Rund um die Ponyfarm
voran, schwenkte bald nach rechts, bald nach links und umging geschickt die schartigen Felsbrocken, die auf dem Grund der Schlucht verstreut lagen. Andy ritt wie der Teufel, aber es gelang ihm nicht, ihn einzuholen. In der Ferne erklang wieder Ballantraes Ruf. Und dann sahen wir, wie die braune Gestalt des Derbysiegers über Heide und Schiefergestein donnerte und die Herausforderung des alten Kämpfers annahm.
Pete richtete sich in seinen Steigbügeln auf und blickte besorgt in die Schlucht hinunter. Dort rückten langsam die anderen Reiter vorwärts. Lord Glencairn, Hamish und Carol ritten in ihrer Mitte, und die Gruppe hielt geradewegs auf die beiden kampfbereiten Hengste zu.
„Vorsicht! Gebt acht!“, schrie Jock hinunter. „Bei diesen Burschen weiß man nie, wie das ausgeht. Wenn die einmal der Zorn gepackt hat, kämpfen sie auf Leben und Tod!“
Hamish rief Carol eine Warnung zu. Sie sollte zurückbleiben. Dann preschte er mit seinem schweren Rappen Galloway vorwärts. Lord Glencairn auf seinem grauen Lochaber war dicht hinter ihm.
„Rührt euch nicht vom Fleck!“, befahl Jock meinem Bruder und mir. „Das ist nicht der Moment für falsches Heldentum!“ Dann jagte auch er mit Chieftain den Hang hinunter. Andy galoppierte in fliegender Hast den Talboden entlang und versuchte, Ballantrae den Weg abzuschneiden.
Alt-Dougal hatte inzwischen einen Hügelkamm erklettert. Dort stand er nun, ein erfahrener alter Kämpfer, stolz und herausfordernd. Er stampfte auf den Boden, und von Zeit zu Zeit warf er den Kopf in den Nacken und stieß einen seiner mächtigen Kampfrufe aus.
Weiter unten jagte Ballantrae in halsbrecherischem Lauf den Hang der Schlucht entlang, umging Dornensträucher, schlitterte über Geröll, strauchelte über lockeres Gestein und riskierte bei jedem Schritt einen lebensgefährlichen Sturz. Er wollte seinen Rivalen endlich stellen.
Er verharrte für einen Augenblick und antwortete seinem Herausforderer mit einem gereizten, grollenden Wiehern. Jede einzelne Stute unter unseren Ponys erschauerte. Und aus sieben Kehlen schlug den scharf aufgerichteten Ohren der Hengste ein erregtes Wiehern entgegen. Besonders hell und schrill ertönte der Ruf von Scheherezade, Carols Anglo-Araberstute. Beide Hengste zögerten bei diesem Klang. Für einen Augenblick hatten sie ihre brennende Kampfeslust vergessen. Alt-Dougal verließ den Hügelkamm. Und auch Ballantrae schwenkte seitwärts und änderte seine Richtung. Beide hielten nun direkt auf Scheherezade zu, die nervös in der Mitte der anderen Ponys tänzelte.
„Pete, mein Gott, das wird nicht ohne Verletzte ausgehen.“ Mir stockte der Atem. „Komm, wir müssen etwas unternehmen!“
Pete überlegte nicht lange. Trotz Jocks Warnung setzte er kurzentschlossen den Hang hinunter. Schiefer und kleine Felsbrocken flogen unter Forresters Hufen auf, als er seine Vorderbeine steif ausstreckte, auf der Hinterhand einknickte und den Abhang hinabschlitterte. Ich hatte Mühe, im Sattel zu bleiben, als Beau ihm folgte. Dann hatten wir die Talsohle erreicht. Im gestreckten Galopp flogen wir über das weiche Gras, umgingen hier und da einen kümmerlichen, verkrüppelten Baum und versuchten verzweifelt, Carol einzuholen. Wir mussten ihr unbedingt helfen, die beiden rivalisierenden Hengste von Scheherezade fernzuhalten.
Hamish war schon ein gutes Stück von den anderen Reitern entfernt. Er schaute sich nach Carol um und schien einen Augenblick lang zu zögern. Offenbar war er im Zweifel, was er tun sollte. Doch dann hielt er mit seinem schwarzen Galloway geradewegs auf Alt-Dougal zu. In der Zwischenzeit hatte auch Andy Ballantraes Kurswechsel bemerkt. Er riss den Kopf seines Schecken herum und setzte dem Derbysieger nach. Daheim, auf dem gewohnten weichen Boden der Rennbahnen, hätte Ballantrae das Pony mit Leichtigkeit abgehängt, aber hier, in der unebenen, felsige Schlucht, kam Peppermint besser zurecht.
Helle Schaumflocken standen auf dem Hals des Schecken. Aber er kam dem Derbysieger immer näher. Und dann hatte er ihn eingeholt.
Mit klopfenden Herzen hielten Pete und ich unsere Ponys an. Was würde nun geschehen? Verblüfft sah ich, wie Andy seine Steigbügel abschüttelte, sich duckte und plötzlich auf Peppermints Rücken kniete. Er schnellte mit aller Kraft hoch, und dann gelang ihm dieses fantastische Cowboy-Kunststück, das ich schon in so vielen Filmen gesehen hatte. In fliegendem Galopp wechselte er von seinem Pferd auf das andere über. Verblüfft
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