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Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Titel: Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Child
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bis sie ihn zu fassen bekam. Sie hängte sich wie eine Trapezartistin daran und schwang vorwärts und rückwärts, bis sie genügend Schwung hatte und hoch genug war, um mit einem gekonnten Fußtritt die Holzbretter vor dem Fenster zu zertrümmern.
    Allerdings hatte sie etwas zu viel Schwung geholt: Krachend durchbrach sie die Holzverschalung und flog in hohem Bogen hinaus an den nächtlichen Himmel.

    Klaus Gustav stand im Mittelpunkt des Interesses der Reichen und Schönen von Twinford.
    »Einen absolut bruchsicheren Schaukasten aus Glas zu bauen, ist eine beachtliche Leistung, Herr Gustav. Können Sie uns verraten, wie Sie das genau geschafft haben?«, fragte seine Exzellenz, Botschafter Crew.
    »Oh, das war leicht«, erwiderte Klaus Gustav. »Am kniffligsten war die Sache mit dem Schlüssel.«
    »Dürfen wir ihn mal sehen, Mr Gustav? Ich wollte schon immer wissen, wie er aussieht«, bat Sabina.
    Doch Klaus Gustav tippte sich an die Nase. »Geheim, alles streng geheim.«
    Clancy ließ Herrn Gustav nicht aus den Augen, den Schweizer mit einem Akzent, der ihn eher an … verflixt, wen noch mal erinnerte?
    »Nun, wir sind jedenfalls mächtig stolz darauf, Sie hier in Twinford und in unserem Städtischen Museum begrüßen zu dürfen«, sagte Botschafter Crew.
    Herr Gustav lächelte, und seine schwarzen Augen blitzten.
    Dracula!, dachte Clancy erschrocken.
    Das Krabbeln und Scharren war lauter geworden – und es kam mit absoluter Sicherheit von irgendwo hinter dem Bücherregal …
    Mrs Digby schnappte sich eine Stehlampe. So, jetzt kannst du kommen! Wir Digbys fürchten weder Tod noch Teufel (von Ratten mal abgesehen!).
    »Mischt aber au!«, ertönte da eine Stimme. »Jötzad bin i uff mini Brilla dappet!«
    Mrs Digby staunte nicht schlecht, dass eine Ratte plötzlich sprechen konnte und noch dazu in einer fremden Sprache. »Was für eine Sprache soll das sein?«, rief sie.
    »Oh, isch do jemand?«, rief dieselbe Stimme, diesmal fast akzentfrei. »Wer sind Sie?«
    »Jemand mit einer schweren Lampe in der Hand, der ohne mit der Wimper zu zucken zuschlägt! Und wer sind Sie , bitte schön?«
    »Ich bin hier eingesperrt worden. Können Sie mir nicht helfen?«
    »Woher soll ich wissen, dass Sie nicht auch zu der Bande gehören?«
    »Wenn dem so wäre, wäre ich wohl kaum hier eingesperrt, oder?«
    Mrs Digby musste kurz überlegen – der Mann (es war definitiv keine Ratte!) klang nicht besonders gefährlich, und da sie offenbar in derselben misslichen Lage waren, konnte es vermutlich nichts schaden, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Sie begann, sämtliche Bücher aus dem Regal zu nehmen, damit es sich leichter verschieben ließ.
    »Okay, jetzt müssten Sie sich durch die Lücke zwängen können, es sei denn, Sie wären sehr dick, was ich aber nicht annehme, wenn Sie hier genauso winzige Portionen bekommen wie ich.«
    Zuerst tauchte ein Arm, dann ein Bein und schließlich der Rest eines kleinen alten Mannes auf.
    Ein kleiner alter Mann mit einem imposanten Schnurrbart.
    »Klaus Gustav«, sagte er mit einer eleganten Verbeugung und reichte ihr die Hand.

39. Kapitel
    Doppeltes Glück
    Clancy versuchte verzweifelt, Hitchs Aufmerksamkeit zu erlangen, doch der Butler stand am anderen Ende des Saals und ließ die Gäste keine Sekunde aus den Augen, so dass er Clancys diskrete Handzeichen nicht bemerkte.
    Mensch, schau doch mal kurz her!
    Clancy wusste nicht, was tun – er wollte diesen Dracula nicht aus den Augen lassen, damit er nicht unbemerkt verschwinden konnte, aber ohne Hitch konnte er nichts unternehmen. Clancy begann zu winken, und irgendwann winkte Hitch zurück, so verlegen wie Leute, die nicht wissen, warum sie winken.
    Clancy winkte weiter, um einiges hektischer, wie jemand, der am Ertrinken ist.
    »Was soll das?«, zischte seine Mutter.
    »Ich winke«, murmelte Clancy.
    »Hör bitte sofort damit auf«, raunte sie ihm zu. »Du blamierst deinen Vater.«
    Aber Clancy dachte nicht daran – er musste Hitch begreiflich machen, dass hier etwas faul war – oberfaul sogar. Dieser Mann war nicht Klaus Gustav.

    Ruby konnte von Glück sagen, dass sie nicht die ganzen vierzig Meter (geschätzt!) auf den Boden krachte, sondern im Geäst eines ziemlich morschen Baums hängen blieb und nur noch schlappe dreiundzwanzig Meter (ebenfalls geschätzt!) über der Erde hing.
    Was nun?
    Das war Rubys letzter Gedanke, bevor ein gewaltiges Donnern das Gebäude erschütterte. Es kam aus der Twinford City Bank und war ein ohrenbetäubender

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