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Rote Lippen - jede Sünde wert

Rote Lippen - jede Sünde wert

Titel: Rote Lippen - jede Sünde wert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HEIDI BETTS
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Gewissen heraus nach Denver geflogen wäre, um herauszufinden, ob er dort ein vaterloses Kind zurückgelassen hatte. Was bei seinem Lebenswandel durchaus wahrscheinlich sein könnte. Aber warum fühlte sie sich eigentlich verpflichtet, den Vater zu informieren? Es war nicht so, dass Heather ihr auf dem Totenbett das Versprechen abgenommen hatte, sich um Bradley und Trevor zu kümmern. Stattdessen hatte sie ihrer Schwester immer wieder versichert, dass sie Trevor darüber informieren würde, Vater geworden zu sein. Aber daraus war nie etwas geworden.
    Also hatte Haylie aus einem Gefühl der Verantwortung heraus gehandelt, weil sie der festen Meinung war, ein Vater müsste wissen, dass er ein Kind hatte. Ob er daraus die Konsequenzen ziehen und für das Kind Verantwortung übernehmen würde, stand auf einem anderen Blatt. Aber wenn sich nun herausstellte, dass er nicht Bradleys Vater war? Dann konnte sie wohl nichts anderes tun, als sich bei ihm zu entschuldigen und nach Denver zurückzufahren, um das zu tun, was sie sowieso tun wollte. Nämlich Bradley allein aufziehen.
    Als das Telefon klingelte, fuhren beide zusammen. Trevor fasste sich als Erster und nahm den Telefonhörer ab. Er hörte zu. „Danke, ja, verbinden Sie.“ Und kurz darauf sagte er: „Dr. Lazlo, hier ist Trevor Jarrod. Ich möchte Sie in einer Angelegenheit sprechen, die äußerste Diskretion erfordert.“ Er schwieg, während der Arzt wahrscheinlich beim Grab seiner Mutter schwor, der diskreteste Mensch auf der Welt zu sein, und fuhr dann fort: „Wann kann man die Ergebnisse eines Vaterschaftstests erwarten?“ Bei der Antwort des Arztes runzelte er die Stirn, und Haylie unterdrückte ein Lächeln. Offenbar hätte keine Antwort außer: „Umgehend!“ Mr Jarrod zufriedengestellt.
    „Nun gut“, fing er wieder an. „Aber wenn es eine Möglichkeit gibt, die Sache etwas zu beschleunigen …“ Es folgte eine kurze Pause. „Kein Problem, wir können in dreißig Minuten bei Ihnen sein.“ Er nickte. „Danke. Bis gleich.“ Nachdem er aufgelegt hatte, fixierte er Haylie. „Wir fahren in die Stadt zur Blutuntersuchung. Jetzt sofort.“
    Entschlossen stand er auf und ging um den Schreibtisch herum auf die Tür zu, wohl in der Annahme, dass Haylie ihm folgen würde wie ein gut dressierter Hund. Doch stattdessen erhob sie sich langsam und ging mit Bradley auf das Ledersofa zu, das an der Wand stand. „Was soll das denn jetzt wieder?“ Er blieb an der Tür stehen und sah sie irritiert an. „Warum kommen Sie nicht?“
    „Ich muss noch Bradleys Windeln wechseln, bevor ich ihm den Schneeanzug wieder anziehe“, antwortete sie in aller Seelenruhe, legte den Kleinen auf das Sofa und fing an ihn auszuziehen. „Es sei denn, Sie wollen den ganzen Weg in die Stadt mit offenen Fenstern fahren.“
    „Natürlich nicht.“ Verärgert steckte er die Hände in die Hosentaschen. „Aber beeilen Sie sich.“
    „Ay, ay, Sir.“ Schnell wandte sie sich ab, weil sie ihr Lächeln nicht unterdrücken konnte. Routiniert säuberte sie den Kleinen, legte ihm die neue Windel um, zog die kleine Jeans wieder hoch und verpackte ihn dann in seinen hellblauen Schneeanzug. „So gut wie fertig.“ Sie richtete sich auf, zog sich ihren Parka über und setzte sich Bradley auf die Hüfte. Als sie nach der Wickeltasche griff, kam Trevor ihr zuvor. „Die kann ich nehmen.“
    Unter seinem glühenden Blick wurde ihr heiß, und sie errötete. „Danke“, brachte sie leise heraus und trat hinter ihm aus dem Büro.
    Diana hob den Kopf und sah die drei fragend an. Haylie glaubte nicht, dass die Sekretärin hatte verstehen können, was im Büro gesprochen worden war, aber ganz sicher wollte sie wissen, was dieses Treffen zu bedeuten hatte. Doch diskret, wie alle guten Sekretärinnen waren, sagte sie nichts und wartete auf die Anweisungen ihres Chefs.
    „Diana, ich muss noch mal los“, sagte er und dachte nicht daran, ihr Haylie vorzustellen. „Wahrscheinlich komme ich heute auch nicht mehr ins Büro. Bitte, sagen Sie alle Termine für heute ab, und verschieben Sie sie.“
    „Gut, Sir.“ Diana notierte etwas auf einem Block und wandte sich dann wieder dem Rechner zu, während Trevor seinen Mantel aus dem Wandschrank holte und überzog. Er nahm ein Handy aus der Manteltasche, sah kurz auf das Display und steckte es wieder ein. „Ich lasse das Handy an für den Fall, dass Sie mich erreichen müssen. Aber …“
    „Ich weiß, nur im äußersten Notfall.“ Lächelnd nickte Diana ihm

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