Safari
drehte sich wieder zu Walker um und starrte ihn mit einem Blick an, der plötzlich herausfordernd statt tröstend, mehr durchdringend als liebevoll war. »Mal abgesehen von der Tatsache, dass das, was ihr euch alle wünscht, unmöglich ist – was ist mit mir?«
Walker blickte fragend drein, »Ich weiß nicht, was du meinst, George. Was soll mit dir sein? Du könntest natürlich mit nach Hause kommen.«
»Tatsächlich?« Ohne den Blick abzuwenden legte der Hund seinen Kopf schief. »Was für eine verlockende Aussicht, Marc. Schau nur, meine Zunge hängt schon heraus, und beim Gedanken daran läuft mir das Wasser im Mund zusammen.« Von seinem Sessel aus blickte Walker seinen Freund und Gefährten verständnislos an. Während ihrer ganzen langen Beziehung, einschließlich der Zeit, die sie in Gefangenschaft an Bord des Vilenjji-Schiffes verbracht hatten, war dies das erste Mal, dass Georges Stimme bitter klang. Sarkastisch klang er manchmal, beißend, ja, aber niemals bitter. Bis jetzt.
»Nach Hause kommen, wozu?«, fuhr der Hund höhnisch fort. »Um die Attraktion eines durch die Lande ziehenden Medienspektakels zu sein? Einer biologischen Freakshow? »Sehen Sie George, den sprechenden Hund, das achte Weltwunder!« Oder würde ich zum Selbstschutz die Klappe halten und für den Rest meiner Tage kein Wort mehr reden und keine Diskussion mit einem anderen intelligenten Wesen mehr führen können? Wie würde es dir gefallen, so leben zu müssen?«
Walker beugte sich in seinem Sessel nach vorn. Obwohl das Möbelstück aus Stangen und Energieklammern und sorgfältig positionierten Gasblasen zusammengeschustert war, war es äußerst geräuschlos. »Du könntest immer mit mir reden, George«, erwiderte er sanft.
»Sicher. Ich könnte immer mit dir reden.« Der Hund begann, schnelle, enge Kreise zu ziehen, als ob er sein eigenes Ich jagte. »Nimm’s nicht persönlich, Marc. Wir haben viel zusammen durchgemacht, und ich mag dich. Aber das ist nicht genug. Du bist nicht genug. Früher einmal wäre diese Art von Einzelbeziehung fein gewesen. Aber nicht nur mein Intellekt ist gestiegen, sondern auch meine Erwartungen.« Er blieb stehen, ohne seinen Schwanz oder sein Ich gefangen zu haben, und stellte die Ohren in Richtung der beiden Aliens, die ihn von der anderen Seite des Zimmers aus beobachteten.
»Ich musste lernen, wie man mit K’eremu und Tuuqalianern umgeht, mit Vilenjji und Sessrimathe und mit all den anderen Gefangenen, die ich in den Gehegen an Bord des Vilenjji-Schiffes getroffen habe.« Der struppige Kopf wandte sich ihm wieder zu. »Ich kann nicht einfach zurückgehen und nur mit einem Menschen sprechen. Geschweige denn ihn anbellen.«
»Gelegenheiten zur Interaktion mit vielen anderen Völkern warten jenseits.« Der riesige Tuuqalianer mit Neigung zu Philosophie streckte sein linkes Paar ankertauartiger Tentakel aus und schaufelte den Hund damit in die Höhe. Er legte beide Augenstiele dicht zusammen und richtete zwei Augäpfel auf George, die zusammengenommen fast so groß wie der Hund waren.
»Ich kann nicht hier bleiben, George. Sequi’aranaqua’na’senemu, sie kann auch nicht hier bleiben. Dein Freund Marcus Walker kann nicht hier bleiben. Wir müssen alle nach besten Kräften versuchen, unseren Weg nach Hause zu finden, auch wenn es wahrscheinlich ist, dass wir scheitern werden. Du kannst hier bleiben. Die zivilisierten Sessrimathe werden sich glücklich schätzen, sich um dich kümmern zu dürfen. Wenn du bleibst, kannst du dich auf viele Jahre stimulierender Interaktion sowohl mit ihrer Art als auch mit anderen freuen, die zu Besuch, zum Handeln oder Lernen kommen.« Behutsam setzte er George wieder auf den Boden. Das spitze Ende eines Tentakels, das stark genug war, um eine Autotür aus den Angeln zu reißen, kraulte den Hund sanft zwischen den Ohren.
George sah zu dem Riesen hoch. Für einen ahnungslosen Betrachter von daheim hätte Braouk in dem absichtlich gedämpften Licht des Zimmers die Silhouette eines perfekten Albtraums gehabt. Aber für den Hund, der den Alien mittlerweile gut kannte, war er ein Freund: ein mächtiges Konglomerat aus Zähnen, Tentakeln und birnenförmigen Augen mit einem Herzen, das so groß wie sein Körper war. George drehte sich ein wenig nach rechts.
»Sque?«
»Du willst meine Meinung hören? Ich habe immer trotz der Ungleichheit der Körpermaße gewusst, wer von euch beiden der Begabtere ist.« Mittlerweile gewöhnt an die beiläufig herabsetzende Redeweise
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