Rumble & Rush (German Edition)
mehr in Rage.
»Du bist gerade mal seit etwas über einer Woche zu Hause und verpisst dich gleich wieder?«
»Alex, ich verpisse mich nicht! Ich habe einen Auftrag bekommen. Du kennst meinen Job.«
»Du und deine verdammte Arbeit. Sicher weiß ich, was du machst, aber du bist ja nur noch unterwegs! Und dass du dich auf einen Kutter verpisst, auf dem nur Männer sind! Was für ein Zufall! Das passt ja irgendwie dazu, dass du dich von mir nur noch mit Widerwillen ficken lässt, oder?«, brüllte Alexander wütend.
Ardens Zurückhaltung löste sich mit einem Schlag in Luft auf, denn das, was der andere ihm vorwarf, brachte das Fass zum Überlaufen. Bis vor wenigen Sekunden saß er noch ruhig am Küchentisch, nun stand er abrupt auf und stützte sich auf der hölzernen Platte ab.
Seine dunkelbraunen Augen funkelten und er sprach aus, was ihn seit Wochen beschäftigte: »Mich ficken? Verdammt noch mal, du weißt doch noch nicht einmal, wie das geht, Alexander! Seit wir zusammen sind, fasst du mich an, als wäre ich aus Porzellan, da kann ich es mir mit einem Dildo besser besorgen. Dein langweiliges Rumgejuckel an meinem Arsch kann man nicht als ficken bezeichnen! Ich hab dich so oft gebeten, es mir härter zu besorgen, aber dazu bist du ja nicht in der Lage! Also mach mir keine Vorwürfe, dass ich nicht scharf darauf bin, dich an mich ranzulassen! Du ignorierst meine Wünsche, was erwartest du da von mir?«
Seine Worte hinterließen ohne Frage Wirkung, denn Alexander schnappte erst nach Luft, schwieg dann aber und blickte ihn hasserfüllt an. Dann drehte sich dieser um und verschwand ins Schlafzimmer. Arden hörte das Knallen der Schranktür und wenige Sekunden später sah er Alexander mit einer Reisetasche das Bad ansteuern. Es war offensichtlich, dass der Mann seine Sachen einsackte, die inzwischen in seiner Wohnung einen Platz gefunden hatten.
Dann erschien der andere wieder in die Küche, knallte den Wohnungsschlüssel auf den Tisch, den Arden ihm vor knapp sechs Monaten gegeben hatte und fauchte: »Dann lass dich von den Typen auf diesem Schiff ficken, wenn dir an Zärtlichkeit nichts liegt!«
Arden öffnete den Mund und war kurz versucht zu widersprechen. Ganz so, wie der andere es nun darstellte, war es nicht, aber Alexander hatte sich bereits umgedreht und wenige Sekunden später knallte die Wohnungstür ins Schloss.
»Scheiße«, fluchte er leise, aber wahren Herzschmerz empfand er nicht.
Kapitel 2
»Oh Gott!«, schnaufte Arden, als er die Reisetasche die Treppe hinabtrug.
Kaum hatte er festen Boden unter den Füßen, zog er sich die dicke Jacke über und kramte eine Mütze aus einer Seitentasche hervor, um seine halblangen braunen Haare darunter zu verstecken.
Er hatte sich zwar vorab informiert, was für Temperaturen ihn hier erwarten würden, aber das die angekündigten Minusgrade sich auf seiner Haut so bitter anfühlten, kam dann doch einer Ohrfeige gleich. Aus der anderen Tasche zog er seine Handschuhe und schlüpfte schnell hinein, solange er noch Gefühl in den Fingern hatte. Mit seinem Handgepäck bewaffnet, stapfte er auf den Bus zu, der die Ankommenden zum Flughafengebäude brachte. Er wusste, dass er dort noch ungefähr dreißig Minuten auf sein Gepäck warten durfte, dies hatte eine Durchsage im Flugzeug verkündet.
Erstaunlicherweise war die kleine Maschine recht voll gewesen und ausnahmslos Männer hatten sich darin befunden. Eigentlich wollte Arden noch einen Moment die Augen schließen, aber der Kerl neben ihm hielt es für notwendig ein Gespräch zu beginnen, indem dieser flapsig erklärte, dass Arden nicht wie ein Fischer aussah. Bereits fünf Minuten später wusste der Journalist ungefragt, dass das Flugzeug voll von Seeleuten war, die auf Schiffen angeheuert hatten, denn schließlich begann die Saison. Die Zeit war knapp bemessen, in der Schneekrabben gefangen werden durften, ebenso bekam ein jedes Boot ein Kontingent, das es fischen durfte.
Arden war überrascht über die ganzen Auflagen und Strukturen, aber noch mehr erstaunte es ihn, als der Mann von ihre n Löhnen beri chtete, der einzige Grund für seinen Sitznachbarn, sich diese Hölle anzutun.
Er fühlte sich schlecht vorbereitet für diesen Job, aber die Zeit hatte es wahrlich nicht zugelassen, dass er sich noch ausführlich informieren konnte. Dass der Mann neben ihm anschließend von Wellen erzählte, die ohne Schwierigkeiten acht bis zehn Meter erreichten, sorgte bereits für Übelkeit in ihm, obwohl er noch kein
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