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Rückkehr zum Mars

Rückkehr zum Mars

Titel: Rückkehr zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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der achten Klasse ähnelte, wenn er einen Aufsatz nicht rechtzeitig abgegeben hatte.
    »Jamie, du hast mir diese Verantwortung übertragen, weißt du noch?«, sagte sie langsam. »Ich kann dich nicht alleine losfahren lassen. Wenn du ums Leben kommst, würde ich mir das nie verzeihen.«
    »Aber es ist niemand verfügbar«, wiederholte Jamie. »Du wirst hier gebraucht. Trudy und Mitsuo haben alle Hände voll mit den biologischen Untersuchungen zu tun. Es wäre nicht fair, von einem der beiden zu verlangen, damit aufzuhören.«
    »Tarawa wäre sowieso nicht einverstanden.«
    »Ganz recht.«
    »Wie wär's mit Wiley?«, fragte Deschurowa.
    »Er und Dex sind vollauf damit beschäftigt, die Proben vom Boden des Canyons zu datieren«, antwortete Jamie. »Außerdem hat er schon genug Zeit im Rover verbracht.«
    Stacy zuckte die Achseln und kratzte sich unbewusst an der Schulter. Die Khakibluse juckt bestimmt, dachte Jamie.
    »Sonst gibt es niemanden«, sagte er. »Dex ist zu beschäftigt, genau wie Wiley.«
    »Vijay?«, fragte Deschurowa.
    Sie hatte nicht mehr mit Jamie geschlafen, seit er ihr erklärt hatte, er werde von seinem Leitungsposten zurücktreten. Sie war auf eine kühle, aber zugleich spröde, schmerzhafte Art freundlich. Soweit Jamie wusste, schlief sie mit Dex auch nicht. Er war froh darüber, aber es war ein schwacher Trost.
    »Die Ärztin sollte hier bleiben, wo der größte Teil des Teams ist«, meinte Jamie. »Außerdem kümmert sie sich immer noch um Tomas' Hand.«
    »Sie ist sowieso nicht qualifiziert, den Rover zu fahren.« Deschurowa seufzte, fast so, als hätte sie Schmerzen. »Dann wirst du warten müssen, bis Tom wieder arbeiten kann.«
    »Ich will nicht warten«, sagte Jamie mit fester Stimme. »Ich bin bereit, jetzt loszufahren. Ich habe nichts anderes zu tun. Der zusätzliche Rover ist fahrbereit, und ich bin's auch.«
    Deschurowa setzte dazu an, nein zu sagen. Jamie sah, wie ihre Lippen das Wort formten. Aber sie zögerte, holte Luft und sagte stattdessen: »Lass mich darüber nachdenken, Jamie. Vielleicht finde ich irgendeine Lösung.«
    Jamie begriff, was sie tat: Sie sagte nein, ohne das Wort zu benutzen.
    Er erhob sich von dem Stuhl, sodass dieser ein paar Zentimeter über den Plastikfußboden rollte.
    »Stacy, morgen sind wir hundert Tage hier auf dem Mars. Ich fahre morgen mit dem Rover los, ob es dir nun passt oder nicht.«
    Er drehte sich um und verließ ihre Unterkunft, bevor sie etwas erwidern konnte.
    Während er zu seiner Kabine marschierte, dachte er: Ja, geh raus und nimm dir den Rover. Wie will sie mich daran hindern? Will sie Dex und die anderen dazu bringen, mich zu überwältigen?
    Als er jedoch die Tür zu seiner Unterkunft hinter sich zugeschoben hatte und auf seine unordentliche Liege hinunterschaute, sagte er sich: Genau, klau den Rover, dann steht Stacy wie eine machtlose Närrin da. Grandiose Aktion. Einfach wundervoll. Was für ein tolles Paradebeispiel für ein Arschloch du wärst.
    Aber die Alternative war, ein paar Wochen zu warten, vielleicht noch länger. Ein paar Ewigkeiten. Wer wusste schon, welche Probleme sich in ein paar Wochen stellen würden? Irgendwas kommt immer dazwischen. Morgen sind wir hundert Tage hier, und ich bin keinen Schritt näher an diesem Dorf als am Tag unserer Landung.
    Stacy brauchte drei Anrufe, um Vijay ausfindig zu machen. Sie war weder im Krankenrevier noch im Biologielabor. Als Deschurowa es im Geologielabor probierte, antwortete Dex' Stimme munter: »Ja, sie ist hier.«
    Neunzig Sekunden später klopfte Vijay einmal an die Tür zu Deschurowas Unterkunft und schob sie ein Stück weit auf.
    »Dex hat gesagt, du wolltest mich sprechen.«
    Stacy nickte und zeigte auf den Stuhl, auf dem Jamie gesessen hatte. Vijay setzte sich, die Knie aneinander gepresst, die Hände auf den Oberschenkeln. Ihr Overall wirkte ein bisschen verschossen, aber sie hatte ein buntes Tuch um die Taille gebunden und ein kleineres lose um den Hals geknotet. Die strahlenden Farben Indiens, dachte Stacy. Im Vergleich zu ihr wirken wir alle wie graue Mäuse.
    »Ich habe Schwierigkeiten mit Jamie«, sagte Deschurowa.
    Vijays Augen weiteten sich kurz. »Was ist mit Jamie?«
    »Du bist die hiesige Psychologin«, sagte Deschurowa. Ihr Mund verzog sich zu einem leisen Lächeln. »Und du kennst Jamie besser als jeder andere hier …«
    »Wenn es um unsere persönliche Beziehung geht …«
    »Nein. Es geht um die Arbeit dieser Expedition. Und es geht um Jamie und dich … und

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