Rund um die Ponyfarm
große Summen geliehen hat. Er verlangte so hohe Zinsen, dass er die Leute bald völlig in seiner Gewalt hatte. Am Ende blieb ihnen nichts anderes übrig, als zu tun, was er sagte – nämlich euch zu vertreiben.“
Er blickte zu Carol und Hamish hinüber. „Er hatte nämlich Angst vor den Macdonalds. Nicol hat sofort begriffen, dass ihr eine ganze Menge von Pferden versteht. Und das konnte seinem Plan, Ballantrae gegen seinen Zwillingsbruder auszutauschen, ziemlich gefährlich werden. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass diese Geschichte nicht die einzige Gaunerei mit Pferden war, die er im Schilde führte.“
„Und Sie meinen, die Einheimischen könnten freundlicher werden?“, fragte ich.
„Das hoffe ich.“ Lord Glencairn nickte. „Zunächst wird sich die Polizei mit Hector Nicol befassen. Ich denke, er wird für eine ganze Weile hinter Gitter wandern. Und wenn Jock dann noch ein bisschen nachhilft und den Einheimischen erzählt, dass dein Onkel und deine Tante tüchtige Leute sind, die doch nur zusätzlichen Broterwerb nach Duncreggan bringen, nun, dann bin ich sehr zuversichtlich. Halfway wird den Besitzer wechseln, ich werde im Gasthaus für alle eine Runde ausgeben, und damit müsste eigentlich wieder Eintracht und Frieden in Duncreggan einkehren.“
„Riesig!“ Ich warf meine Reitkappe in die Luft. „Jetzt ist das Glück vollkommen! Freundliche Einheimische, ein Traumjob für Andy und eine sichere Zukunft für Carols und Hamishs Reiterhof! Oh, Pete, ist das nicht herrlich?“
Pete nickte strahlend.
Spontan fuhr Lord Glencairn durch Petes zerzaustes Haar und legte mir freundlich die Hand auf die Schulter.
„Und ihr beide? Habt ihr denn keinen Herzenswunsch? Eigene Ponys vielleicht?“
„O ja! Aber … Aber wo sollten wir sie halten?“
„Ach so.“ Der Lord schien enttäuscht. Doch dann lächelte er. Er hatte eine Lösung gefunden. „Zunächst einmal seid ihr in meinem Reitstall herzlich willkommen. Ihr könnt kommen und Beau und Forrester reiten, sooft euch eure Eltern entbehren können. Inzwischen sorge ich dafür, dass ihr daheim in der besten Reitschule Unterricht bekommt. Und sollte einmal der Tag kommen, an dem ihr eine Weide für eure eigenen Ponys braucht, nun, dann sprechen wir noch einmal darüber.“
Er zwinkerte uns zu und ging dann zu Carol hinüber. „Wie sieht’s aus, Frau Macdonald? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie heute Morgen noch viel Lust haben, die ganze Gesellschaft hier abzufüttern. Was halten Sie davon, wenn wir alle miteinander zu meinem Hof reiten? Ich werde meinen Koch überreden, uns das beste Festtags-Frühstück aufzutischen, das es je gegeben hat.“
Nun konnte ich mich vor lauter Freude nicht länger halten.
„Ein Hoch auf den edlen Lord!“
„Edel!“ Lord Glencairn schüttelte lachend den Kopf. „Ein großes Wort. Ich will hoffen, dass ich mich seiner würdig erweise.“
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Ein Auszug aus dem Roman " Der Hengst von der Felseninsel " von Judith M. Berrisford :
Die pferdebegeisterte Pippa traut ihren Augen nicht, als sie auf einer unbewohnten felsigen Insel ein Pferd sieht. Wem gehört der seltene Appaloosa-Hengst, der so gelehrig ist? Doch seine Unberechenbarkeit lassen ihn zur Gefahr für seine Umgebung werden. Soll "Comet" deshalb wirklich erschossen werden? Erst als der Appaloosa-Hengst in einem schweren Seesturm eine Heldentat vollbringt, löst sich das Geheimnis um ihn!
Ich traute meinen Augen nicht.
Hatte ich wirklich ein Pferd gesehen? Ein Pferd auf Puffin Island, dieser kleinen Insel, auf der es nichts gab als
kahle Felsen und hier und da ein Büschel dürres Gras?
Oder hatte mir meine Fantasie einen Streich gespielt? Was glaubt man nicht alles zu sehen, wenn man von morgens bis abends nur Pferde im Sinn hat!
Ich lehnte mich gegen die Bordwand unseres Fischerboots. Die Sonne blendete, und ich legte schützend die Hand gegen die Stirn. Ja, da war wirklich ein Pferd! Es stand nahe am Ufer, hinter einer kleinen Felsengruppe. Jetzt bewegte es sich, und ich konnte deutlich seine buschige Mähne erkennen und
die Ohren, die es flach an den Kopf legte.
Und dann hatte ich es aus den Augen verloren. Unser Fischerboot machte einen weiten Bogen, und das Pferd war nicht mehr zu sehen.
„Fahr noch einmal zurück, Dave, bitte!“ Dave war unser neuer Freund. Seine Eltern hatten einen großen Bauernhof, auf dem die ganze Familie gerade drei herrliche Wochen Sommerferien verbrachte. „Du denkst bestimmt, dass ich
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