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Rückkehr zum Mars

Rückkehr zum Mars

Titel: Rückkehr zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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der Rest. Und es sah so aus, als würde sie annähernd parallel zum Rand der Nische verlaufen. Ziemlich gerade.
    Eine Mauer? Rodriguez stieß den angehaltenen Atem aus. Quien sabe?
    »Ist das Jamies Dorf?«
    Beim Klang ihrer Stimme schreckte er hoch. Rodriguez wirbelte auf seinem kleinen fahrbaren Stuhl herum und sah Vijay Shektar im Eingang der Laborkabine stehen, einen Plastikbecher in jeder Hand. Sie trug einen Overall, wie alle anderen auch. Aber der Klettverschluss vorne stand ein paar Zentimeter weit offen – weit genug, dass er es bemerkte. Mein lieber Mann, sie ist wirklich sexy, dachte Tomas.
    »Ich konnte nicht schlafen«, erklärte sie. »Dachte, heißer Tee würde vielleicht helfen.«
    Tomas sah, dass die beiden Becher ein bisschen dampften. Und ihm wurde bewusst, dass Vijays Stimme, wenn sie so leise sprach, ein kehliges, erotisches Schnurren war.
    »Ich hab die Musik gehört. Mexikanisch, oder?«, sagte sie und betrat das Labor. »Ich dachte, du hättest vielleicht auch gern ein Tässchen.«
    Er nahm den Becher und wollte sich bedanken, merkte aber, dass ihm die Worte im Hals stecken blieben. Wie ein kleiner dummer Junge, dachte er. Er holte Luft und sagte dann vorsichtig: »Mexikanisch, ganz recht. Mariachi. Das Gegenstück zu Country and Western.«
    »Wirklich?«
    Er nickte. »Ja. Das gleiche Zeug: Ich hab dich geliebt, aber du hast mich verlassen. Mein Herz ist gebrochen, weil du mir untreu warst.«
    »Und meinen Pickup mitgenommen hast«, fügte sie hinzu.
    »Und meinen Hund.«
    Vijay lachte. Dann sagte sie: »Irgendwer hat mir mal erklärt, das sei Musik für Verlierer.«
    Rodriguez zuckte die Achseln. »Mir gefällt's.«
    »Ist das Jamies Dorf?«, fragte sie erneut. Sie blieb stehen und schaute an ihm vorbei auf den Bildschirm.
    Der Becher Tee in seiner Hand war heiß. Er seufzte. »Das ist kein Dorf.«
    »Bist du sicher?«
    »Ziemlich.«
    Er hatte das Gefühl, dass der Tee noch zu heiß war, um ihn zu trinken, aber sie führte den Becher zum Mund und trank ohne Bedenken. Vorsichtig nahm er einen kleinen Schluck. Das Zeug war kochend heiß. Tomas unterdrückte einen Schmerzensschrei und stellte den Becher aufs Pult.
    »Hol dir einen Stuhl«, sagte er und fragte sich, ob seine Zunge Blasen werfen würde, »dann zeig ich dir, was wir haben.«
    Vijay nahm auf dem anderen kleinen fahrbaren Stuhl des Labors Platz. »Du bist noch reichlich spät auf.«
    »Du auch.«
    Sie zuckte die Achseln, und die Bewegung erregte ihn. »Ich schlafe ziemlich wenig. Schon seit jeher.«
    »Mhm.«
    »Aber was ist mit dir? Brauchst du nicht deinen Schlaf? Du solltest dich wirklich schonen. Morgen früh musst du wieder hellwach und topfit sein.«
    Den Expeditionsvorschriften zufolge trug Rodriguez während Jamies und Stacy Deschurowas Abwesenheit die Verantwortung in der Kuppel. Er war der zweite Astronaut, und deshalb hatte er das Kommando, wenn die erste Astronautin und der Missionsleiter fort waren. Nicht dass die Wissenschaftler solchen Protokollfragen auch nur die geringste Beachtung schenkten. Sie würden seinen Befehlen höchstens dann Folge leisten, wenn es einen Notfall gab, glaubte Rodriguez. Vielleicht nicht einmal dann.
    »Mir geht's gut«, sagte er und dachte, dass er mehr als bereit wäre, auf der Stelle ins Bett zu gehen, wenn sie mitkäme.
    Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Bildschirm zu. »Du glaubst also nicht, dass es ein Dorf oder irgendwas Künstliches ist?«
    Sie hatte Parfüm aufgelegt, da war er sicher. Ein schwacher, aber irgendwie femininer Duft. Es kostete ihn einige Anstrengung, seine Hände bei sich zu behalten und sie nicht in die Arme zu nehmen. Widerstrebend drehte Tomas sich wieder zum Bildschirm um und fand die Kraft, »Sieh selbst!« zu sagen.
    Die nächste halbe Stunde studierten sie das Bildmaterial des Schwebegleiters: Infrarot, Radar, Falschfarben, selbst den kurzen Datenburst aus dem Gas-Chromatographen, der ihnen nur Informationen über die Zusammensetzung der Luft im Canyon gab.
    Sie saß neben ihm, so nah, dass ihre Schultern sich beinahe berührten. Tomas spürte, wie sich ein dünner Schweißfilm auf seiner Oberlippe bildete.
    Vijay seufzte erregend. »Da stehen jedenfalls keine Schilder mit der Aufschrift ›Willkommen, Erdlinge‹, stimmt's?«
    Macht sie das absichtlich?, fragte sich Tomas. Weiß sie, wie das auf Männer wirkt?
    »Wenn es jemand anders als Jamie wäre, würde ich sagen, wir verschwenden unsere Zeit«, erklärte er ihr.
    »Aber bei Jamie ist das was

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