Safer (S)EX (German Edition)
ertönte.
„O mein Gott! Meine Kleine!“, krakeelte es in voller Lautstärke und dann, nur geringfügig leiser: „Lassen Sie mich los, Sie grobschlächtiger Kerl! Mein Mädchen braucht mich!“
P.J. unterdrückte einen Fluch, und Jared brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, wer die Frau war, die ungelenk auf den Mann vom Sicherheitsdienst einschlug, damit er sie zur Bühne ließ. Sicher hatte Jodeen Morgan sich ausgerechnet, dass sie am Unglück ihrer Tochter etwas verdienen könnte.
Jared sprang auf, doch noch bevor er sich vom Tisch entfernen konnte, beugte P.J. sich zum Mikrofon. „Ist schon gut“, sagte sie ruhig. „Lassen Sie sie bitte los.“
Jared setzte sich wieder. Der Sicherheitsmann trat zur Seite und breitete in nachgiebiger Geste die Hände aus.
Jodeen verpasste ihm einen letzten Schlag.
„Mama, hör auf damit. Was willst du hier?“
„Oh, meine arme, arme Tochter“, jammerte Jodeen, eilte zur Bühne und begann, die Seitentreppe hinaufzusteigen. „Ich musste einfach herkommen und sehen, wie es meiner Kleinen nach diesem schrecklichen Angriff geht – auch wenn du dich rücksichtslos von deiner eigenen Mutter abgewandt hast …“
P.J. zuckte zusammen, und Jareds Nackenhaare sträubten sich. Dies war also P.J.s Mutter. Sie war kleiner, als er erwartet hatte, was angesichts der Statur ihrer Tochter allerdings keine wirkliche Überraschung war. Doch in dem Maße, wie P.J. sanft und sensibel wirkte, strahlte ihre Mutter Boshaftigkeit und Kälte aus, und er würde unter keinen Umständen zulassen, dass dieses egoistische, hartherzige Miststück einfach daherkam und ihre Tochter beleidigte.
Er beugte sich zum Mikrofon. „Warum hat sie das wohl getan, Miss Morgan?“, fragte er in nüchternem Tonfall. „Könnte es wohl in irgendeiner Weise mit der Tatsache zusammenhängen, dass Sie ihre Bücher gef…“
„Und Sie sind …?“, unterbrach ihn die ältere Frau mit süßlicher Singsangstimme, während ihre Augen sich zu Schlitzen verengten. Doch dann, ohne den Blick von ihm zu wenden, schüttelte sie einmal kurz ihr blondes Haar und stöckelte direkt auf den Tisch zu. „Nein, sagen Sie nichts. Sie müssen der neue Manager sein, den Priscilla nahm, nachdem sie ihre eigene Mutter abgeschoben hatte.“
„Nein, Ma’am“, sagte Ben daraufhin. „Das bin ich.“
„Oh.“ Jodeen stemmte die Hände in die Hüften und drehte sich zu Ben, der in seinem maßgeschneiderten Anzug seriös und kultiviert dasaß und freundlich lächelte. Dann flammten erneut die Blitzlichter der Kameras auf, und sie schien sich an ihre Mission zu erinnern. Der kühle, berechnende Blick wich aus ihrem Gesicht, und sie wandte sich mit tragischer Miene an die Journalisten. „Wer ist dann dieser andere Mann?“, fragte sie mit klagender Stimme. „Etwa irgend so ein Trittbrettfahrer, der meiner Kleinen ihr Geld abluchsen will?“
„Eine interessante Frage – gerade von Ihnen“, meinte Jared. „Es tut mir leid, Sie zu enttäuschen, aber weder will noch brauche ich Priscilla Jaynes Geld. Und, offen gestanden, bin ich mir nicht sicher, warum gerade Sie davon ausgehen, dass ich hinter ihrem Geld her sein könnte.“ Sie war betrunken, fiel ihm plötzlich auf. Nicht so betrunken, dass sie lallte oder schwankte, aber Jared erkannte die übertrieben vorsichtigen Gesten, die sie annahm, um nicht betrunken zu wirken. „Aber ich will Sie nicht länger im Ungewissen halten. Ich bin Jared Hamilton. Die Plattenfirma Ihrer Tochter hat mich engagiert.“
„Sie!“ Einen kurzen Augenblick blitzte unverhohlener Hass aus ihren Augen. Doch sogleich beherrschte sie sich wieder und fiel in die Rolle der armen verstoßenen Mutter zurück. „Sie sind dieser junge Mann, dem sie so lange nachgetrauert hat – der Junge, der seinen eigenen Vater getötet hat.“
„Mama!“
Gleich dem römischen Plebs, dem es egal war, ob Gladiator oder Löwe gewann, solange es nur Blut gab, richtete die Presse alle Aufmerksamkeit auf ihn und bestürmte ihn mit Fragen. Doch es wurde wieder ruhiger, als Jared mit kühlem Blick zu Jodeen sah und sagte: „Vorsicht, Mrs. Morgan! Ich bezweifle sehr, dass Sie sich eine Verleumdungsklage leisten können.“
„Oh, entschuldigen Sie bitte“, erwiderte sie hastig. „Ich wollte sagen: der junge Mann, der verdächtigt wurde, seinen Vater getötet zu haben.“
Sie war sehr gerissen, das musste er ihr lassen. Sie hatte es geschafft, sich abzusichern und trotzdem zweimal binnen dreißig Sekunden seinen
Weitere Kostenlose Bücher