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S - Spur Der Angst

S - Spur Der Angst

Titel: S - Spur Der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Weisheit am Ende. Meine Tochter geriet mit dem Gesetz in Konflikt, nahm Drogen, hatte den falschen Umgang und hörte nicht mehr auf mich. Ihr Verhalten fing an, meine Ehe und unser Familienleben zu beeinträchtigen. Ich wusste nicht, an wen ich mich wenden sollte, bis ich von der Blue Rock Academy erfuhr, einer innovativen Schule, die weiß, wie man mit problematischen Jugendlichen umgeht.«
    Jules unterbrach ihre Onlinerecherche und hörte aufmerksam zu. Die Stimme der Mutter wurde kräftiger. »Also habe ich meine Tochter bei der Blue Rock Academy angemeldet. Zehn Monate später kehrte sie mit einer völlig neuen Einstellung und hervorragenden Noten nach Hause zurück. Jetzt ist sie eine ausgezeichnete Schülerin, die bald das College besuchen wird.« Stolz schwang in der Stimme der Frau mit. »Dank des fürsorglichen, klugen Lehrpersonals der Blue Rock Academy habe ich meine Tochter zurückbekommen.«
    »Und ich habe meine Familie zurückbekommen«, schaltete sich eine jüngere, helle Stimme ein. »Danke, Mom, danke, Dad. Ich liebe euch!«
    Ach?
    So ein Schwachsinn.
    Ungläubig starrte Jules auf den Bildschirm, während eine ernst klingende, tiefe Stimme die Hörer über das Institut, die entsprechende Website und die Telefonnummer informierte. »Wenn Ihr Kind in Schwierigkeiten steckt, rufen Sie die Blue Rock Academy an. Ein Anruf, der Ihre Ehe und das Leben Ihres Kindes retten könnte!«
    Musik ertönte. »Oh, verschone mich«, murmelte Jules und rollte ihren Schreibtischstuhl zurück. Diese Werbung war reine Augenwischerei. Sie dachte an Shay, die vermutlich gerade auf dem Campus von Blue Rock landete, irgendwo inmitten der Wildnis des südlichen Oregon.
    Was bereitete ihr daran bloß solches Kopfzerbrechen? Warum konnte sie nicht einfach akzeptieren, dass die Schule – wie beworben – ein rettender Hafen für gefährdete Jugendliche war?
    Jules wandte sich wieder ihrer Tastatur zu und klickte auf einen Link, der zur Website der Schule führte. Auf der Homepage erschienen Fotos von Zedernholz- und Steinbauten, am Ufer eines malerisch unberührten Sees gelegen, des Lake Superstition. Lächelnde Teenager paddelten in Kanus über das saphirblaue Wasser. Eine große Kirche, deren spitz zulaufende Fenster bis hinauf ans steile Dach reichten, ragte aus der Landschaft empor. Ein riesiges Kreuz war hinter den Scheiben zu erkennen. Schneebedeckte Berge, deren Gipfel im Sonnenlicht funkelten, umgaben den Campus.
    Eine Fotomontage zeigte Gruppen lachender Teenager bei verschiedenen Aktivitäten: bei einem Ausritt durch die unberührte Natur, auf Flößen beim Wildwasser-Rafting, beim Aufstellen von Zelten neben flackernden Lagerfeuern oder beim gemeinschaftlichen Singen zur Gitarre unter dem freien Sternenhimmel. Auf den Winteraufnahmen waren Schüler mit Schneeschuhen zu sehen, andere beim Skilanglauf.
    Blue Rock schien ein echtes Paradies zu sein.
    Natürlich gab es auch Fotos von ernst dreinblickenden Lehrern, die sich über die Schultern ihrer Schüler beugten, während diese vor ihren Computern saßen. Andere Bilder zeigten Jugendliche, die eifrig Reagenzgläser betrachteten oder in Mikroskope spähten. Wieder andere saßen auf dem Teppich vor einem gewaltigen steinernen Kamin, aufgeschlagene Bücher im Schoß. Lauter gut aussehende, adrette Kids voller Kameradschaftsgeist. Auf mehreren Aufnahmen waren Bibeln zu sehen, aber keine einzige Tätowierung, kein Piercing, kein bunter Irokese.
    Schüler, Lehrer und sonstige Mitarbeiter erinnerten verdächtig an Models – was sie vermutlich auch waren –, eine politisch korrekte Mischung aus Nordamerikanern, Asiaten, Latinos und Afroamerikanern, sowohl bei den Schülern als auch beim Personal.
    Die Gebäude waren neu und sauber, die Anlagen gepflegt, der Campus umgeben von unberührten Wäldern. Die Fotos hätten eher in einen Urlaubsprospekt gepasst als zu einer Schule, und Jules erwartete fast, Bambi und seinen Freund Klopfer aus dem Unterholz spähen zu sehen.
    Sie klickte den Fragebogen an, den die Interessenten vor der Beantragung der Anmeldeformulare auszufüllen hatten, und überflog die Fragen.
    »Ja«, antwortete sie laut und dachte an ihre Schwester, Shay war zornig.
    Ja, sie zerrüttete die Familie.
    Und ja, sie hatte ein Familienmitglied bedroht, und zwar öfter, als Jules zählen konnte.
    Ja, Shay war mit dem Gesetz in Konflikt geraten, und ja, sie hatte sowohl Bekanntschaft mit Drogen als auch mit Alkohol gemacht. Das hatte sie selbst zugegeben.
    Hatte

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