Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Safari

Safari

Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Das Innere roch nach gedeihender, blütentragender Vegetation. Sogar Scharen baumbewohnender Lebewesen huschten umher. Sie erinnerten ihn an die irisierenden Blitze, die er in Wänden und Boden des Nicht-Wasserturms gesehen hatte. Augenscheinlich war dies die Natur der Sessrimathe-Baukunst. Anderswo auf Seremathenn waren die Gebäude vielleicht aus falschem Sand errichtet, aus warmem Eis oder aus nachgemachtem Fleisch. Würde auf einer Welt von unglaublich weit entwickelter Technologie gewöhnlicher Hausbau nicht genauso viel Gebrauch von höherer Physik und neuen Materialien machen wie Raumschiffkonstruktion und Waffenherstellung? Die Vilenjji hatten einen besseren Käfig gebaut. Die Sessrimathe bauten ein besseres Habitat.
    Durch eine Ader im »Holz« führte Cheloradabh sie zu einem Astknoten. Da sie zuvor schon die Höhenangst einiger ihrer Schützlinge bemerkt hatte, hatte sie rücksichtsvollerweise einen senkrechten Ausläufer des zentralen Gebäudes statt eines waagrechten ausgewählt. Ein Wink von ihr bewirkte, dass sich die scheinbar solide Wand vor ihr in funkelndes Sägemehl verwandelte. Auf der anderen Seite fanden sie sich in einem großen Raum wieder, dessen perfekt ovale Form nur von Unebenheiten und Ausbuchtungen in Boden und Wänden gestört wurde. Während Walker sie misstrauisch betrachtete, sagte er sich, dass sie wohl einem anderen Zweck als bloßer Innendekoration dienten.
    Wenigstens brauchte man sich über die andere Seite des Raums nicht zu wundern. Sie bestand ans einem vom Boden bis an die Decke reichenden Fenster, das leicht eingetönt war, um das von draußen einfallende Sonnenlicht zu dämpfen. Cheloradabh ging nach links und rechts gestikulierend zur Mitte des Raums und bedeutete den Gästen mit ihrer mittleren Hand, ihr zu folgen.
    »Dies ist euer Gemeinschaftszimmer. Eure privaten Wohnräume befinden sich auf der anderen Seite.« Sie zeigte auf die unterschiedlichen Eingänge. »Alle Bedürfnisse könnt ihr in eurer persönlichen Zone äußern, und eure Behausung wird sich nach besten Kräften darum kümmern.« Eine dreiarmig ausgeführte Bewegung umschloss ihre unmittelbare Umgebung und implizit auch vieles, das sich dem Blick entzog.
    »Selbst für einen Sessrimathe sind die Freude und der Erfolg beim Bewohnen eines neuen Domizils das Resultat eines fortlaufenden Lernprozesses zwischen Wohnung und Bewohner. Fehler können – nein, werden anfangs gemacht werden. Aber das Gebäude wird lernen. Sessrimathe-Gebäude sind gute Schüler. Seid geduldig mit eurem und mit den individuellen Wohnzonen, dann werden Bequemlichkeit und Zufriedenheit eure Belohnung sein.«
    »›Belohnung‹.« George trottete zu dem breiten Fenster hinüber und ließ den Panoramablick auf gigantische Baumgebäude und Seen auf sich wirken. »Ich kann mich nicht erinnern, irgendeine Belohnung verdient zu haben. Deine Leute waren es doch, die die Vilenjji unschädlich gemacht haben, nicht wir.«
    Cheloradabh zögerte, bevor sie antwortete, als ob es ihr etwas peinlich sei. »Für solche Dinge werden Fonds bereitgestellt. Von euch wird keine Arbeit verlangt werden. Die zur Sache gehörenden Einzelheiten sind auf höherer Ebene diskutiert und gebilligt worden.« Alle drei Arme bewegten sich beruhigend. »Man ist der Ansicht, dass dies das Wenigste ist, was man euch anbieten kann, um euch für das zu entschädigen, was ihr durch so genannte Repräsentanten der Zivilisation erlitten habt.«
    »Wir sind also Schützlinge des Staates.« Als Walker nach vorne zu George ging und den herrlichen, zauberhaften und, ja, zivilisierten Ausblick in sich aufnahm, stand er ihrem neuen Status mit gemischten Gefühlen gegenüber. Er wusste, dass er das nicht sollte. Dies war so viel besser, als Schützlinge der Vilenjji zu sein. »Fälle für die Wohlfahrt.«
    »Überlebende.« Cheloradabh korrigierte ihn, während sie auf ihren drei Beinen zurück zum Haupteingang ging. »Ich überlasse es euch, das neue Heim zu erforschen. Für die absehbare Zukunft bin ich euch vieren als Beraterin zugeteilt. Wenn ihr auf irgendwelche Schwierigkeiten oder Probleme stoßt, die ihr nicht selbst bewältigen könnt, zögert bitte nicht, eure Residenzen zu bitten, mich zu kontaktieren.« Die Innenwand wich erneut dem Rieseln falschen Sägemehls (vielleicht handelte es sich auch um das technologische Äquivalent zu Feenstaub, sinnierte Walker), und dann war ihre Beraterin verschwunden.
    Sque war seit ihrer Ankunft ungeduldig von einem Tentakel aufs

Weitere Kostenlose Bücher