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Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Lebens in ihrem neuen Dasein wiederaufleben zu lassen. Doch die Endarin hatten den Kontakt zu ihrer Heimatwelt verloren. Sie wussten nicht, wie sich der Umstand, dass sie keine reinen Serephin mehr waren, auf ihre Toten auswirken mochte. Es gab jene, die glaubten, dass die Geister ihrer Verstorbenen nach Vovinadhár zurückkehren würden. Es gab jene, die sagten, ihre Geister würden die unbekannten Pfade gehen, die auch andere kurzlebige Völker nach dem Tod beschritten, und von denen niemand wüsste, an welche Orte sie führten. Dies legte einen Schatten der Wehmut und Trauer über ihr weiteres Dasein. Die Gewissheit, sich auch im Tode nicht zu verlieren, war den Endarin durch ihre Verbannung genommen worden. Von allen Folgen, die ihr Bestreben, die Menschen zu schützen, und ihr Plan zu einer Rückkehr der Götter des Chaos mit sich gebracht hatte, war dies die vielleicht Schlimmste und Quälendste.
    Die in Runland angekommenen Endarin hatten zunächst angenommen, dass sie die einzigen vernunftbegabten Wesen auf dieser Welt seien. Doch in den Tiefen der Meran Ewlen und der Eisenberge war in der Dämmerung der Zeit noch vor dem Krieg zwischen den Mächten des Chaos und der Ordnung ein Volk der Zwerge angesiedelt worden. Als die Endarin auf sie stießen, wussten sie nicht, woher diese Wesen gekommen waren. Über ihre Herkunft wollten die Zwerge nicht mit Fremden reden. Die Endarin nahmen an, dass jenes Volk einst von den Inkirin nach Runland gebracht worden war, und dass dessen Schöpfer wieder weitergezogen waren, nachdem sie eine Welt für ihre Kinder gefunden hatten.
    Die Zwerge hatten die Verschlossenheit und Rätselhaftigkeit ihrer Schöpfer geerbt. Wie die Inkirin blieben sie am liebsten unter sich und standen allen anderen vernunftbegabten Rassen misstrauisch gegenüber. Sie liebten jede Form von schöpferischem Ausdruck, der über handwerkliche Arbeit geschah. Die Weite von offenem Land bedrückte sie. Am wohlsten fühlten sie sich in ihren Hallen unter der Erde, die sie überschauen konnten, und deren Begrenzungen ihnen Sicherheit gaben.
    In einer unterirdischen Zwergenfestung war es auch, dass die Endarin zum ersten Mal auf das Volk trafen, das sie später »Mahar Meran« – »jene von den Bergen« – nannten. Ein junger Endar namens Navoor machte sich auf seine Jivarireise zum Wächter der Erde. Es dauerte lange, bis er dessen geheimes Lager hoch im Norden von Runland fand. Der Drache hatte sein Kommen schon eine Weile zuvor vernommen und erwartete ihn bereits mit seinen weit aufgerissenen, grünen Augen, die ihn wie zwei riesige strahlende Lampen anstarrten, ihn lähmten und seinen Geist aus seinem Körper rissen.
    In der Vision, die der Wächter der Erde ihm schenkte, sah Navoor seltsame Wesen mit stämmigen, gedrungenen Körpern und langen Bärten. Ihre kunstfertigen Hände schufen Juwelen, Waffen und Rüstungen, die im Licht der Fackeln um sie herum glänzten und leuchteten, als wären die Strahlen der Sonne selbst bis in den Bauch der Erde vorgedrungen, um ihn zu erhellen und mit Wärme zu erfüllen. Navoors Herz wurde von heißem Verlangen erfüllt, ebenfalls solch wunderschöne Dinge zu fertigen. Er sehnte sich danach, einen Klumpen Metall zu ergreifen und ihn nach seinen Vorstellungen in etwas Neues zu verwandeln – etwas, dessen Aussehen zuerst nur in seinen Gedanken eine Gestalt besaß und allein durch das Geschick seiner Hände fassbar gemacht würde.
    Mit diesem Wunsch endete seine Vision. Der Endar sprach Morvor seinen Dank aus und verließ das Lager des Wächterdrachen.
    Auf seinem Rückweg kam Navoor beim Durchqueren der Eisenberge im Gewirr der Höhlen von seinem Weg ab. Tagelang irrte er in der unterirdischen Tiefe umher, bis er schließlich den Eingang zu einer sich weit dahinstreckenden Halle fand, die von eben jenen Wesen bevölkert war, die ihm während seiner Reise in die Geistwelten erschienen waren. Er hatte Quoynárin gefunden, das Reich der Zwerge unterhalb der Eisenberge, das in der Sprache dieses Volkes »Tiefe Schmiede« hieß. Heute ist Quoynárin längst verlassen, seine Hallen leer und oftmals geplündert, doch selbst die Temari erinnern sich noch an den Namen dieser Zwergenstadt, den Namen, der für Erz stand, für Juwelen und die mächtigsten Waffen und Rüstungen, die Runland in den Alten Tagen sah.
    Navoor war äußerst erstaunt, festzustellen, dass sein Volk nicht das Einzige in Runland war. Auch die Überraschung der Mahar Meran war groß. Doch da er alleine war,

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