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Ruheloses Herz

Ruheloses Herz

Titel: Ruheloses Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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brauchte keinen Blick darauf zu werfen. Er hatte eine im Kopf und wusste, dass er gerade einen zukünftigen Champion beobachtet hatte.
    »So etwas sieht man nicht oft, Mr. Grant.«
    »Und er weiß es.«
    »Wollen Sie ihn in die Finger bekommen, Junge?«, fragte Paddy.
    Man musste wissen, wann man sich nicht in die Karten schauen lassen durfte und wann es klüger war, sie offen auf den Tisch zu legen, und Brian wusste es. »Ja.« Er musste sich zurückhalten. Vor Ungeduld hätte er am liebsten wie ein Pferd getänzelt, als er sich wieder an Travis wandte: »Wenn Sie mir den Job anbieten, nehme ich ihn, Mr. Grant.«
    Travis nickte und streckte eine Hand aus. »Gut. Willkommen auf Royal Meadows. Gehen wir einen Kaffee trinken.«
    Brian schaute Travis verblüfft nach, während der bereits wegging. »Einfach so?«, murmelte er.
    »Er hatte sich schon vorher entschieden«, sagte Paddy. »Sonst wären Sie jetzt gar nicht hier. Travis verschwendet nicht gern Zeit, und zwar weder seine eigene noch die von anderen Leuten. Nach dem Kaffee können Sie zu mir rüberkommen, ich wohne über der Garage. Dann erzähle ich Ihnen ein bisschen mehr über Ihre Arbeit.«
    »Ja, gut, bis dann. Und danke.« Leicht benommen beeilte sich Brian, Travis einzuholen.
    Als er ihn erreicht hatte, stellte er zu seiner Überraschung und zu seiner leichten Beschämung fest, dass seine Handflächen feucht waren. Ein Job ist nur ein Job, erinnerte er sich. »Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie mir diese Chance geben, Mr. Grant.«
    »Travis. Sie werden dafür arbeiten. Wir haben auf Royal Meadows hohe Maßstäbe, und ich erwarte, dass Sie ihnen gerecht werden. Außerdem möchte ich, dass Sie so bald wie möglich anfangen.«
    »Ich werde gleich heute anfangen.«
    Travis streifte ihn mit einem kurzen Blick. »In Ordnung.«
    Brian schaute sich um, dann deutete er auf eine Koppel vor einem kleinen Gebäude, in der Hürden errichtet waren. »Trainieren Sie auch Springturnierpferde?«
    »Das ist ein separates Unternehmen.« Travis lächelte leicht. »Sie arbeiten mit den Rennpferden. Wenn Sie möchten, können Sie Ihre Sachen schon in die Trainerunterkunft bringen.« Travis schaute auf das Haus über der Garage.
    Brian wollte etwas einwenden, besann sich dann aber anders. Ihm war nicht klar gewesen, dass man ihm auch die Unterkunft besorgen würde, aber er hatte nicht die Absicht, sich zu beschweren. Falls ihm das nicht passen sollte, konnten sie sich später immer noch auf etwas anderes einigen.
    »Sie haben wirklich ein schönes Zuhause. Irgendjemand liebt hier Blumen.«
    »Meine Frau.« Travis bog auf einen mit Schieferplatten belegten Weg ein. »Meine Frau ganz besonders.«
    Und wahrscheinlich haben sie Gärtner und Landschaftsarchitekten und weiß der Himmel was noch, um das alles zu pflegen, dachte Brian. »Die Pferde wissen die schöne Umgebung zu schätzen.«
    Travis, der gerade eine Terrasse betrat, drehte sich um. »Glauben Sie?«
    »Ja.«
    »Hat Betty Ihnen das vorhin ins Ohr geflüstert?«
    Brian begegnete gelassen Travis’ belustigtem Blick. »Sie hat mich darauf hingewiesen, dass sie eine Königin ist und dementsprechend behandelt werden möchte.«
    »Und werden Sie das tun?«
    »Sofern sie dieses Privileg nicht missbraucht, ja. Aber selbst königliche Hoheiten brauchen ab und an einen kleinen Dämpfer.«
    Damit trat er durch die Tür, die Travis ihm aufhielt.
    Brian wusste nicht, was er vom Innern des Hauses erwartet hatte. Irgendetwas Glattes und Raffiniertes wahrscheinlich. Auf jeden Fall etwas Eindrucksvolles.
    Er hatte nicht damit gerechnet, in die Küche der Grants zu kommen, die groß und unaufgeräumt war und trotz der hypermodernen Ausstattung und den auserlesenen Kacheln urgemütlich wirkte.
    Und ganz bestimmt hatte er nicht damit gerechnet, die Dame des Hauses in einer alten Jeans und einem ausgewaschenen T-Shirt barfuß am Herd stehen und mit einer Pfanne herumhantieren zu sehen, während sie ihrem jüngsten Sohn eine Standpauke erteilte.
    »Und ich will dir noch etwas sagen, Patrick Michael Thomas Cunnane. Wenn du glaubst, du kannst hier kommen und gehen, wie es dir beliebt, nur weil du nächste Woche aufs College gehst, solltest du dir ganz schnell deinen Dickschädel untersuchen lassen. Am besten mache ich es, sobald ich hier fertig bin, gleich selbst mit der Pfanne.«
    »Ja, Ma.« Patrick, der ziemlich kleinlaut hinter ihr am Tisch saß, zog den Kopf ein. »Aber da du sie im Moment noch benutzt, könntest du mir ja vielleicht noch

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