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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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die schwebenden Bauten schlängelten, ohne auch nur im Entferntesten eines der anderen Fortbewegungsmittel zu gefährden, die den Luftraum beanspruchten.
    »Angewandte Biophysik«, antwortete sie. Wenigstens wurde es so von dem Implantat in seinem Kopf wiedergegeben. Er hatte den leisen Verdacht, dass es technische Feinheiten gab, die nicht leicht zu übersetzen waren. »Es bräuchte mehr Zeit und Fachwissen, als ich besitze, um es dir detailliert zu erklären.«
    »Er würde es ohnehin nicht verstehen.« Das kam von Sque, der stets Hilfreichen. »Ich wäre selbst interessiert, einige Einzelheiten zu erfahren, aber zu einem späteren Zeitpunkt. Im Moment reicht es aus zu wissen, dass Biophysik involviert ist.« Sie rührte sich nicht von ihrem gewählten Bullauge weg. Walker verspürte das plötzliche Bedürfnis, ihr den Kopf in den Körper zu schieben. Das war ein Drang, dem er zu widerstehen gelernt hatte, denn er hatte in den vergangenen Monaten ausreichend Gelegen heit gehabt, sich diesbezüglich in Zurückhaltung zu üben.
    »Wohin fliegen wir?«, fragte George laut.
    Da sich ihr Beförderungsmittel problemlos selbst steuerte, konnte Cheloradabh einen entspannten dreibeinigen Stand einnehmen und ihre Fragen in aller Ruhe beantworten. »Der Reiz des Neuen ist schwierig zu messen. Auf einer Welt wie Seremathenn ist es rar und deshalb kostbar. Ihr seid eine Geschichte, die danach verlangt erzählt zu werden, und es gibt viele, die begierig sind, sie zu hören.«
    Walker begriff. »Die Medien. Wir gehen uns fotografieren lassen.«
    »Ich bin nicht sicher, was du damit meinst, aber eure Bilder sind jeder Wohnung, jedem Büro und jedem Platz öffentlicher Aktivität zugänglich gemacht worden, bevor euer Schiff hier angekommen ist«, erklärte sie. »Visuale von euch allen sind der Bevölkerung schon längst vertraut. Jetzt wird echte Anwesenheit verlangt.«
    Der Mensch ließ sich nicht abschrecken. »Ich verstehe. Man erwartet von uns, dass wir Interviews geben, dass wir erzählen, was uns geschehen ist. Ich bin müde, aber ich kann das Interesse verstehen. Das ist das Mindeste, was wir den Sessrimathe für unsere Rettung schuldig sind, auch wenn es nur um die Befriedigung von Neugier geht.«
    Sque blickte von ihrem Fensterplatz nach hinten. »Uns wäre auch ohne fremde Hilfe die erfolgreiche Flucht gelungen.«
    Obwohl jedem eine passende Antwort auf der Zunge lag, ignorierten ihre Gefährten die K’eremu geflissentlich.
    Ihr Transportmittel wurde endlich langsamer und blieb schließlich auf der Spitze eines Wasserturms stehen. Nicht eines Wasserturms, wie man ihn sogar im Herzen von Chicago finden konnte, sondern eines Turms aus Wasser. Während Sque, die sich in einem wasserhaltigen Umfeld wohl fühlte, souverän das Fahrzeug verließ, waren ihre Freunde etwas zögerlicher. »Niemand von uns atmet Flüssigkeiten«, erklärte Walker Cheloradabh. »Wir werden ertrinken.«
    »Ertrinken? Oh, ich verstehe!« Zwei der drei Hände deuteten auf die plätschernde Mauer, die ihnen den Weg zu versperren schien. »Das ist kein Wasser. Es ist flüssiges …« Sie sagte ein Wort, das das Vilenjji-Implantat nicht übersetzen konnte. »Ihr seid nicht gefährdet. Wir alle sind Sauerstoffatmer. Bitte.« Sie machte erneut eine einladende Geste.
    Immer noch verunsichert, überquerten sie die wartende Gangway. Schon das allein kostete einige Nerven, denn die der Größe der Sessrimathe angepasste Brücke zwischen Beförderungsmittel und Bestimmungsort war nicht breit und spannte sich über einer Tiefe von mehreren hundert Metern. Nur Sque mit ihren zehn Greiforganen ängstigte sich nicht vor der Schlucht. Von dem übrigen Trio gelang George die Überquerung am besten, dank seines niedrig liegenden Schwerpunktes. Die Größeren, Walker und Braouk, mussten gegen Schwindelgefühle ankämpfen.
    Die summende, wasserfallartige Wand teilte sich, als sie näher kamen. Auf der anderen Seite fanden sie sich in einem hohen Gang wieder, der aus verschiedenfarbigen Flüssigkeiten zu bestehen schien. Walker und Braouk litten zwar unter einer gewissen Höhenangst, glücklicherweise war aber keiner für Seekrankheit anfällig. Seinem Aussehen zum Trotz hatte der dunkelgrüne Boden unter ihren Füßen zwar das Aussehen von Meerwasser, aber die Konsistenz von Hartgummi.
    Flüssige Wände und flüssiger Boden waren nicht schwieriger zu akzeptieren als die Blase in dem Nicht-Wasser, zu der sie geleitet wurden. Nachdem sie der Anweisung, einzutreten,

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