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Rückkehr zum Mars

Rückkehr zum Mars

Titel: Rückkehr zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Permafrostschicht unter der Oberfläche und ist mit Kohlendioxid versetzt, so ähnlich wie Sprudel. Aber man kann es trinken – sobald wir die Verunreinigungen herausgefiltert haben.«
    Während er sprach, verkochte das Wasser, und der Becher war wieder knochentrocken.
    »Die Marsluft ist so dünn, dass das Wasser kocht, obwohl die Temperatur unter dem Gefrierpunkt liegt«, erklärte Trumball. »Aber der springende Punkt ist: Unter unseren Füßen gibt es ein Meer aus Wasser, das seit Abermillionen Jahren gefroren ist. Genug Wasser, um eines Tages Abermillionen Menschen zu versorgen.«
    »Das wusste ich gar nicht«, sagte Mrs. Zieman leise.
    Genau nach einer Stunde sagte Trumball: »So, das war's für heute. Ich muss jetzt Schluss machen. Morgen zeige ich Ihnen die Kuppel. In ein paar Tagen bricht ein Team mit einem der Boden-Rover zum Grand Canyon auf. Später fliegen dann zwei Leute mit dem Raketenflugzeug zu den Schildvulkanen. Und mit den unbemannten Schwebegleitern werden wir noch größere Entfernungen überwinden. Wenn alles gut geht, schicken wir sie zum Landeplatz der alten Viking I und vielleicht noch weiter nach Norden, bis zum Rand der Eiskappe.«
    Währenddessen starrten die Zuschauer in die marsianische Szenerie hinaus.
    »Aber das liegt alles noch in der Zukunft«, schloss Trumball. »Jetzt sage ich erst einmal Auf Wiedersehen vom Mars. Danke, dass Sie bei uns waren.«
    Die Ziemans saßen noch eine ganze Weile reglos da, ohne ein Wort zu sagen. Schließlich nahmen sie widerstrebend die Helme ab.
    »Ich will zum Mars«, verkündete der Neunjährige. »Wenn ich groß bin, werde ich Wissenschaftler und fliege zum Mars.«
    »Ich auch!«, setzte seine Schwester hinzu.

ESSENSZEIT: SOL 1
     
    Jamie fand seine alte Kabine unverändert vor; es sah darin noch genauso aus wie vor sechs Jahren. Die Liege mit den dünnen Marsschwerkraft-Beinen wartete auf ihn. Die Plastikkombination aus Schreibtisch und Kleiderschrank stand leer da, so, wie er sie zurückgelassen hatte.
    Alles ist in funktionsfähigem Zustand, staunte er. Bei ihrer Abreise hatten sie die Kuppel mit Stickstoff gefüllt. Jetzt bestand die Luft aus einem Gemisch von Stickstoff und Sauerstoff wie auf der Erde, sodass sie sich in Hemdsärmeln oder weniger in der Kuppel aufhalten konnten.
    Während der ersten Expedition waren sie von einem Meteoritenschwarm getroffen worden, fast mikroskopisch kleinen Steinchen, die die Kuppel an mehreren Stellen durchschlagen und sogar den Helm von Jamies Raumanzug gestreift hatten. Die Chancen für so etwas stünden eins zu einer Billion, hatten ihnen die Astronomen auf der Erde erklärt. Jamie nickte; er hoffte, dass diese Relation gleich geblieben war.
    Jemand hatte die Lautsprecheranlage eingeschaltet und ließ ein beruhigendes klassisches Klavierstück laufen. Beethoven, dachte Jamie. Er erinnerte sich, dass die Kosmonauten bei der ersten Expedition Tschaikowski und andere russische Komponisten gespielt hatten.
    Trotzdem kam ihm die Kuppel auf subtile Weise verändert vor. Ihr Neuwagengeruch war verschwunden. Die erste Expedition hatte sie nur fünfundvierzig Tage bewohnt, aber das hatte gereicht, um sie ihres Glanzes zu berauben. Er fühlte sich in ihr zwar zu Hause, das schon, aber nicht auf die gleiche Weise wie in seiner Erinnerung.
    »Klos funktionier'n nich.«
    Jamie drehte sich um und sah Possum Craig im Eingang stehen, einen düsteren Ausdruck auf dem Hängebacken-Gesicht. Die Falttür war offen geblieben, sodass Craig nicht hatte anklopfen müssen.
    »Beide Klos?«, fragte Jamie.
    Craig nickte verdrossen. »'scheinlich is die Wasserleitung verstopft. Oder eingefroren.«
    Offiziell war Craig Geochemiker. Man hatte ihn von einer texanischen Ölgesellschaft rekrutiert und ihm die Verantwortung für die Bohranlage übertragen. Die Biologen vertraten die Theorie, das marsianische Leben gedeihe im Untergrund, vielleicht Kilometer tief im Boden, und die Flechte, die sie im Oberflächengestein gefunden hatten, sei nur ein Fortsatz dieser unterirdischen Ökologie, die sie ›plutonische Biosphäre‹ nannten.
    Inoffiziell war Craig der Handwerker der Expedition. Es gab kein Werkzeug, mit dem er nicht fachmännisch hantieren konnte. Er war Klempner, Elektriker und Faktotum in einem. Binnen einer Woche nach ihrem Start zum Mars hatte Trumball angefangen, ihn ›Wiley J. Coyote‹ zu nennen, nachdem Craig geschickt einen defekten Computerbildschirm repariert hatte, und zwar mit wenig mehr als einem Schraubenzieher

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