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Rueckkehr nach Glenmara

Titel: Rueckkehr nach Glenmara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Barbieri Sonja Hauser
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als die Sache mit uns begann, kam alles wieder hoch, auch die Albträume. Allerdings ist mir nach den Ereignissen der letzten Tage klargeworden, dass ich mit dir zusammensein möchte. Ergibt das einen Sinn?«
    »Ja«, antwortete sie erst nach einer geraumen Weile. »Auch ich habe Menschen verloren, die mir nahestanden. Auch mir ist es schwergefallen, darüber hinwegzukommen, wieder Vertrauen zu entwickeln. Und jetzt habe ich wahrscheinlich Angst, verlassen zu werden.« Sie erzählte ihm von ihrem Vater, ihrer Mutter und Ethan. Als sie stolperte, meinte sie lächelnd: »Sieht so aus, als versuchten wir beide, wieder das Gleichgewicht zu finden.«
    »Vielleicht können wir einander dabei helfen. Wird es uns gelingen, Geduld zu haben? Schritt für Schritt gemeinsam zu gehen?« Er blieb stehen und wandte sich ihr zu.
    Sie sah ihm in die Augen und nickte. Nun spürte sie den kalten Wind nicht mehr und auch nicht die Rufe der Habichte über den endlos weiten grünen Feldern.

BILD DREISSIG
    Fast wieder im Lot
    D ie Frauen verwandelten Bernies Garage in eine Werk statt, mit der sie zurechtkommen würden, bis sie sich einen eigenen Laden in der Stadt leisten konnten. Sie schrubbten den Boden und malerten, putzten die Fenster schrubbten den Boen maletern, putzten die Fenster und entfernten Spinnweben, in Gedanken immer bei Colleen. Anschließend trugen sie alte Tische herein und brachten ein Schild an der Tür an: Das reine Vergnügen, Zentrale. Wäre Colleen noch am Leben gewesen, hätte sie das Schild gemalt – sie hatte die schönste Schrift. Nun erledigte Oona das, mit dem Gefühl, Colleen führe ihr die Hand. Obwohl sie bisher abgesehen von Mrs. Flynns Bestellung keine Aufträge hatten, arbeiteten sie fleißig. Sie wollten klein anfangen, Muster in unterschiedlichen Größen fertigen und diese auf den Märkten der Gegend feilbieten. Für Colleen, Finn und deren Kinder, besonders Maeve.
    Die Spitzenklöpplerinnen versuchten, Moira zu bremsen, die nach wie vor von Cillians Prügeln der vergangenen Woche gezeichnet war: gelbe Flecken im Gesicht, ein Humpeln und die Schlinge am Arm. »Ich will nicht bloß ein Maskottchen sein, sondern richtig mitmachen. Die Finger sind ja nicht gebrochen. Das schulde ich Colleen.« Sie stützte den
Arm mit entschlossenem Gesichtsausdruck am Tisch ab. Die Ärzte hatten ihr Tabletten gegen die Albträume und Angstzustände verschrieben, weil die Spuren von Cillians Misshandlungen tief unter die Haut reichten.
    Ihre Kinder spielten draußen, sprangen mit ausgebreiteten Armen von Felsen, taten, als könnten sie fliegen. Da Sorcha nicht im Haus bleiben und Moira sie nicht allein lassen wollte, nahm sie sie manchmal zu den Frauen mit, bei denen sie das Klöppeln lernte. Sie arbeitete bereits an einer Umhängetasche mit Gänseblümchenmuster – Gänseblümchen, behauptete sie, brachten Glück.
    »Werden wir Ende nächster Woche genug Sachen für den Markt fertig haben?«, fragte Oona. Der Markt markierte immer das Ende des St.-Brendan-Fests.
    »Genug, um das Interesse der Leute zu wecken«, antwortete Bernie. Die Regale begannen sich mit Schlüpfern, Miedern und Büstenhaltern zu füllen.
    Schritte draußen auf dem Kiesweg. Moira zuckte zusammen.
    Es war nur Aileen, die zu spät kam. Als sie den Blick ihrer Schwester bemerkte, schüttelte sie kaum merklich den Kopf. Moira wandte sich erleichtert ihrer Arbeit zu.
    Aileen war blass.
    »Was ist los?«, erkundigte sich Moira. »Geht’s wieder um Rosheen?«
    »Ich dachte, wir hätten uns bei der Trauerfeier ausgesöhnt, aber inzwischen ist sie zu sehr an ihr eigenes Leben gewöhnt. Irgendwann muss die Trennung erfolgen. Ich hätte nur nicht geglaubt, dass es so schnell passieren würde. Sie ist erst sechzehn.«

    »Klar machst du dir Sorgen«, tröstete Oona sie. »Das ist das Schicksal von Müttern.«
    »Ich habe neulich Nacht einen Büstenhalter für sie gestaltet. Natürlich wollte ich euch davon erzählen, aber dann …« Sie verstummte.
    »Erzähl es uns jetzt«, forderte Bernie sie auf.
    Und das tat sie.
    »Ein Totenschädel aus Spitze?«, rief Oona aus. »Auf so eine Idee wär ich nie gekommen. Willst du auf deine alten Tage noch in die Gothicszene?«
    »Ailey war Ende der Siebziger mal bei den Punks. Erinnert ihr euch an die kurzen Röcke und kaputten Netzstrümpfe?«, fragte Bernie.
    »Das ist lange her.« Aileen stand neben den Regalen. Die einzigen freien Plätze waren der von Colleen und der Stuhl neben Kate.
    »Die Mode wiederholt sich.

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