Sag einfah: Ja, ich will
Zimmer auf und ab. „Das weißt du ganz genau. Und trotzdem kommst du hierher und versuchst, mich mit deinem Profitgeschwätz zu überreden.“
„Es ist doch keine Sünde, Gewinne zu erzielen“, konterte Adam.
„Es geht aber im Leben auch nicht immer nur um Geld. Manchmal auch um andere Dinge.“ Sal lehnte sich an den Kamin und sah zu Adam herüber.
Adam war nicht gewohnt, bei einer Verhandlung die schwächere Position einzunehmen. Und weil er in dem weichen Sessel saß, musste er obendrein zu Sal hochblicken; dadurch fühlte Adam sich erst recht unterlegen. Darum stand er auf. Während er die Hände in die Hosentaschen schob, beobachtete er Sal und fragte sich, was sein Nachbar wohl vorhatte.
„Schön, es geht im Leben nicht immer nur um Geld“, wiederholte Adam. „Was willst du mir damit sagen? Raus damit, dann sehen wir, ob wir uns einigen können.“
„Adam, Adam“, murmelte Sal. „Sei doch nicht immer so ungeduldig. Du solltest das Leben viel mehr genießen. Es ist nicht gut, ein Leben nur auf Geschäften aufzubauen.“
„Für mich läuft’s ganz gut so.“ Adam hatte kein Interesse an den Lebensweisheiten eines alten Mannes. Er wollte nichts darüber hören, wie man angeblich „das Leben genießen“ sollte. Er wollte nur das Land.
„Du warst früher mal anders“, sagte Sal in die entstandene Stille hinein. Sein Lächeln verschwand, der Ausdruck seiner dunklen Augen wirkte beinah mitleidig.
Adam fühlte sich unwohl. Das war ja das Blöde, wenn man in einer Kleinstadt lebte: Alle wussten alles über dich. Die Leute glaubten jedenfalls, sie würden Adam kennen. Sie glaubten zu wissen, was er empfand, was er dachte. Aber sie täuschten sich.
Er wollte keine guten Ratschläge und erst recht kein Mitleid. Sein Leben war genau so, wie er es sich wünschte. Von den verdammten zwanzig Morgen Land mal abgesehen.
„Hör zu, Sal“, sagte Adam ruhig. „Ich bin nicht hier, um mit dir über mein Leben zu plaudern. Ich will ein Geschäft machen. Wenn du also …“
Sal stieß einen missbilligenden Laut aus. „Du bist ungeheuer zielstrebig, Adam. Einerseits bewundere ich das – es kann einem das Leben aber auch unnötig schwer machen.“
„Mein Leben ist meine Sache, okay?“ Allmählich riss Adam der Geduldsfaden. „Was ist jetzt, Sal? Werden wir uns irgendwie einig oder nicht?“
Sal verschränkte die Arme und musterte Adam, als ob er etwas Bestimmtes suchte. Nach einer langen Pause sagte Sal: „Wir könnten uns einig werden. Allerdings möchte ich … etwas anderes von dir.“
„Wovon zum Teufel redest du?“
„Es ist ganz einfach“, fuhr Sal fort. „Du möchtest das Land. Und ich möchte etwas von dir. Aber kein Geld.“
„Was denn dann?“
Der ältere Mann ging zurück zum Sofa und setzte sich. Dann sah er Adam aufmerksam an. „Du kennst meine Gina.“
„Ja?“, antwortete Adam abwartend.
„Ich möchte, dass sie glücklich ist.“
„Davon gehe ich mal aus“, erwiderte Adam mürrisch. Was zum Teufel hatte Gina mit der ganzen Sache zu tun?
„Ich wünsche mir, dass sie heiratet und eine Familie gründet.“
Jetzt brachte Adam keinen Ton hervor. Es war so still im Raum, dass er die Uhr ticken hörte und sogar, wie eine dicke Fliege von außen gegen die Fensterscheibe prallte. Adam holte tief Luft, schüttelte den Kopf und sah Sal fassungslos an. Was der alte Mann da andeutete – das konnte er doch nicht ernst meinen!
Adam hatte es schon oft mit zähen Verhandlungspartnern zu tun gehabt – und immer gewonnen. Das würde heute nicht anders sein. „Schön, du möchtest, dass Gina heiratet. Aber was hat das mit mir zu tun oder mit unseren Verhandlungen?“
„Verstehst du nicht?“, fragte Sal lächelnd. „Du bist allein, Adam. Und Gina auch …“
So hatte Adam sich die Verhandlungen nicht vorgestellt.
Gina? Heiraten? Ihn?
Das ging schon mal gar nicht. Als er Sal jedoch in die Augen sah, erkannte er, dass der Ältere es völlig ernst meinte, egal, wie durchgeknallt es klang. Adam biss die Zähne zusammen und atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Es half überhaupt nicht.
Gelassen lehnte Sal sich zurück und schien völlig im Einklang mit sich und der Welt zu sein. „Das ist das Geschäft, das ich dir vorschlage, Adam. Heirate meine Gina. Mach sie glücklich. Schenk ihr ein oder zwei Kinder. Dann bekommst du das Land.“
Kinder?
Adam meinte, keine Luft mehr zu bekommen. Er konnte kaum klar denken und wusste nur eins: So aufgebracht war er noch nie in seinem
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