"Saarland:Krimiland": Fünf Autoren, Fünf Fälle (German Edition)
einen Hinweis geben wollte? Er hatte ja den Termin für den Besuch der Freunde heute fest geplant.
Eine andere Möglichkeit gab es nicht, er wollte dadurch Jean Claude und Yves darauf aufmerksam machen, dass etwas nicht in Ordnung war, mit einem Mitglied der „Familie“. Ja, sie waren alle eine Familie in der Fremde nlegion, jeder war für den anderen da, Tag und Nacht, egal wo, egal wann. Kurz bevor sie ihr Ziel erreicht hatten, fuhr Durand in einen Seitenweg. Sein Anzug, den er immer noch trug, war wohl doch nicht die richtige Kleidung für das, was sie, aber insbesondere die Täter, erwartete. Er zog sich um und war gleich darauf im schwarzen Overall einsatzbereit. Yves hatte immer noch die Trekkinghose und die Tarnjacke an. Sie schlichen sich vorsichtig an die Brücke heran und nahmen in der Nähe ihre Position ein. Mit dem Fernglas in der Hand suchte Durand das Gelände direkt an der Brücke ab. An dem Bauwerk selbst interessierten ihn besonders die Pfeiler. Er wusste, dass in den meisten Pfeilern an Brücken sogenannte Wartungskammern untergebracht waren. Genau unterhalb eines Pfeilers konnte er einen PKW erkennen, der verdächtig schien. Jeder, der die Brücke kannte und das Naturschutzgebiet besuchen wollte, parkte oberhalb, aber nicht dort. Aufgrund des am Fahrzeug angebrachten ausländischen Kennzeichens konnte er auch erkennen, dass es sich dabei nicht um ein einheimisches Fahrzeug handelte. Er teilte Yves seine Beobachtungen mit und beide beschlossen, sich für den Einsatz fertig zu machen. Am Hummer von Durand angekommen öffnete der die Heckklappe und unter der Kofferraumabdeckung befand sich ein Waffenarsenal, das jedes SEK Mitglied hätte vor Neid erblassen lassen. Jean Claude steckte einige Blendgranaten an seine Koppel, nahm eine FAMAS und genügend Munition dazu mit. Ebenfalls hatte er noch seine Walther P99 im Holster. Yves reichte es aus, wenn er seine geliebte Pump Gun dabei hatte, aber zusätzliche Patronen schadeten nie.
Als sie ihren Einsatzort erreichten, mussten sie in Deckung gehen, da die Wartungstür g eöffnet wurde. Diese kleinen Öffnungen lagen immer am oberen Ende eines Brückenpfeilers und waren mit einer kleinen Stahltür gegen unerlaubtes Eindringen gesichert. Ein Mann schaute vorsichtig heraus und winkte seinem Kollegen hinter sich. Beide verließen den kleinen Raum, stiegen über eine Strickleiter nach unten. Von ihrem Versteck konnten Durand und Yves das Gespräch der beiden verfolgen. Demnach waren sowohl Michelle als auch Jérôme in der Gewalt der Täter, aber war noch jemand in der Brücke und bewachte die Opfer? Aus weiteren Gesprächen heraus erfuhren die beiden Freunde, dass sich niemand bei den Opfern befand und sie begannen ihren Einsatz. Mit Handzeichen gab Jean Claude zu verstehen, sich von zwei Seiten zu nähern und so den Überraschungseffekt auszunutzen, was Yves durch Kopfnicken bestätigte. Sie trennten sich, doch jeder wusste genau, was der andere plante und vorhatte.
Die beiden Entführer schienen keinerlei Ahnung zu haben, was ihnen bevorstand. Plötzlich tauchte an einer Seite des Pfeilers Jean Claude auf und machte sich bemer kbar. Als die Gangster sich daraufhin zu ihm umdrehten und ihre Waffen zogen, warf er die entsicherte Blendgranate und zwang sie, in Deckung zu gehen. Eine sofort folgende Salve aus der FAMAS verfehlte ihre Wirkung nicht. Die beiden Täter flüchteten in Richtung der anderen Ecke des Brückenpfeilers, während hinter ihnen die Schüsse das Erdreich aufrissen. Aber auch in der Fluchtrichtung erwartete die beiden eine Überraschung. Plötzlich stand vor den beiden verdutzen Gangstern ein Mann, der durch seine muskelbepackte, hünenhafte Gestalt schon furchteinflößend genug war. Als sie dann plötzlich den ohrenbetäubenden Lärm der aufbellenden Pump Gun hörten, der durch den Stahlbeton noch verstärkt wurde, und dann in die Mündung der Waffe blickten, wussten sie, dass ihr Spiel aus war. Yves hatte einen Warnschuss abgegeben, der seine Wirkung nicht verfehlt hatte. Jean Claude war inzwischen direkt hinter den beiden in Stellung gegangen und forderte sie auf, ihre Waffen niederzulegen, was auch widerstrebend erfolgte.
Auf die Frage eines der Gangster, wer sie eigen tlich seien und was sie wollten, hatte Yves nur eine Antwort: „Nous tomberont du ciel, et vous amener l'enfer.“ Es war einer der Leitsprüche der Legionäre des 2éme REP und bedeutete so viel wie: „Wir fallen vom Himmel und bringen Euch die Hölle“. Dann
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