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Rose Harbor und der Traum von Glueck

Rose Harbor und der Traum von Glueck

Titel: Rose Harbor und der Traum von Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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der Beerdigung seines Stiefbruders Dylan teilzunehmen.
    Selbst da übernachtete er nicht in dem Städtchen, sondern flog mit der ersten Maschine nach Seattle, mietete ein Auto und fuhr nach der Beerdigung direkt zum Flughafen, um noch am selben Tag zurück in Kalifornien zu sein.
    Mit seinem Stiefvater hatte er kaum gesprochen.
    Allerdings war Richard daran ebenfalls nicht interessiert gewesen. Alles verlief genauso wie von Josh erwartet. Obwohl das Verhältnis zwischen ihm und Dylan sehr eng gewesen war, schien sein Stiefvater es nicht für nötig zu finden, dass Josh zu den Sargträgern gehörte. Eine Kränkung, die ihn zutiefst verletzte. Trotzdem ließ er es sich nicht nehmen, Dylan die letzte Ehre zu erweisen.
    Nun war er wieder hier, obwohl er eigentlich so gar keine Lust verspürte, Zeit in Cedar Cove zu verbringen. Abgesehen davon, dass seine Mutter und Dylan hier begraben lagen, bedeutete die Stadt ihm nichts.
    Der Altersunterschied zwischen Josh und Dylan hatte nur ein Jahr betragen, und sie standen sich so nah wie leibliche Brüder. Der Ältere hatte den draufgängerischen Jüngeren von Anfang an wegen seiner absoluten Furchtlosigkeit bewundert. Und es war ein schrecklicher Schock für ihn gewesen, als Dylan bei einem Motorradunfall ums Leben kam. Fünf Jahre lag das jetzt zurück. Und sieben Jahre früher hatte Richard Lambert seinen Stiefsohn Josh aus dem Haus geworfen und sich einen Dreck darum geschert, was aus dem Jungen wurde.
    Jetzt sah es so aus, als sei der alte Mann an der Reihe, sehr bald vor seinen Schöpfer zu treten. Richards Nachbarn hatten sich mit ihm in Verbindung gesetzt. Michelle, die Tochter der Nelsons, war auf der Highschool ebenso heftig wie hoffnungslos in Dylan verliebt gewesen, und vielleicht rührte daher ihre Fürsorge für den einsamen Alten: Außerdem war die warmherzige, übergewichtige Michelle Sozialarbeiterin geworden und engagierte sich schon von Berufs wegen für Mitbürger, die Hilfe brauchten.
    » Richard geht es sehr schlecht « , hatte sie ihm am Telefon mitgeteilt. » Wenn du ihn noch lebend antreffen willst, solltest du herkommen, und zwar so schnell wie möglich. «
    Michelle hatte es sehr dringlich gemacht und noch hinzugefügt: » Er braucht dich. «
    Eigentlich verspürte Josh kein Verlangen, den Stiefvater zu sehen. Nicht das geringste. Das Einzige, was sie verband, war eine auf Gegenseitigkeit beruhende Abneigung. Trotzdem war er Michelles Aufforderung gefolgt. Zum einen weil er gerade Zeit hatte – er arbeitete als Bauleiter, ein Projekt war gerade abgeschlossen, und er wartete auf Instruktionen für das nächste – und zum anderen weil es ihm irgendwie angebracht schien, mit seinem alten Widersacher Frieden zu schließen. Außerdem hoffte er, ein paar Sachen aus dem Haus mitnehmen zu können, die ursprünglich seiner Mutter gehört hatten. Das stand ihm zu, fand er.
    Was hatte Michelle damit gemeint, dass Richard ihn brauchte?
    Josh würde im Grunde jede Wette abschließen, dass sein Stiefvater lieber auf der Stelle tot umfallen würde, als zuzugeben, dass er jemanden brauchte – und schon gar nicht ihn.
    Offenbar hatten die Nelsons vergessen, welches Vergnügen es Richard seinerzeit bereitete, ihn nur ein paar Monate nach dem Tod seiner Mutter aus dem Haus zu jagen. Josh war nicht einmal ganz mit der Highschool fertig gewesen, ein paar Wochen fehlten noch bis zum Abschluss. Dennoch musste er gehen und durfte nichts mitnehmen außer seiner Kleidung und seinen Schulsachen.
    Richard beschuldigte ihn, ein Dieb zu sein. In seiner Brieftasche fehlten zweihundert Dollar, und er war überzeugt, dass nur Josh sie gestohlen haben konnte. Obwohl der nichts von dem verschwundenen Geld wusste und vermutete, dass Dylan es genommen hatte, schwieg er und wehrte sich nicht. Richard hätte sowieso nicht an die Schuld seines eigenen Sohnes geglaubt. Der Rausschmiss allerdings traf ihn völlig unvorbereitet.
    Rückblickend erst wurde ihm klar, dass die fehlenden zweihundert Dollar bloß ein Vorwand gewesen waren. Sein Stiefvater wollte ihn nicht nur aus dem Haus haben, sondern ihn komplett aus seinem Leben streichen. Bis jetzt hatte Josh nicht das Geringste dagegen einzuwenden gehabt.
    Und nun war er wieder in Cedar Cove, wenngleich es alles andere als eine Heimkehr war. Die Adresse des B & B hatte er auf die Schnelle im Internet herausgesucht und ein Zimmer reserviert, weil es von dort nicht weit zu Richards Haus war. Wenn nichts Besonderes dazwischenkam, würde er in

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