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Rotes Pferd mit schwarzer Mähne

Rotes Pferd mit schwarzer Mähne

Titel: Rotes Pferd mit schwarzer Mähne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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loszupreschen. Als der Pulk das erstemal an der Tribüne vorbeikam, trabten alle noch dicht beieinander, um gute Positionen bemüht. Das ging so weiter bis zum letzten Bogen. Die Zielgerade hinunter fegten sie in einem harten Finish. Nur durch das Zielphoto konnte der Sieger ermittelt werden.
    Als es vorbei war, hatte Tom gelernt, daß die Strategie nicht anders war als auf den kleinen Bahnen. Es mochte sein, daß die Fahrer hier bestrebt waren, enger um den Bogen zu gehen, und mehr riskierten, wenn sie durch verhältnismäßig kleine Lücken schlüpften.
    Das Licht auf der Tribüne flammte wieder auf, und Georg sagte: «Ein einziger Lauf, und die Sache ist vorbei für sie! Keine weiteren Läufe. Sie holen bloß ihre Gelder ab und machen sich für das nächste Rennen fertig. Und schau mal dort den alten Knaben! Er hat absolut mit den Jungen Schritt gehalten!»
    «Der Alte hat nicht gesiegt», sagte Tom.
    «Nein, sie haben ihn zurückgedrängt», antwortete Georg. «Diese jungen Burschen gleichen ihren Mangel an Erfahrung dadurch aus, daß sie größere Risiken eingehen. Du wirst sie am Samstag scharf beobachten müssen.»
    «Bitte um Ihre Aufmerksamkeit!» unterbrach die Stimme aus dem Lautsprecher ihr Gespräch. «Wir möchten noch einmal besonders hinweisen auf das Hauptereignis unseres Samstagabendprogramms: zehn der besten Zweijährigen unseres Landes werden um die Palme des Championats ihres Jahrganges kämpfen! In nur einem Lauf wird der Sieger ermittelt. Der Preis beträgt 10 000 Dollar. Am Rennen beteiligen sich auch Silver Knight, Philip Cox’ ungewöhnlicher Grauschimmel, der hier auf dieser Bahn schon so viele Preise eingeheimst hat, und Miß Elsie Toppers schwarze Stute Princess Guy, die in Reading einen neuen Weltrekord auf gestellt hat!»
    Nachdem die Stimme verstummt war, wandte sich Tom zu Georg um. «Die übrigen Teilnehmer hat er nicht einmal der Erwähnung wert gehalten!» sagte er ein wenig verbittert. «Obendrein hat er gesagt, daß zehn Pferde an treten werden — ein großes Feld!»
    Am nächsten Tag wurde Feuerteufel genau um zwölf Uhr für das Zweijährigen-Championatsrennen gemeldet. Georg erlegte die 500 Dollar Meldegebühr im Rennsekretariat. Danach wartete er mit Tom und Onkel Wilmer im Hintergrund des großen Raumes, bis die Positionsnummern aus der Lostrommel gezogen wurden.
    Miß Elsie war auch zugegen. Philip Cox hatte Silver Knight angemeldet und wartete neben seinem Fahrer Ray O’Neil. Er sah mehrmals zu Tom und Georg hinüber, schien sie aber nicht wiederzuerkennen. Coronet und die Prügel, die er von Jimmy bezogen hatte, waren für den Mann eine längst vergessene Episode. Die anwesenden Fahrer waren, wie Tom feststellte, alle genauso nervös wie er. Das bevorstehende Rennen war eben ein ganz besonderes!
    Das Resultat blieb, wie es der Ansager am Tag vorher verkündet hatte: zehn Pferde würden um die Palme kämpfen! Mit größter Spannung warteten nun alle, wie das Los entscheiden würde. «Bitte bloß nicht Nummer zehn!» murmelte Tom zu sich selbst, denn die Bahnbreite reichte nur für neun Sulkys.
    Der Rennsekretär begann die Pferdenamen mit den Nummern, die ihnen das Los zugesprochen hatte, aufzurufen.
    «Princess Guy! Nummer eins!»
    Miß Elsie strahlte vor Freude — sie hatte damit die günstigste Position am Innenzaun erwischt!
    Alle anderen wurden aufgerufen und nahmen ihre Nummern zufrieden in Empfang.
    Als letzter kam Tom an die Reihe. Er hatte Nummer zehn. Also mußte er hinter den andern an den Start gehen.
    «Tut mir wirklich leid!» sagte der Rennsekretär.
    Tom verließ den Raum mit hängendem Kopf.

    Feuerteufel stand in seinem Abteil. Das leichte Renngeschirr trug er bereits, aber noch keinen Zaum, und er war auch noch nicht in das Sulky eingespannt. Sie hatten ihm die Decke übergelegt, weil der Septemberabend schon sehr kühl war. Das ungewohnte Flutlicht machte die Nacht zum Tage. Feuerteufel blinzelte in die gleißende Helligkeit und drängte sein weiches Maul in Toms Hand. Tom wich keine Minute von seiner Seite.
    Auch Miß Elsie stand ganz dicht neben ihrer geliebten schwarzen Stute.
    Silver Knight trug einen sicheren Maulkorb. Er war allgemein berüchtigt wegen seiner Bissigkeit.
    Georg fragte Tom, was er von ihm halte. Er habe sich noch nie über ihn geäußert.
    «Für meinen Geschmack ist er zu grobknochig», sagte Tom. «Ich habe ihn beim Trainieren beobachtet, er ist stark und schnell, aber ihm fehlt es an Adel.»
    «Man soll Cox heute abend 75

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