Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rückkehr zum Mars

Rückkehr zum Mars

Titel: Rückkehr zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
Vom Netzwerk:
würde ein Meisterstück sein. Er sah geradezu vor sich, wie sich die Museen und Unterhaltungsmogule in aller Welt mit ihren Geboten überschlugen. Das wird Dad garantiert gefallen, sagte er sich. Es bringt Kohle aufs Konto.
    Darryl C. Trumball war in seinem Büro und telefonierte mit dem Leiter seiner Londoner Niederlassung. Die Immobilienpreise in Osteuropa waren erneut im Sturzflug begriffen, und Trumball senior sah, dass ihn wieder einmal eine Gelegenheit anlachte. Billig kaufen, teuer verkaufen: Das war sein Leben lang seine Devise gewesen. Er hatte damit noch nie Schiffbruch erlitten.
    Eine Wand von Trumballs Büro bestand aus einem riesigen Fenster mit einem überwältigenden Ausblick auf den Hafen von Boston. Er konnte die Masten von Old Ironsides an dessen Pier in Charleston ausmachen. Trumball testete damit an jedem klaren Tag seine Sehkraft. Die Wand gegenüber war eine Smartscreen, die Panoramabilder von allem zeigen konnte, was er zu sehen wünschte. Er hatte seinen Angestellten die Videos vom Mars vorgeführt, die sein Sohn ihm persönlich geschickt hatte. Sie waren alle gebührend beeindruckt gewesen.
    Im Moment war der größte Teil des Wandbildschirms leer; nur das glatte, gut aussehende Gesicht des Leiters der Londoner Niederlassung war in einer Ecke zu sehen.
    »Die Franzosen versuchen leider nach Kräften, uns Schwierigkeiten zu machen«, sagte der Leiter der Londoner Niederlassung trübselig.
    »Auf welche Weise?«, fragte Trumball.
    Der Mann war das Inbild eines gediegenen Angehörigen der britischen Oberschicht: silbernes Haar, gestutzter Schnurrbart, Jackett aus der Savile Row. »Sie haben irgendwelche ziemlich überholten Vorschriften der Europäischen Union bezüglich der Steuersätze für Immobilien ausgegraben …«
    Während der Londoner sprach, begann das Licht an der Telefonkonsole auf Trumballs Schreibtisch zu blinken. Er drückte mit dem eleganten Füllfederhalter darauf, den er nervös zwischen den Fingern hin und her gedreht hatte. Auf dem kleinen Display der Konsole erschien der Text: PERSÖNLICHE NACHRICHT VON IHREM SOHN.
    »… deshalb fürchte ich, dass wir die Franzmänner entweder irgendwie ablenken oder uns damit abfinden müssen, eine zusätzliche Steuer auf jede …«
    »Ich rufe Sie wegen dieser Angelegenheit noch mal zurück«, sagte Trumball abrupt.
    Der Engländer machte ein überraschtes Gesicht.
    »Mir ist gerade etwas Privates dazwischengekommen. Mein Sohn. Er ist bei der Marsexpedition, wissen Sie.«
    »Ich hoffe, es gibt keine Probleme.«
    »Das bezweifle ich. Ich melde mich wieder. Überlegen Sie in der Zwischenzeit, ob wir die Franzosen nicht irgendwie beschwatzen können, die Dinge so zu sehen wie wir.« Beschwatzen war Trumballs Ausdruck für Bestechung.
    Der Engländer schaute skeptisch drein, sagte jedoch: »Ich werde das prüfen.«
    »Gut.«
    Trumball löschte den Wandbildschirm und rief dann die Nachricht seines Sohnes auf. Dex' Gesicht ragte riesengroß über ihm auf. Trumball justierte das Bild rasch auf normale Größe.
    »Dad, ich hab das Geschäft des Jahrhunderts für dich«, begann Dex. Er grinste wie eine Katze, die gerade einen Kanarienvogel verspeist hatte.
    Trumball hörte sich den Plan seines Sohnes zur Bergung der alten Gerätschaften an. Er fand, dass der Junge dünner wirkte als sonst. Wenn seine Mutter das sah, würde sie einen hysterischen Anfall bekommen und ihm sagen wollen, dass er mehr essen und ja seine Vitaminpräparate nehmen sollte.
    Doch als Dex die Details seines Planes abspulte, vergaß er das physische Erscheinungsbild seines Sohnes sehr rasch. Bei Gott, dachte Trumball. Da hat der Junge wirklich mal eine gute Idee gehabt. Ein Dutzend Anrufe, und ich hätte ein Dutzend Bieter für diesen alten Schrott. Mehr wäre nicht nötig. Vielleicht nicht mal so viele. Letztendlich würde es Hunderte von Bietern aus jedem Winkel des Globus geben.
    Dann kam ihm ein neuer Gedanke. Wie wär's, wenn wir die Sachen den Franzosen anböten? Die müssen doch irgendein Wissenschaftsmuseum haben, das sie gern hätte. Oder das Pariser Disneyland!
    Er lachte laut auf. Beschwatzen wir die Franzosen mit diesem alten Haufen Raumschrott, damit sie sich bei dem Osteuropageschäft nicht quer stellen. Das würde bestimmt funktionieren! Wenn ich das den Leuten in der Londoner Niederlassung erzähle. Denen zeige, wer der Mann ist, der ihre Probleme lösen kann. Ihnen sage, dass ich eigentlich ihre Jahresprämien kriegen müsste!
    Er spielte Dex' Nachricht noch

Weitere Kostenlose Bücher