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Rücksichtslos

Rücksichtslos

Titel: Rücksichtslos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Slottke
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kann sich Ihr Vater noch versteckt halten?“
    Jürgen Hagen starrte überrumpelt zurück. „Ich … äh … ich hab kei… keine Ahnung“, stammelte er und senkte betroffen den Kopf. Philipp blickte die zwei fassungslos an.
    Thomas packte Hagen am Jackenkragen. „Los! Überleg! Irgendwann hat er vielleicht mal etwas erwähnt.“
    Hagen schüttelte langsam den Kopf. „Ich weiß es wirklich nicht!“
    „ Jürgen , bitte! Er hat wahrscheinlich Katharina.“
    Doch dieser legte seinen Kopf auf den Schoß. Philipp hielt es nicht mehr neben ihm aus und verließ das Auto.
    „Dieser Kerl ekelt mich an.“ Philipp lief aufgeregt hin und her und blieb schließlich vor Thomas stehen.
    „Was sollen wir denn bloß machen?“, fragte er ihn. „Ich dreh fast durch. Mein Gott, ich kann nicht mal mehr richtig durchatmen, so eine Angst hab ich um Katharina.“
    Und schon liefen ihm Tränen über die Wangen. Thomas legte tröstet eine Hand auf seinen Arm. Auch in ihm machte sich Verzweiflung breit, die er so gut es ging verdrängte, da er ansonsten nicht mehr denken konnte.
    Alfred telefonierte unterdessen, um herauszufinden, ob Jürgens Vater, Gerold Hagen, irgendwo im Umkreis von Frankfurt weitere Grundstücke oder Häuser besaß. Doch bis sie diesbezüglich, am ersten Januar, Ergebnisse geliefert bekamen, das konnte dauern. Es war zum verrückt werden.
    „ Äh. Hallo, Herr Lauter?“ Jürgen rief zaghaft. Thomas und Philipp drehten sich augenblicklich um.
    „ Ja?“, fragte der Angesprochene barsch.
    „ Eventuell … wenn …“ Er unterbrach sich.
    „ Wenn?“
    „ Eventuell gibt es eine Möglichkeit, den Ort herauszufinden, wo sie sich verstecken.“
    „ W ie?“
     
    *
     
    Professor Gerold Hagens Mobiltelefon läutete und er nahm ab. Er blickte konsterniert auf das Display.
    „ Scheiße! Die Bullen sind in meinem Haus.“
    Über eine Kamera, die er im Eingangsbereich seines Wohnsitzes versteckt installiert hatte, sah er Männer des SEK und zwei in zivil gekleidete Männer. Irene Kowatz entglitten jegliche Gesichtszüge. Der Professor atmete zweimal ein und aus.
    „ Hol Karl. Es ist soweit. Wir machen alles so, wie wir es für diesen Fall geplant haben.“
    Sie nickte und rannte davon. Gerold Hagen marschierte in das Überwachungszimmer. Und stutzte, als er diese Kommissarin in seinem Labor umherwandern sah. R uhig nahm er die Waffe, die sie ihr abgenommen hatten, und ging los. Das Labor besaß keinen Außeneingang, also musste er sich nicht allzu sehr beeilen. Vielleicht würde er diese Schnüfflerin mit ihrer eigenen Waffe ins Jenseits befördern.
     
    *
     
    Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen und knallte gegen die Wand. Kira zuckte zusammen, sprang auf und nahm automatisch eine Abwehrposition ein. Ein kurzes Schwindel gefühl ignorierte sie. Jetzt war es soweit. Obwohl sie die letzten Tage gleichgültig und wie in Trance hinter sich gebracht hatte, war ihr Überlebenswille mit einem Schlag zurückgekehrt. Mit leicht gegrätschten Beinen, locker in den Knien, Arme angewinkelt vor dem Körper und das Kinn trotzig nach vorn gereckt, war sie auf alles gefasst. Nur nicht auf Karls massiges Erscheinen. Der baute sich im Zimmer auf und gab ihr per Handbewegung zu verstehen, dass sie ihm folgen solle.
    „ Wohin?“
    Kira erhielt keine Antwort.
    „ Los, sag’ schon wohin ich mitkommen soll. Was habt ihr mit mir vor?“
    Karl sagte nichts, sondern wiederholte einfach seine pantomimische Aufforderung.
    „ Ich komm nicht mit! Auf gar keinen Fall. Ich will wissen, was ihr mit mir vorhabt.“
    Die stoische Gelassenheit ihres Gegenübers verunsicherte sie. Ihre Stimme wurde lauter, sie blinzelte konzentriert die zunehmende Unsicherheit weg. Karl machte einen Schritt auf sie zu. Kira wich zurück.
    „ Ich geh’ nicht mit! Ich weiß, dass ich hier sterben muss. Auf gar keinen Fall gehe ich mit.“ Sie redete sich in Rage. „Los! Jetzt sag doch was. Hat es dir die Sprache verschlagen?“
    Karl nickte, was sie total aus der Fassung brachte. Vor der Tür hörte sie die Schreie einer Frau, die ihr direkt unter die Haut fuhren.
    „ Wie, du kannst nicht reden?“
    Karl schüttelte den Kopf. Dann drängte er sie rasch in die Ecke. Kira versuchte, sich zu wehren. Vergeblich. Ihr Gegner war wie ein Betonblock, der sie mit eisernem Griff packte und aus dem Zimmer beförderte. Sie hatte nicht den leisesten Hauch einer Chance. Todesangst kroch in ihr hoch, als sie den schmalen Gang entlang und dann eine Treppe hinunter bugsiert

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