Chaplins Katze, Clintons Kater
Helga Dudman
Chaplins Katze,
Clintons Kater
und viele andere verkannte Miezen
Aus dem Englischen von
Ulrike Seeberger
Deutscher Taschenbuch Verlag
Deutsche Erstausgabe
November 2000
Deutscher Taschenbuch Verlag
GmbH & Co. KG, München
www.dtv.de
© 2000 Carta, Jerusalem
Titel der israelischen Originalausgabe:
True Cats’ Tales of Famous Friends Puss in Books (Carta Publishing Ltd. Jerusalem)
© der deutschsprachigen Ausgabe:
2000 Deutscher Taschenbuch Verlag
GmbH & Co. KG, München
Umschlagkonzept: Balk & Brumshagen
Umschlagfoto: © The Image Bank/Ute Winsenfeld
Satz: KCS GmbH, Buchholz/Hamburg
Druck und Bindung:
C.H. Beck’sche Buchdruckerei, Nördlingen
Printed in Germany
ISBN 3-423-20376-5
Es gibt kaum eine Berühmtheit, die nicht vom positiven Einfluss ihrer samtpfötigen Gefährten schwärmt. E.T.A.
Hoffmann hat Kater Murr als Erzähler gewählt, um über das Leben zu räsonieren, auch Doris Lessing und
Katherine Mansfield haben ihre Liebe zu Katzen in ihren Werken verarbeitet. Schrödinger hat sich einer recht bedauernswerten Katze bedient, um das Wesen der
Quantenphysik zu erläutern. Vor allem die Schriftsteller und Schriftstellerinnen sind durch die Anwesenheit eines oder mehrerer schnurrender Fellbündel zu geistigen Höhenflügen inspiriert worden. Oder waren es vielleicht die Katzen selbst, die die Nähe schöpferischer Menschen gesucht haben? Helga Dudman versucht das Geheimnis der Katzen zu ergründen, indem sie die Biografien der Prominenten aus Kunst, Politik und Wissenschaft – und ihrer Katzen – charmant und unterhaltsam nacherzählt.
Helga Dudman wurde 1924 in New York geboren. Sie schrieb Artikel für die ›Vogue‹ und war Werbetexterin in New York und London. Seit 1958 lebt sie als freie Autorin in Israel und schreibt Reportagen für die ›Jerusalem Post‹.
Ihr erstes Buch, eine Biografie über Ruth Dayan, wurde auch ins Deutsche übersetzt. Buchveröffentlichungen u. a.:
›Schopenhauers Pudel, Hitchcocks Terrier und 67andere verkannte Hunde ‹ (1998).
Einleitung
Leute, die mit Katzen zusammenleben, sind eine Subspezies der Menschheit, die durch ihre Vielseitigkeit, ihre überraschenden Merkmale und ihren mysteriösen Wesenszug besticht – und durch die Theorien, mit denen man sich diese Vielseitigkeit zu erklären versuchte. Mit Leichtigkeit lässt sich alles Mögliche über die verschiedensten Katzenrassen herausfinden, doch bisher gibt es kein Standardwerk über außergewöhnliche Katzenbesitzer, das andere Katzennarren darüber informieren könnte, wie sie in diese riesige Gruppe von Menschen passen.
Es gibt ausgezeichnete Bücher, die über die mannigfaltigen Aspekte der Katzen informieren. Über ihre Geschichte: Im alten Ägypten wurden sie verehrt, im Mittelalter mit den Hexen auf dem Scheiterhaufen verbrannt, um sich dann nach und nach ihren Platz in der Gesellschaft zurückzuerobern und in Europa wahrhaft aristokratische Höhen zu erklimmen, wobei sie weiterhin ihrem Beruf als Mäusefänger nachgingen.
Über ihre Prominenz in Literatur und Kunst, in der Werbung und im Film. Über ihre Ernährung und tägliche Pflege. Da diese Themen andernorts bereits erschöpfend behandelt wurden, wird sich dieses Buch mit ihnen nicht weiter befassen.
Stattdessen können sich Katzen liebende Leser und Leserinnen hier näher über die Biografien einer sehr gemischten Gesellschaft außergewöhnlicher Katzenfreunde informieren – über ihre Persönlichkeit, ihre Berufe, ihre Pelze (Pardon: ihre Mäntel!) und, falls entsprechende Daten zur Verfügung stehen, über ihre Pflegegewohnheiten, ihre Geselligkeit, ihren Charme, ihre Mäkeligkeit beim Essen und so weiter und so weiter.
Viele dieser berühmten – öfter noch: ehemals berühmten –
Katzenbesitzer wurden schon in bereits veröffentlichten Büchern kurz erwähnt. Aber andererseits: Wer weiß heute schon noch etwas über Florence Nightingale, eine der außergewöhnlichsten und wichtigsten Frauen, die je gelebt haben, die ihre Welt auch mit an die sechzig Katzen teilte?
Wenn man auf der Straße oder auf dem Sofa eine Katze sieht, dann identifiziert man diese sicherlich relativ zweifelsfrei als Katze. Aber wenn man einen menschlichen Katzenliebhaber auf der Straße – oder auf einem Sofa – sieht, dann gibt es keine sichere Methode, ihn als solchen zu identifizieren, denn die menschlichen Gefährten der Katzen sind ein verwirrend gemischter Haufen Leute. Gemeinsam ist ihnen eigentlich nur
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