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Rückkehr zum Mars

Rückkehr zum Mars

Titel: Rückkehr zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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kleinen Reden halten. Dann folgten Szenen mit Schulkindern, die sich die Landezeremonie ansahen. Die zweite Marslandung lockte keine gewaltigen Scharen feiernder Menschen mehr an, wie die erste damals.
    Jamie streckte sich wieder auf seiner Liege aus und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Na ja, das ist wohl auch ganz natürlich. Beim ersten Mal ist es für die Öffentlichkeit aufregend. Die zweite Landung sieht weitgehend genauso aus wie die erste. Für die Leute daheim wird es erst wieder aufregend, wenn wir in echte Schwierigkeiten geraten.
    Oder wenn wir Spuren intelligenten Lebens …
    Jemand klopfte an seine Tür.
    Beinahe verärgert über die Störung, rief Jamie: »Wer ist da?«
    »Vijay.«
    Jamie schwang die Beine von der Liege und stand auf. »Augenblick.« Er griff sich seinen abgelegten Overall und schlüpfte hinein. Während er den Klettverschluss vorne zudrückte, ging er zur Tür und entriegelte sie.
    »Irgendwas nicht in Ordnung?«, fragte er.
    Sie hatte den Overall, den sie sonst immer trug, gegen einen unförmigen, weiten, knubbeligen Rollkragenpullover und eine formlose, ausgebeulte Hose eingetauscht. Man kann nicht gerade behaupten, dass sie ihren Körper zur Schau stellt, dachte Jamie, aber sie mag leuchtende Farben. Der Pullover war korallenrot, die Hose sonnengelb.
    »Nein, alles okay.« Sie hielt einen verschlossenen Plastikbeutel hoch. »Bloß der Vitaminlieferservice, Kamerad.«
    »Oh.« Jamie nahm ihr den Beutel ab.
    »Deine Ergänzungspräparate für diese Woche«, sagte sie. Während des gesamten Fluges zum Mars hatte Shektar die Vitaminpräparate jedem Mitglied der Expedition stets persönlich ausgehändigt.
    »Gut.«
    »Wir wollen ja nicht, dass du Skorbut kriegst«, sagte sie beinahe schelmisch. Genau das war dem gesamten Bodenteam der ersten Expedition passiert, als dessen Vorrat an Vitaminpräparaten verdorben war.
    »Nein«, pflichtete Jamie ihr bei, »einmal reicht.«
    »Hast du Zeit für einen Schlummertrunk, oder willst du schon schlafen gehen?«
    Er hätte beinahe geschnaubt. »Nach eurem Besäufnis gerade eben willst du noch einen Schlummertrunk?«
    »Orangensaft, Jamie. Blutzucker.«
    »Ich dachte eher, du bräuchtest Aspirin.«
    »Keine Sorge«, sagte sie und ging zur Kombüse voran. »So viel hab ich noch längst nicht intus.«
    Die Kuppel war jetzt nur noch matt erleuchtet; da die Trennwände der privaten Abteile nur zweieinhalb Meter hoch waren, wurde die Beleuchtung bei Nacht gedämpft.
    »Wo hast du diese Lieder gelernt?«, fragte er, während er ihr durch den halbdunklen Raum folgte.
    »Die Vorteile einer Collegeausbildung.«
    »Tolle Ausbildung.«
    Vijay sah ihn neugierig an. »Hast du dich auf dem College nie betrunken und unanständige Lieder gesungen?«
    »Nein, ich glaube nicht«, sagte Jamie und dachte an die vielen im Vollrausch herumtorkelnden Navajos, die er gesehen hatte.
    »Du brauchst nicht so missbilligend dreinzuschauen«, sagte sie mit einem Lächeln.
    »Tu ich das? Ist mir gar nicht aufgefallen.«
    »Du machst ein Gesicht wie eine aufgeschlitzte Schlange.«
    »Wie eine was ?«
    »Ich meine, es ist ja nicht so, als ob wir komplett von der Rolle gewesen wären. Niemand hat sich auf mich gestürzt.«
    Sie hat weder einen in der Krone noch einen Kater, merkte Jamie. Sie ist die Expeditionspsychologin und unsere Ärztin. Diese kleine Visite ist nicht persönlicher, sondern beruflicher Natur. Sie will mir auf den Zahn fühlen.
    Er fragte sich, ob sie Parfüm aufgelegt hatte. Ein leichter, blumiger Duft kitzelte ihn in der Nase. Vielleicht will sie mit Parfüm den Körpergeruch überdecken. Ohne das Wasser aus dem Aufbereiter hatten sie nach ihrem langen Tag voller anstrengender körperlicher Arbeit auf eine Dusche verzichten müssen.
    »Ich wünschte, jemand hätte Bier mitgebracht«, sagte Shektar, als sie einen Spritzer Orangensaft aus dem Spender zapfte. Sobald die Wasserleitung wieder frei war, würden sie Pulverkonzentrat mit Trinkwasser mischen und den kostbaren abgepackten Proviant für Notfälle aufbewahren.
    »Wozu willst du Bier, wenn du doch Champagner hattest?«, fragte Jamie.
    Sie zuckte die Achseln, und die Bewegung erregte ihn trotz des unförmigen Pullovers. »Aussie-Bier ist viel besser als Aussie-Schampus«, sagte sie.
    Jamie hätte gern heißen Kakao getrunken, begnügte sich aber mit einem Teebeutel und einem Spritzer heißen Wassers.
    »Hoher Rang hat seine Vorrechte«, meinte Shektar, als sie sich an den Tisch setzten.
    Jamie

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