Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)
Einfahrt stehen und lauschte. Nach einer Minute hörte er etwa einen Meter links von sich das leise Rascheln, das ein Absatz auf Gras hervorrief, wenn der Träger des dazugehörenden Schuhs sein Gewicht verlagerte.
Während er ein Stück zurückwich, hörte er ein geflüstertes »Verstanden«, als jemand meldete, dass er den Deaktivierungscode der Alarmanlage fast geknackt hatte. Dann schwang sich Pilgrim über die Mauer.
Auf der anderen Seite der Mauer landete er praktisch auf einer Agentin des Kellers; seine Füße trafen den Rücken der Frau und drückten sie ins Gras. Der andere war ein Mann, der klein und sehr muskulös war. Pilgrim packte seinen Kopf und rammte ihn dreimal gegen die Mauer. Dann brach er dem Mann die Nase und versetzte ihm noch einen Schlag auf die Wange. Der Mann brach zusammen; Pilgrim ließ ihn einfach fallen. Er kniete sich neben die Frau. Sie war halb bewusstlos, doch nach einem Handkantenschlag auf ihren Hals rührte sie sich nicht mehr.
Pilgrim zog den Agenten die Ohrstücke aus den Ohren. Drei waren erledigt. Noch vier.
»Fünf, Vier, Bericht.« Hectors Bariton in seinem Ohrstück. Der Lärm, den Pilgrim gemacht hatte, als er die beiden Agenten ausgeschaltet hatte, hatte Hectors Aufmerksamkeit erregt.
»Hier ist Sieben«, flüsterte Pilgrim. »Ich sehe sie, sie laufen zum Van zurück. Vier zeigt auf sein Ohr. Ich werde ihre Ohrstücke überprüfen.«
Eine Pause, als würde Hector das Flüstern einschätzen wollen. »Sagen Sie ihnen, dass sie so schnell wie möglich wieder zurückkommen sollen.«
»Verstanden.« Pilgrim rannte in geduckter Haltung auf ein kleines, gemauertes Gebäude zu, vor dem ein asphaltierter Weg endete. Er musste das Team ausschalten: noch drei Agenten, von denen zwei mit der Alarmanlage beschäftigt waren.
Und wo war Hector?
»Man hat uns entdeckt«, sagte eine Frau. Pilgrim hörte ihre Stimme in seinem Ohrstück und direkt vor sich, und unmittelbar danach wurde er von einem Fußtritt auf die Brust getroffen. Sie war hinter dem Gebäude gewesen, und er hatte nicht aufgepasst. Im schwachen Schein des Mondes blitzte etwas auf; sie hatte ein Messer und versuchte, den Einsatz einer Pistole zu vermeiden, deren Knall die Leute im Haus wecken würde. Die Agentin schwang ihr Messer, schlitzte den schwarzen Rollkragenpullover auf und ritzte die Haut auf seiner Brust an. Doch sie hatte so viel Schwung, dass sie an ihm vorbeistolperte, und versuchte, das durch einen Fußtritt in sein Gesicht wieder auszugleichen. Er packte ihr Bein und stieß sie gegen das Gebäude, hinter dem sie sich versteckt hatte. In seinem Ohrstück hörte er das Murmeln der anderen.
Sie wussten, dass er da war.
»Alarm ausgeschaltet«, sagte ein Mann.
»Zugriff«, befahl Hector.
Mit dem nächsten Schlag brach Pilgrim seiner Angreiferin den Arm, was aber immer noch besser war, als sie zu töten, dachte er. Sie ließ das Messer fallen und unterdrückte einen Schrei – tapfer und gut ausgebildet. Selbst jetzt versuchte sie noch, das Ziel nicht zu alarmieren. Es tat Pilgrim zwar leid, aber er schlug noch zweimal zu. Sie ging zu Boden. Er wusste nicht, ob sie bewusstlos war, aber sie war auf jeden Fall so schwer verletzt, dass sie nicht mehr kämpfen konnte.
Jetzt waren noch zwei Agenten des Kellers und Hector übrig. Pilgrim erreichte die Veranda seitlich vom Haus. Er nahm an, dass der Angriff sich auf den hinteren Teil des Hauses konzentrieren würde, der von der Straße aus nicht einsehbar war.
Er hörte das gedämpfte Geräusch eines Schusses, der auf Stahl traf – eine armierte Tür. Die Chance auf Heimlichkeit war vertan; er war zu spät gekommen. Er sprach in das Ohrstück: »Hector hat Teach getötet. Ich war es nicht. Erschießen Sie ihn.«
Keine Antwort. Keine Bestätigung. Noch zwei Schüsse.
»Sie bringen keine Terroristen um. Sie greifen ein sicheres Haus des CIA an. Er ist ein Verräter«, sagte Pilgrim. Dann rannte er los. »Ich habe vier von Ihnen ausgeschaltet, aber keiner ist tot. Ich bin nicht der Lügner. Geben Sie auf.«
Nichts. Entweder sie ignorierten ihn, oder Hector hatte den Funkverkehr unterbrochen. Pilgrim sah Bewegung hinter den Fenstern.
Hector und der Keller waren bereits im Haus.
Sie wussten, dass er hier war; einer von ihnen würde die Tür bewachen, während die anderen mit dem Töten begannen. Die Tür war eine Falle. Daher schoss er ein paarmal auf ein Fenster auf der Rückseite des Hauses. Die Kugeln prallten gegen das Sicherheitsglas. Er rannte die
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