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Rücksichtslos

Rücksichtslos

Titel: Rücksichtslos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Slottke
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Karte oberhalb des Schlosses in den Schlitz zwischen Tür und Rahmen, bewegte die Karte nach unten, bis sie auf Widerstand traf, und schob sie mit viel Fingerspitzen gefühl hin und her. Der erste Versuch misslang. Mit schweißnassen Händen setzte sie wieder an – und hatte Glück. Mit einem leisen Klicken schaffte sie es, den Riegel der unverschlossenen Tür zurückzuschieben und sie zu öffnen.
    Ohne zu atmen lauschte sie. Es war vollkommen ruhig. Sie spähte um die Ecke in den langen Flur. Hier konnte sie nirgendwo Videokameras entdecken, weshalb sie so leise es ging den Gang entlangschlich. Am Ende kam sie an eine Wendeltreppe. Ansonsten sah sie keine Tür. Sie beschloss, es unten zu versuchen. Auf Zehenspitzen ging sie weiter. Niemand begegnete ihr. Unten angekommen machte sie mehrere Türen aus, entschied sich für die erste und gelangte in einen weiteren kleineren Flur, der mit spärlichem Licht ausgestattet war. Dann öffnete sie die nächste Tür und befand sich in einem kleinen Laboratorium. Genau, wie sie es vermutet hatte.
    Katharina hielt sich nicht auf und ging weiter, um einen Ausgang zu suchen. In einem Nebenraum standen zwei leere Babybettchen, ein Wickeltisch und ein bequemer Stuhl. Es sah beinahe heimelig aus.
    „ Suchen Sie etwas B estimmtes?“, ertönte eine dunkle Stimme hinter ihr.
    Katharina zuckte zusammen, ihr Herz raste. Langsam drehte sie sich um und blickte in die Mündung ihrer eigenen Waffe.
     
    *
     
    Jürgen Hagen dirigierte Thomas zum Wohnhaus seines Vaters am Ortsrand von Nieder-Erlenbach. Zwischenzeitlich hatten Kollegen auf der Kriminaldirektion versucht, Katharinas Handy zu orten. Jedoch ohne Erfolg.
    „ Die müssen den Akku entfernt haben“, meinte Alfred niedergeschlagen.
    Endlich kamen sie an. Das große Haus befand sich auf einem weitläufigen Grundstück, das vollkommen eingezäunt war. Thomas und Alfred stiegen aus und schlossen die Autotüren leise hinter sich. Philipp sollte mit Jürgen im Auto warten. Sie läuteten an der schmiedeeisernen Gartentür, doch nichts passierte. Das Haus sah verlassen aus. Nirgends schimmerte Licht durch ein Fenster, obwohl nicht alle Rollläden geschlossen waren.
    „ Ich glaube nicht, dass da jemand ist“, meinte Alfred.
    „ Wir müssen trotzdem nachschauen.“ Thomas betätigte die Klinke. „Nicht mal abgeschlossen.“
    Als sie vor der eigentlichen Haustür standen, rückte hinter ihnen die angeforderte Verstärkung an. Zwei bis an die Zähne bewaffnete, schwarz gekleidete Männer des Spezialeinsatz-Kommandos kamen auf sie zu. Die hatten sie angefordert, da sie mit mehr als nur einem Verdächtigen rechneten. Wenn es stimmte, was Jürgen Hagen ihnen erzählt hatte, musste eine ganze Organisation hinter den Frauen morden stecken.
    „ Sieht nicht so aus, als wäre jemand da, aber wir müssen rein“, erklärte Alfred.
    „ Geht klar!“
    Der groß gewachsene Einsatzleiter des SEK, Armin Westhoven, drehte auf dem Absatz um und ging mit einem Kollegen um das Haus. Wenig später wurden Thomas und Alfred auf die Rückseite gerufen. Die Terrassentür war von Westhoven aufgehebelt worden. Sie betraten das Wohnzimmer. Es war dunkel, und sie arbeiteten sich langsam in Richtung Eingang vor.
    „ Scheiße! Eine Alarmanlage“, fluchte der zweite SEK-Mann und stürzte sich sofort auf einen kleine Apparat, der im Dielenbereich an der Wand befestigt war. Eine kleine rote LED blinkte in regelmäßigen Abständen.
    „ Funkalarm“, meinte Westhoven. „Wer immer am anderen Ende sitzt, weiß, dass jemand im Haus ist.“
    „ Shit. Aber ändern können wir es jetzt nicht. Durchsucht das Haus! Das gesamte. Vom Speicher bis zum Keller.“
    Man sah Thomas kaum an, wie sehr er sich aufregte. So ein verfluchter Mist. Daran hätten sie auch denken können. Tausend Gedanken gingen ihm durch den Kopf, als er sich im Wohnzimmer umschaute. Wie zum Hohn standen überall Familienbilder der Hagens herum. Lauter fröhliche Bilder. Thomas hätte am liebsten seinen Kopf gegen die Wand geknallt.
    Alfred stand ebenfalls wie ein begossener Pudel da und beobachtete, wie die Männer der Sonder-Einheit einer nach dem anderen kopfschüttelnd aus dem Haus zurückkamen.
    „ Gehen wir ans Auto. Quetschen wir diesen Jürgen Hagen nochmal aus.“ Alfreds Stimme vibrierte vor unterdrückter Wut. Thomas nickte.
    „ Ja. Herrgott noch mal. Irgendwo müssen die doch stecken!“
    Die beiden rannten zum Passat zurück und rissen die Hintertüren auf.
    „ Das Haus ist leer! Wo

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