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Rosen lieben Sonne

Rosen lieben Sonne

Titel: Rosen lieben Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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lag im Bett und schlief, und wir wußten nicht so recht, was wir tun sollten. Also sagte ich ihm, Wade sei in Mexiko, weil deine Karte gerade auf dem Küchentisch lag und mir nichts anderes einfiel. Der Typ sagte: >Ach ja?< und verschwand.«
    »Wie sah er aus, außer fies?«
    »Schwarz wie’n Negerarsch«, sagte Suze. »Richtig schwarz. Weißer Anzug. Kleiner Schnauzer, wie so’n Möchtegern-Romeo. Lederkappe. Sonnenbrille. Cool, Baby, cool. Wenn man auf so was steht.«
    »Was hatte er für einen Wagen?«
    »Hab ich nicht gesehen.«
    Ich seufzte wieder, betrachtete ihre Auswahl an Knabbereien und entschied mich für eine Scheibe rohe Zucchini. Das Feinste vom Feinen.
    »Wade wird schon irgendwas einfallen«, sagte ich. »Er kann schließlich nicht ewig im Bett bleiben.«
    »Wollen wir wetten?« fragte Suze. »Er hat’s schon mal zwei Wochen lang geschafft. Ist nur zum Pissen aufgestanden.«
    »Setzt ihn unter Druck«, sagte ich und aß tapfer meine Zucchinischeibe auf. »Cissy und Willy und du. Hetzt Rags auf ihn. Und Maria. Kein Sex. Wenn ihr ihn weichgekocht habt, ruf mich an. Okay?«
    »Hab’s kapiert«, sagte sie. »Ich weiß schon, was ich mache: ich versteck sein Dope. Dann wird er darum betteln, wieder mit uns sprechen zu dürfen.«
    Sie schenkte mir ein schwaches Grinsen. Ich machte eine dieser sinnlosen Winkbewegungen, ging zu Cissy in die Küche, sagte ihr, sie solle sich keine Sorgen machen, und machte mich aus dem Staub, bevor sie auch nur an Karottenkuchen denken konnte. Ich mag Kuchen gerne, aber am liebsten dann, wenn er nicht aus Gemüse gemacht ist.
    Es war schon spät. Ich nahm die Ventura West zurück in die Stadt, parkte ein paar Blocks entfernt von Dewey’s Coffee House, machte einen Zwischenstopp in einem Antiquariat und kaufte mir vier Taschenbücher für zwei Dollar—drei Krimis und einen Roman von Philip K. Dick, den ich höchstens ein dutzendmal gelesen hatte — , dann spazierte ich zum Cafe. Ich suchte mir einen Tisch ganz weit hinten, in der Nähe der Toiletten. Ich war ein paar Minuten zu früh, also bestellte ich Waffeln mit kanadischem Ahornsirup, der ungefähr so kanadisch war wie Pancho Villa, und kippte mir eine Tasse des sogenannten Kaffees rein. Ich kriegte gerade mein Wechselgeld zurück, als Sylvia Summers und ihre Tochter Deborah hereinspazierten. Wie wir es abgemacht hatten, nahmen sie an einem Tisch am Fenster Platz, so daß, wer auch immer sie beobachtete, seinen Job ganz elegant von draußen erledigen konnte. Auf diese Weise würde er mich nicht entdecken. Ich wartete einen Moment, um zu sehen, ob dennoch irgendein Trottel hinter den beiden her stolperte, dann stand ich auf und ging in Richtung der Toiletten/Telefone. Der Gang machte einen Knick, so daß er vom Restaurant aus nicht eingesehen werden konnte.
    Ein paar Sekunden später stand Mrs. Summers auf, um mir Gesellschaft zu leisten. Ich stand in einer der Telefonzellen und tat so, als telefonierte ich. Sie hatte Deborah am Tisch zurückgelassen; so würde niemandem der Verdacht kommen, daß Mama, statt sich die Nase zu pudern, durch die Hintertür verschwinden könnte.
    Wir schüttelten einander lächelnd die Hände. Mrs. Summers sah wirklich gut aus; ein süßer Mund und eine kleine Stupsnase. Sie trug knallenge weiße Jeans, weiße Slipper und einen weißen Männerpullover, aus dem sie nun einen Umschlag hervorzauberte, den sie mir überreichte. Sie gab mir außerdem einen Schlüssel für ihre Haustür, kniff mich in die Wange und verschwand in >Damen<. Ich verschwand in >Herren<, wo ich einige Zeit damit vergeudete, mir gründlich die Hände zu waschen und dabei dem Spiegel Fratzen zu schneiden. Dann verließ ich die Toilette und auch das Restaurant, ohne den Summers-Mädchen auch nur einen schmachtenden Abschiedsblick zuzuwerfen. Trotzdem bemerkte ich, daß Deborah zwar genauso angezogen war wie ihre Mutter, aber nur ungefähr acht Jahre alt. Zu jung zum Starlet. Na ja. Aus der Traum.
    Auch draußen auf dem Ventura Boulevard sah ich mich nicht weiter um. Ich wollte lieber unentdeckt bleiben, als unbedingt herauszufinden, wer — wenn überhaupt — Mrs. Summers beschattete.
    In meinem Büro schmiß ich die Klimaanlage an, die sofort ihre üblichen Beschwerdegeräusche von sich gab, ließ mich in meinen Schreibtischstuhl fallen und riß den Umschlag auf, den sie mir gegeben hatte. Darin war alles, worum ich sie gebeten hatte: ein Foto ihres Ex, ein bißchen Klatsch und Tratsch über seine privatesten

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