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Rückkehr zum Mars

Rückkehr zum Mars

Titel: Rückkehr zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Mars. Wir sind hier, damit wir lernen, mit dem Mars zu leben. Und damit wir den anderen, die nach uns kommen, beibringen können, wie man hier lebt.«
    »Ganz genau«, sagte Possum Craig leise.
    Trumball gab ihm in diesem Punkt mit einem Nicken Recht und bohrte dann weiter: »Also, wann verlegen wir unsere Operationsbasis ins Canyon-Gebiet?«
    Diese Diskussion hatten sie während des Fluges monatelang immer wieder geführt. Auf dem Boden des Grand Canyon war Leben gefunden worden; weshalb richteten sie die Expeditionsbasis nicht dort ein?
    Jamie unterdrückte eine Aufwallung von Ärger. »Es wäre nicht sinnvoll, unsere Basis zu verlegen. Wir können zum Canyon fahren und in dem Gebiet nach einem geeigneten Standort für eine Nebenbasis suchen, wenn das nächste Team kommt.«
    »Falls ein nächstes Team kommt«, murrte Trumball.
    »Dies wird nicht die letzte Expedition zum Mars sein«, sagte Jamie in bestimmtem Ton. »Wir sind Bestandteil eines langfristig angelegten Programms …«
    »Nicht, wenn wir nur rumdödeln und nichts zuwege bringen.«
    Jamie merkte, wie es in ihm zu brodeln begann. »Wir sind hier, um verschiedene Ziele zu erreichen. Diese Basis ist gut gelegen und funktioniert bestens.«
    »Bis auf die Toiletten«, warf Deschurowa ein. Sie sagte es mit einem komischen Grinsen, aber niemand lachte.
    »Es würde einen Monat oder länger dauern, dieses Lager zu verlegen«, fuhr Jamie verkniffen fort. »Und wenn wir zum Canyon umziehen, entfernen wir uns von den Vulkanen.«
    »Hör mal«, sagte Trumball und beugte sich ungeduldig vor, »die Vulkane interessieren mich genauso wie dich. Ich bin schließlich Geophysiker.«
    Bevor Jamie etwas erwidern konnte, fuhr Dex fort: »Aber die Leute, die das Geld für diese Expedition aufgebracht haben, wollen Resultate sehen. Sie können es alle gar nicht erwarten zu erfahren, was es mit dieser Flechte auf sich hat. Die Vulkane sind erloschen! Setzen wir doch mal die richtigen Prioritäten, Herrgott noch mal!«
    »Wer sagt, dass die Vulkane erloschen sind?«, fauchte Fuchida. »Das wissen wir nicht!«
    Jamie holte Luft. »Unsere Prioritäten sind vor über zwei Jahren festgelegt worden, und unsere Finanziers waren mit ihnen einverstanden. Wir sind nicht hier, um ihnen eine Show zu liefern. Wir sind hier, um nach Möglichkeit herauszufinden, wie weit verbreitet das Leben auf diesem Planeten ist.«
    Trumball sank in seinen Stuhl zurück. Sein Lächeln war fast schon ein höhnisches Grinsen. »Nach Möglichkeit«, äffte er Jamie nach.
    Trudy Hall ergriff das Wort. »Ich möchte natürlich in den Canyon hinunter und die Flechte studieren«, sagte sie mit ihrem weichen Yorkshire-Akzent. »Aber ich will auch nachsehen, ob es woanders Leben gibt: die Vulkane, Possums Bohrkerne, die Eiskappe oben – wir haben eine ganze Welt zu erforschen.«
    Bevor Trumball widersprechen konnte, sagte Jamie: »Hör zu, Dex … ihr alle: Wir werden anderthalb Jahre hier sein. Wir müssen die Entscheidung über eine Verlegung der Basis nicht heute treffen.«
    »Schon gar nicht, wenn die Toiletten nicht funktionieren«, meldete sich Deschurowa.
    »Heißt das, du ziehst in Erwägung, die Basis später zu verlegen?«, hakte Trumball eifrig nach.
    Jamie hatte die ganze Angelegenheit satt. Er nickte. »Ich werde es in Erwägung ziehen, je nachdem, was wir im Canyon und anderswo finden.«
    Trumballs erwartungsvolles Grinsen verblasste. »Du klingst wie ein Vater, der zu seinem Kind sagt: ›Mal sehen.‹ Es bedeutet nein, aber man will nicht drüber diskutieren.«
    »Ich bin nicht dein Daddy, Dex.«
    Trumball schnaubte. »So viel steht fest.«
    »Als eure pflichtbewusste Ärztin«, sagte Vijay Shektar mit einem strahlenden Lächeln auf dem dunkelhäutigen Gesicht, »bin ich befugt, euch zum gegenwärtigen Anlass eine gewisse Menge eines feierlichen Stimulans zu verschreiben.«
    »Medizinischer Alkohol?« Stacy Deschurowas ernstes Gesicht hellte sich auf.
    »Nein, australischer Champagner«, erwiderte Shektar. »Ich habe zwei Flaschen mitgebracht.«
    »Ich habe einen ausgezeichneten Scotch Whisky«, sagte Fuchida begeistert.
    »Zum Teufel«, sagte Craig, »ich hatte nur 'ne Buddel Fusel mit.«
    Jamie lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Vijay hatte den Streit entschärft, erkannte er. Sie war eine ziemlich gute Psychologin. Er erinnerte sich an den ersten Abend bei der ersten Expedition. Da Alkohol oder Drogen nach den damaligen Missionsvorschriften streng verboten gewesen waren, hatte jeder ein paar

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