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Rubinrotes Herz, eisblaue See

Rubinrotes Herz, eisblaue See

Titel: Rubinrotes Herz, eisblaue See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Callahan Rogers
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wandte sich zum Gehen. »Bis dann, Heiße Flunder«, rief sie über die Schulter. Sie und ihre Freundinnen kicherten, als sie die Umkleide verließen. Ich wartete, bis sie endgültig verschwunden waren, bevor ich in ihrem parfümierten, desodorierten Kielwasser folgte.
    »Warum haben sie mich so genannt?«, fragte ich Bud und Glen später auf der Heimfahrt. Ein merkwürdiges Schweigen hing in der Luft, und ich fragte erneut: »Warum?«
    »Sag’s ihr nicht«, sagte Bud. »Sag’s ihr bloß nicht.«
    »Ich habe ein Recht, es zu wissen. Warum zum Teufel nennen sie mich Heiße Flunder?«
    »Verdammt, Bud, wir müssen es ihr sagen«, sagte Glen.
    »Nein. Tu’s nicht.«
    »WARUM NENNEN SIE MICH SO?«, brüllte ich dem armen Glen ins Ohr.
    »>Heiß< bedeutet leicht rumzukriegen«, sagte Glen und schrumpfte in seinem Sitz zusammen. »Das mit der Flunder bedeutet, dass du obenrum platt bist und untenrum nach Fisch riechst. Nicht schlagen!«
    »Wer zum Teufel sagt das?«, fragte ich.
    »Kevin Jewell hat damit angefangen«, sagte Glen.
    Ich sank in meinen Sitz zurück. Mein Gesicht glühte so, dass es mühelos die Autoheizung hätte ersetzen können. »Warum sagt er so was? Wir haben doch überhaupt nichts gemacht.«
    »Weil er ein Arschloch ist«, sagte Bud.
    Obwohl ich - abgesehen von meiner Scham - nichts für Kevin Jewell empfand, wurde die Umkleide durch die Tatsache, dass ich mit ihm »zusammen gewesen war<, für mich zur Hölle.
    »Heiße Flunder«, sagte Terry zu ihren kichernden Freundinnen, »schmeckt besonders gut mit Presswurst.« Oder: »Heiße Flunder ist nur am ersten Tag genießbar. Danach wird sie schlecht und fängt an zu stinken.« Und so weiter. Ich schluckte alles runter. Bis zu einem Tag im November, als sie das Thema wechselten.
    »He, Heiße Flunder, stimmt es, dass deine Mutter abgehauen ist?«, fragte Terry.
    In der Umkleide wurde es still, abgesehen vom Rauschen der Duschen.
    Meine Hände zitterten, als ich, mit dem Rücken zu ihr und in ein Handtuch gewickelt, meine Haare bürstete. »Bist du taub oder was?«
    Ich drehte mich um, und das Handtuch fiel zu Boden. »Das geht dich einen Scheißdreck an«, sagte ich mühsam beherrscht.
    Terry musterte mich von Kopf bis Fuß und spielte die Geschockte. »Ich kann gar nicht glauben, dass du dieses Wort gesagt hast, Flohtrine. Dafür könntest du einen Verweis kriegen.«
    »Na los, dann verpetz mich doch.«
    »Kein Wunder, dass deine Mutter abgehauen ist«, sagte Terry. »Mit dir würd ich’s auch nicht aushalten.«
    »Jetzt reicht’s aber.« Ich trat auf sie zu, nackt und mit Mordlust im Bauch.
    Sie wich einen Schritt zurück. »Ich wollte doch nur nett sein. Kein Grund, mich so anzubrüllen.«
    »Was zum Teufel soll denn daran nett sein? Du hast doch noch nie ein vernünftiges Wort mit mir gewechselt. Du machst dich nur über mich lustig. Und übrigens, ich hab nie mit Kevin Jewell gevögelt.« Ich sah alle Mädchen an. »Ich werde euch jetzt sagen, was ich über meine Mutter weiß, und dann lasst ihr mich gefälligst in Ruhe, okay? Ja, sie ist verschwunden, als ich elf war. Sie ist nie wiederaufgetaucht. Die meisten von euch haben ja wahrscheinlich vor ein paar Jahren in der Zeitung darüber gelesen. Ich vermisse sie nach wie vor, und ich weine nachts immer noch oft. Noch irgendwelche dämlichen Fragen? Sonst lasst mich in Ruhe.«
    Es blieb ziemlich still, während ich mich anzog, meine Bücher aus dem zerbeulten Schrank nahm, die Tür zuknallte und ging. So, dachte ich, jetzt könnt ihr hinter wir herlaufen und meine Fährte aufnehmen.
    Ich war kaum aus der Umkleide heraus, da stieß ich mit einem großen Mann zusammen.
    »He, pass auf, wo du hinläufst«, sagte er. Ich blickte auf und entschuldigte mich. Dann sah ich ihn genauer an. Seine Haare waren nicht mehr mit Brillantine zurückgekämmt, und das Schwarz war von Grau durchzogen, aber ich kannte seine blauen Augen, und als er lächelte, schob sich ein Zahn über seine Unterlippe. »Ich kenn die Regeln nicht«, hörte ich ihn am Strand zu Carlie sagen.
    »Sie sind’s«, sagte ich.
    Er sah mich verwirrt an und lachte ein wenig. »Ja, ich bin’s, aber wer bist du?«
    »Schiefzahn-Mike«, sagte ich. Sein Lächeln erstarb. »Sie waren mit Patty und meiner Mutter am Strand. Sie kannten meine Mutter. Sie haben sich benommen, als würden Sie sie ziemlich gut kennen.«
    »Wovon redest du? Wer bist du? Und wer ist deine Mutter?«
    »Carlie Gilham.«
    Mike wich einen Schritt zurück, verschränkte die

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