Rückkehr von den Sternen
Später. Das heiÃt, ich würde dann allein herkommen â¦Â«
»Nein.«
»Tut man so etwas nicht? Schon möglich. Aber ich habe das Gefühl, daà ich es tun sollte, Eriâ¦Â«
»Nein. Ich bitte Sie ⦠sehr darum. Wirklich. Nein. Nein!« Plötzlich flössen Tränen aus ihren Augen. Ich schlang beide Arme um sie.
»Eri! Nein! Also nein. Ich werde machen, was du willst, aber weine nur nicht. Bitte. Denn ⦠so weine doch nicht. Hör auf, hörst du? Oder ⦠meinetwegen ⦠weine ⦠ich weià schon selber nichtâ¦Â«
»Ich ⦠ich wuÃte nicht, daà es ⦠so â¦Â«, murmelte sie schluchzend.
Ich trug sie im Zimmer herum.
»Weine nicht, Eri ⦠oder, weiÃt du was? Wir fahren ⦠auf einen Monat. Willst du es so? Und wenn du dann zurück willst, fährst du eben zurück â¦Â«
»Bitte â¦Â«, sagte sie. »Bitte â¦Â«
Ich stellte sie auf den Boden.
»Darf man es nicht so? Ich weià doch nichts. Dachte nurâ¦Â«
»Ach, Sie sind schon einer! Dürfen, nicht dürfen. Ich will es nicht so haben. Will nicht!«
»Meine rechte Seite vergröÃert sich zusehends«, sagte ich unerwartet trocken. »Na, schon gut, Eri. Ich will mir jetzt nicht weiter den Kopf zerbrechen. Zieh dich nun an. Wir wollen frühstücken und fahren dann gleich los.«
Sie sah mich an mit Tränen im Gesicht. Sie nahm sich ungewöhnlich zusammen. Runzelte die Brauen. Mir schien, daà sie noch etwas sagen wollte, was für mich wohl kaum schmeichelhaft gewesen wäre. Aber sie seufzte nur und ging wortlos hinaus. Ich setzte mich an den Tisch. Meine plötzliche Entscheidung â wie in einer Räubergeschichte â war die Sache eines Augenblicks. In Wirklichkeit war ich genauso entschlossen wie ein Wetterhahn. Fühlte mich wie ein Holzklotz. âºWie kann ich, wie kann ich nur?â¹ â fragte ich mich. Ach, was für eine Verwirrung!
In der halb offenen Tür stand Olaf.
»Mein Sohn«, sagte er, »tut mir leid. Es ist der Gipfel der Indiskretion, den ich da erklimme, aber ich habe alles gehört. Konnte nicht anders. Man sollte die Türen schlieÃen, und auÃerdem hast du ja eine recht gesunde Stimme. Hal â du überbietest dich selbst. Was verlangst du von einem Mädchen? Dir gleich um den Hals zu fallen, nur weil du einmal auf Keren â¦Â«
»Olaf!« knurrte ich.
»Nur Ruhe kann uns noch retten. Na, eine Archäologin machte einen schönen Fund. Einhundertsechzig Jahre â gehört wohl schon zur Antike â oder?«
»Deine Art von Humor â¦Â«
»Sagt dir nicht zu. Weià ich. Mir auch nicht. Aber was hätte ich denn davon, mein Lieber, wenn ich dein Inneres nicht so gut kennen würde? Das Begräbnis eines Freundes und SchluÃ. Hal, Halâ¦Â«
»Ich weià genau, wie ich heiÃe.«
»Was willst du denn? Los â Kaplan? Wir essen und machen uns dann aus dem Staub.«
»Hab nicht mal âne Ahnung, wohin.«
»Zufällig weià ich es aber. An der See kann man noch kleine Häuschen mieten. Ihr nehmt den Wagen â¦Â«
»Wieso â âºihrâ¹?«
»Und wieso anders? Meinst du wohl die Heilige Dreifaltigkeit? Kaplanâ¦Â«
»Olaf, wenn du jetzt nicht Schluà machstâ¦Â«
»Schön. Ich weiÃ. Du möchtest alle glücklich machen: mich, sie, diesen Seol oder Seon ⦠nein, das geht nicht. Hal, wir werden zusammen fahren. Kannst mich aber höchstens bis Houl bringen, dort nehme ich einen Ulder.«
»Na, na«, sagte ich, »schöne Ferien habe ich dir da eingebrockt.«
»Wenn ich nicht klage, solltest du es auch nicht tun. Vielleicht wird noch was daraus. Und jetzt SchluÃ. Komm.«
Das Frühstück verlief in einer sonderbaren Atmosphäre. Olaf sprach mehr als gewöhnlich, aber eher in die Luft. Eri und ich sagten fast kein Wort. Dann holte der weiÃe Roboter einen Glider, mit dem Olaf nach Klavestra fuhr, um den Wagen zu holen. Im letzten Augenblick kam es ihm in den Sinn. Nach einer Stunde war das Auto schon im Garten, ich lud meine ganze Habe ein, Eri nahm auch ihre Sachen â nicht alle, wie mir schien, aber ich stellte keine Fragen; eigentlich sprachen wir überhaupt nicht miteinander. Und in dem sonnigen Tag fuhren wir bei schon aufkommender Hitze zuerst nach Houl â es lag etwas abseits von
Weitere Kostenlose Bücher