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Ruf der Dämmerung (German Edition)

Ruf der Dämmerung (German Edition)

Titel: Ruf der Dämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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folgenden Wochen vergingen ohne besondere Vorkommnisse. Zumindest, wenn man die sensationelle Siegserie der Roundwood Cougars beim Hurling nicht mitzählte. Ahi führte seine Mannschaft mit schöner Regelmäßigkeit zu spektakulären Punktgewinnen. Am Ende der ersten sechs Wochen Spielzeit stand fest, dass sie County Wicklow bei der National Championship vertreten würden. An Alistairs Ansehen in der Mannschaft änderte sich dadurch jedoch nichts. Nach wie vor nahmen ihm die Jungs seine Spielstärke eher übel und schnitten ihn nicht nur in der Kabine und beim Training, sondern auch offen bei den Spielen. Den meisten Zuschauern schien das nicht sonderlich aufzufallen, aber Viola machte sich Gedanken. »Du … nimmst doch kein bacha von ihnen, wenn sie dich umarmen oder so?«, fragte sie besorgt.
    Ahi zuckte die Schultern. »Nicht bewusst. Aber du weißt ja, wie es ist, es passiert oft einfach. Gerade nach solchen Spielen, wenn ich ausgepowert bin …«
    Immerhin glich sich seine Ausdrucksweise langsam der Violas und der anderen Schüler an und er fiel auch seltener durch merkwürdige Fragen auf. Dies hier war jedoch weitaus alarmierender. Es durfte nicht sein, dass Ahi jeden »anzapfte«, der ihn zufällig berührte. Viola selbst merkte es kaum noch und empfand es vor allem nicht als unangenehm, ihm bacha zu geben. Aber sie wusste noch genau, wie man sich am Anfang dabei fühlte, und wie schwer es war, diese Gefühle zu erklären.
    Unheimlich … Patricks Bemerkung wollte ihr nicht aus dem Kopf.

16
    In den nächsten Wochen besiegten die Roundwood Cougars auch die Mannschaften aus Cork und Tipperary – eine kleine Sensation, denn die gehörten zu den Favoriten für die Meisterschaft. Die Jungs in der Mannschaft lehnten ihren überragenden Stürmer Alistair jedoch weiterhin ab und mittlerweile konzentrierte sich auch der Hass aus anderen Mannschaften auf Roundwoods Ausnahmespieler. Ahi litt unter den geballten, negativen Gefühlen, die ihm geradezu entgegenschlugen, sobald er das Spielfeld betrat. Vom frenetischen Jubel der Zuschauer und der Begeisterung der Mädchen wurde dies nur ungenügend aufgewogen, und Viola machte sich obendrein Sorgen, wenn die Girls vor und nach den Spielen nicht von ihrem Freund lassen wollten. Einige drängten sich dabei sogar aufs Spielfeld, um ihn zu herzen und zu küssen. Falls er dabei bacha von ihnen nahm, schienen sie es einfach nicht zu bemerken. Viola wunderte das zunächst, aber dann sagte sie sich, dass es für Fans wohl völlig normal war, sich nach der Begegnung mit ihrem Idol etwas schwach zu fühlen.
    Ihr selbst fiel es immer schwerer, genug Lebenskraft für zwei aufzubringen und obendrein mit Ahis Depression fertig zu werden. Der Junge merkte, dass sie dünner und nervöser wurde, und machte sich deswegen Vorwürfe. Viola hatte das Gefühl, in einen Teufelskreis hineinzurutschen: Je weniger Glück und Sicherheit sie empfand, desto weniger bacha brachte sie auf.
    Aber natürlich gab es auch schöne Momente. In einer klaren Winternacht zum Beispiel schien der Himmel ein natürliches Silvesterfeuerwerk für Viola und Ahi abzubrennen. Viola entfloh dem Haus, in dem Kevin wieder mal schrie wie am Spieß, und küsste Ahi in einem Regen von Sternschnuppen. Die märchenhafte Atmosphäre versetzte beide in eine Art Rausch, und wieder einmal sprengten ihre vereinten Seelen die Grenzen von Raum und Zeit. Während die Sterne explodierten, liefen sie lachend über die Wiesen und versuchten, die flüchtigen Lichter einzufangen.
    »Grüße von fernen Sternen …«, flüsterte Viola. »Hast du sie vom Himmel geholt?«
    Ahi schüttelte lachend den Kopf. »Sie kommen freiwillig, wenn man sich wirklich liebt … oder die Seele des Universums leitet sie … Hier, hier, ich glaube, ich habe einen!« Er schloss lachend die Hand um einen Windhauch und dann ließen sie beide den Stern wieder frei …
    Traumhaft war auch ein Schulausflug auf die Aran-Inseln. Miss O’Keefe und Mrs Murphy, beide begeistert von Irlands keltischer Vergangenheit, begleiteten die Schüler und Miss O’Keefe spielte Harfe in einem uralten Fort auf einer Klippe. Viola lehnte sich an Ahi und spürte ihn mit den Melodien verschmelzen und Shawna suchte Silkies in der Seehund-Kolonie.
    »Wir könnten mit ihnen singen … «, regte Ahi an, zum Glück nicht laut, sondern nur zu Viola. »Lass uns hinuntergehen und sie begrüßen …«
    Gewöhnlich betrachtete man die Seehunde nur von Weitem, aber als die Schüler schließlich

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