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Rubinrotes Herz, eisblaue See

Rubinrotes Herz, eisblaue See

Titel: Rubinrotes Herz, eisblaue See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Callahan Rogers
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sich die Shorts runter und das Hemd hoch und sagt: >Siehst du, was mir deinetwegen passiert ist?< Himmel, der Kerl war bis zu den Ohren mit Ausschlag bedeckt. Ich sag zu ihm: >Genau deshalb hatte ich Sie davor gewarnt, das Zeug anzufassen.< Ich dreh mich zu den Mädchen um - die standen mit offenem Mund da, als wollten sie Mücken fangen - und erkläre ihnen: >Das ist der Grund, warum man Giftsumach nicht anfassen soll.< Da fängt der Typ an, er will den Geschäftsführer sprechen. Ich hab ihm gezeigt, wo das Büro ist, und dann ist er abgedampft.«
    »Klingt nach einem Arschloch«, sagte ich.
    »Wahrscheinlich hat’s ihn da auch gejuckt«, sagte Dottie.
    Wir saßen am Ende des Kais und ließen die Beine baumeln. Ich sah hinunter in das Grün, das bei Hochwasser unergründlich schien. Wenn das Meer sich zurückzog, kamen die muschelbesetzten Felsen und Algen zum Vorschein, aber bei Flut war nichts davon zu sehen.
    »Du glaubst, Carlie ist auf dem Mond?«, fragte Dottie.
    »Wieso nicht? Ich hab sie mir schon überall vorgestellt. Warum also nicht auf dem Mond?«
    »Ist schon ziemlich lange her, dass sie weg ist.«
    »Ja, eine halbe Ewigkeit«, sagte ich. Die Sonne knallte uns auf den Kopf.
    »Aber ich bete immer noch jeden Abend für sie«, sagte Dottie.
    »Wirklich?« Die Vorstellung rührte mich. »Ich wusste gar nicht, dass du überhaupt betest.«
    »Was glaubst du, woher die ganzen Strikes kommen?«
    Eines Samstagabends im August saßen Grand und ich vorm Fernseher. Gerade als ich überlegte, ob ich raufgehen und mich mit meinem Bettzeug vergnügen sollte, klopfte es an der Tür.
    »Erwartest du Besuch?«, fragte ich Grand.
    »Jimmy Stewart wollte noch vorbeischauen«, sagte sie. »Vielleicht ist er es.«
    James Stewart war Grands Lieblingsschauspieler. »Er sieht aus, als könnte man gut mit ihm auskommen«, sagte sie oft. »Ein richtig netter Kerl.«
    »Ich schau mal nach.« Als ich die Tür öffnete, stand Susan vor mir.
    »Kannst du mal kurz rauskommen?«, flüsterte sie. »Wer ist es denn?«, rief Grand. »Susan«, rief ich zurück.
    »Hallo, Susan«, rief Grand. »Komm nur rein. Und bring Bud mit. Sag ihm, ich hab ein paar von den Gewürzkeksen, die er so gerne mag.«
    Ich verdrehte die Augen. »Bin gleich wieder da«, sagte ich zu Susan und ging zurück ins Wohnzimmer. Grand hatte sich schon halb aus dem Sofa gehievt, um uns ein paar Leckereien hinzustellen.
    »Lass das.« Mein Ton fiel schärfer aus, als ich beabsichtigt hatte. Ich holte tief Luft und sagte sanfter: »Susan möchte draußen mit mir reden. Ist das in Ordnung?«
    »Na ja, schon. Aber sie kann auch gerne reinkommen.«
    »Das weiß sie«, sagte ich und rannte fast wieder hinaus.
    Susan sah hinunter zum Kai.
    »Was ist los?«, fragte ich sie.
    Sie schob ihre kleinen Hände in die aufgenähten Taschen und seufzte. »Ich hoffe, du flippst jetzt nicht aus, aber ich hab dir ein Date organisiert.«
    »Was soll das heißen, ein Date organisiert?«
    »Meine Güte, jetzt reg dich nicht gleich auf, okay?«
    »Wer hat denn gesagt, dass ich ein Date brauche?«
    »Niemand, aber wenn du eins haben willst, dann kannst du eins haben. Und ich hoffe, du willst, er ist nämlich hier.«
    »Wer ist hier?«
    »Kevin Jewell.« Der Haarfan.
    »Wir haben ihn in Long Reach getroffen, als Bud Bier geholt hat, und er ist extra hergekommen, um dich zu sehen«, sagte Susan. »Kevin findet dich toll, hat er gesagt, aber letztes Jahr war er zu schüchtern, um dich zu fragen, ob du mit ihm ausgehst.«
    Ich schnaubte. »Der und schüchtern? Dass ich nicht lache.«
    Susan runzelte die Stirn. »Er ist ein netter Kerl. Du solltest ihm eine Chance geben. Aber wenn du nicht willst, denke ich mir halt was aus. Musst du wissen.«
    Sie drehte sich um und ging die Straße hinunter, während ich noch überlegte. Drinnen warteten Grand, eine langweilige Fernsehsendung und eine weitere Liebesnacht mit meinem Bettzeug. Meine Füße setzten sich in Bewegung und folgten Susan Richtung Kai. Ich kniff die Augen zusammen und versuchte, Bud und Kevin zu erkennen, aber die Nacht war voll dunkler Schatten.
    Eine Zigarettenspitze brannte ein Loch in die Dunkelheit. Ich fand es grässlich, dass Bud jetzt rauchte, aber was ging es mich an? Seine Freundin schien nichts dagegen zu haben. Als wir näher kamen, sagte er: »Hey.« Er zog an seiner Zigarette, und seine Augen glühten in dem orangeroten Schein.
    »Hey«, sagte ich.
    »Hi«, sagte Kevin. Ich konnte nicht viel von ihm sehen, aber immerhin

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