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Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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zuraste.
    Da traf den Maugrim ein breiter Feuerstrahl am Kopf. Der Krieger bäumte sich auf, verringerte aber kaum seine Geschwindigkeit. Sein massiver Körper schrammte an Jahanila vorbei, die ihm nicht schnell genug ausgewichen war. Sie fiel ins Gras, einem weiteren Maugrim vor die Beine, der sie eben erreicht hatte und sich auf sie stürzte. Er packte ihren Oberkörper und senkte sein Maul mit den sägenartigen Fresswerkzeugen auf sie herab.
    Neria hatte sich nicht von der Stelle bewegt. Alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen. Ihre bernsteinfarbenen Augen traten ihr fast aus den Höhlen, als sie sah, wie der leuchtend rote Drache, in den sich der Serephin verwandelt hatte, ihr zuwandte. Auf seinem Rücken saß Enris und hielt sich am Hals seines Reittieres fest, krampfhaft bemüht, nicht herunterzustürzen. Der Drache entließ aus seinem Rachen einen weiteren Feuerstrahl. Er traf das aufgerissene Maul des Maugrims, der Jahanila gepackt hatte. Kreischend ließ er seine Beute los. Flammen schlugen aus seinem Maul. Die beiden schwarzen Sägen fuhren wild in der Luft umher. Die Serephinfrau duckte sich unter dem lichterloh brennenden Schädel des Maugrims hinweg und hinkte auf Neria zu.
    »Kletter auf meinen Rücken!«, brüllte sie mit schmerzverzerrter Stimme. An ihrer linken Flanke hatten die rasiermesserscharfen Beine des Maugrimkriegers ihr das Fleisch aufgerissen. Blut troff auf den staubigen Boden.
    Neria zögerte nicht. Mit der Geschmeidigkeit eines wilden Tieres sprang sie an Jahanila empor, die sofort ihre unverletzten Schwingen ausbreitete. Die Ohren der Voronfrau schmerzten von dem markerschütternden Kreischen der verwundeten Maugrim, denen ihre herbeieilenden Kameraden in ebenso gellender Lautstärke antworteten. Beinahe hätte sie ihre Hände fest auf die Ohren gepresst und dabei den Halt auf Jahanilas Rücken verloren, die sich mit schnellen Sprüngen in die Luft erhob. Sie krallte ihre Finger fest in deren schuppige Haut.
    Nur verschwommen bemerkte sie, dass sich Alcarasán ebenfalls mit Enris auf dem Rücken vom Boden entfernt hatte und einen breiten Feuerstrahl gegen drei weitere Maugrim spie, die ihm entgegenrannten, um ihm den Weg abzuschneiden und zu packen, bevor er an Höhe gewonnen hatte. Einer von ihnen sprang, während die Flammen über seinen Panzer leckten, vorwärts, wobei es ihm gelang, mit seinem vorderen Beinpaar den Schwanz des Drachen zu ergreifen, der dicht über sie hinwegflog. Alcarasán taumelte und schlug schwer mit seinen Schwingen. Enris hielt sich krampfhaft und mit geschlossenen Augen fest. Um ein Haar wäre der Serephin abgestürzt. Doch der Schwanz des Drachen entglitt dem Maugrim wieder, der grollend ins dürre Gras fiel. Sofort fing es Feuer. Aufgeregt kreischend wich die Horde der Maugrim den prasselnden Flammen aus, während über ihnen die beiden rot schimmernden Drachen immer weiter emporstiegen. Als Enris einen ersten Blick hinab wagte, unterschieden sich ihre Verfolger tief unter ihnen in ihrer Größe kaum mehr von Käfern oder Asseln, die vor Stiefelschritten flohen. Bald entschwanden sie völlig dem Auge, als sie an Höhe gewannen.
    »Wohin bei allen Geistern haben uns die Ainsarii gebracht?«, schrie Neria geduckt gegen den heißen Steppenwind an, der sich ihr beim Einatmen schwer auf die Lungen legte. Dicht neben Jahanila und ihr hielt sich Alcarasán. Auch Enris hatte seinen Kopf aus dem Wind gedreht und versuchte, sich so eng wie möglich an den Rücken seines Reittiers zu schmiegen, um den Luftwiderstand zu verringern.
    »In eine Welt weit entfernt von Runland«, vernahm er Alcarasáns dröhnende Stimme, laut und klar selbst im Flug. »Aber viel bedeutender ist, in welche Zeit sie uns gebracht haben.«
    Plötzlich wurde es ihm eiskalt. Bevor er auch nur einen klaren Gedanken für eine Antwort fassen konnte, hörte er Jahanila. Sie klang eigenartig verhalten, als bemühe sie sich angestrengt, Ruhe zu bewahren. »Ich habe es geahnt, als ich den ersten Maugrim sah. Es gibt keine Maugrim mehr auf Galamar. Nicht seit – seit Mehanúr.«
    Ihr Drachenkopf hatte sich im Flug Alcarasán zugewandt. Neria und Enris wagten es nicht, sie zu unterbrechen. Sie waren viel zu sehr damit beschäftigt, sich zwischen den auf und ab bewegenden Schwingen der beiden Serephin festzuhalten.
    »Das Quelor hat uns in die Vergangenheit geschickt, nicht wahr? In deine Vergangenheit. Haben die Ainsarii nicht zuletzt über deine Rolle in den Maugrimkriegen gesprochen?«
    »Du hast

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