sanfte Röte stieg ihr ins Gesicht und sie lächelte ... so als hätten sie jetzt ein gemeinsames Geheimnis. „Wenn man die Traditionen respektiert und nach neuen großartigen Geschichten Ausschau hält, dann tut das allen gut, Mr Valmer. Ich nehme an, dass ich eine Weile bei Ihrer Mutter sein werde.“ Miss Rose schob ihn vor sich her. „Gehen Sie nur zu den anderen in die Küche. Wir haben mehr als genug zu essen. Wenn man sich viele Sorgen macht, hat man danach oft einen Riesenhunger.“
    Plötzlich stieg ihm der Duft eines guten Essens in die Nase, und er sah, wie die anderen Männer sich auf den Weg machten. Sein Hunger traf ihn mit voller Wucht und er bewegte sich ganz automatisch in Richtung Küche.
    Und was für eine Küche das war! Seine ganze Hütte hätte hier drin Platz gehabt. Auf jeder Seite befand sich eine auf Blöcken stehende Tischplatte und in der Mitte stand ein riesiger Arbeitstisch mit Stühlen ringsherum. Ein Haufen Holzspäne lag da und an der Wand zum Wohnzimmer stand der größte Herd, den Todd je gesehen hatte. Er heizte das ganze Haus. Die Türen des Ofens waren mit teurer weißer Emaille verkleidet und überall gab es schöne Verzierungen aus Nickel. Leckerer Duft stieg aus einem gigantischen Topf auf dem Herd und verbreitete sich in der ganzen Küche.
    Plötzlich machte alles Sinn. „Das hier ist also ein Restaurant.“
    Bo Carver brach in schallendes Gelächter aus, und die anderen Männer taten es ihm gleich. „Valmer, Sie haben wirklich einen Sinn für

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