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Sag niemals STIRB

Sag niemals STIRB

Titel: Sag niemals STIRB Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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mitnimmt.“
    „Was? Ich habe nichts von einer Kiste gehört.“
    „Die haben sie in letzter Minute eingeladen. Gleich nachdem wir Nachschub für Nam Tha aufgenommen hatten. Ziemlich schweres Ding. Ich könnte gut Hilfe brauchen.“
    Kozlowski schnallte sich resigniert los. „Okay.“ Er seufzte. „Aber denk daran, ich werde nicht für’s Kistenschleppen bezahlt.“
    Maitland lachte. „Zum Teufel, wofür werden wir eigentlich bezahlt?“
    „Oh, für eine ganze Menge“, antwortete Kozlowski träge und schob sich an Valdez vorbei durch die Cockpittür. „Essen, schlafen, dreckige Witze …“
    Seine letzten Worte wurden von einem ohrenbetäubenden Knall abgeschnitten, der Maitlands Trommelfelle platzen ließ. Die Explosion schleuderte Kozlowski ins Cockpit zurück. Blut spritzte auf die Instrumentenanzeigen und bedeckte den Höhenmesser. Aber Maitland brauchte keinen Höhenmesser, um zu wissen, dass sie schnell runtergingen.
    „Kozy!“, schrie Valdez. „Kozy!“
    Seine Stimme ging fast in dem Heulen des Windes unter. Die DeHavilland erschauerte wie ein verletzter Vogel, der darum ringt, in der Luft zu bleiben. Maitland kämpfte mit den Kontrollen. Er wusste sofort, dass er die Hydraulik verloren hatte.Bestenfalls konnte er auf eine Bauchlandung auf dem Blätterdach des Dschungels hoffen. Und das auch nur mit sehr viel Glück.
    Er blickte nach hinten, um den Schaden einzustufen, und sah durch herumwirbelnde Trümmerstücke den blutigen Körper des laotischen Passagiers, der gegen die Kisten geschleudert worden war. Er sah auch Sonnenschein, der durch einen seltsam verformten Stahl hereinfiel, und erblickte blauen Himmel und Wolken, wo die Frachttür hätte sein sollen. Zum Teufel, war die Explosion vom Inneren der Maschine ausgegangen?
    „Hau ab!“, schrie er Valdez zu.
    Der Frachtmann reagierte nicht. Er starrte noch immer entsetzt auf den toten Kozlowski.
    Maitland versetzte ihm einen Stoß. „Verdammt, raus hier!“
    Endlich taumelte Valdez aus dem Cockpit in das Chaos von geborstenen Kisten und verbogenem Metall. An der klaffenden Frachttür stockte er. „Maitland?“, schrie er über dem Kreischen des Windes.
    Ihre Blicke trafen sich, und in diesem Sekundenbruchteil wussten sie es. Sie wussten es beide. Dies war der Moment, in dem sie einander zum letzten Mal lebend sahen.
    „Ich komm schon raus!“, brüllte Maitland. „Spring!“
    Valdez wich ein paar Schritte zurück. Dann schnellte er sich zur Frachttür hinaus.
    Maitland überzeugte sich nicht davon, ob sich Valdez’ Fallschirm öffnete. Er musste sich um andere Dinge kümmern.
    Die Maschine ging stotternd runter.
    Noch während er nach seinem Gurtschloss tastete, wusste er, dass er kein Glück hatte. Ihm blieben weder die Zeit noch die Höhe, um seinen Fallschirm anzulegen. Er hatte nie etwas davon gehalten, einen zu tragen. Es hätte so ausgesehen, als würde er seinen Fähigkeiten als Pilot nicht vertrauen, und Maitland wusste – jedermann wusste –, dass er der Beste war.
    Gelassen befestigte er wieder seinen Gurt und packte die Kontrollen. Durch die zerschmetterte Windschutzscheibe beobachtete er den Dschungelboden, üppig und grün und unbeschreiblich schön, wie er ihm entgegenraste.
    Irgendwie hatte er immer geahnt, dass es so enden würde … mit dem Wind, der durch die zerfetzte Maschine pfeift, dem Erdboden, der ihm entgegenjagt, seinen Händen, die den Steuerknüppel umkrallen. Diesmal würde er nicht mehr davonkommen …
    Sie war erschreckend, diese plötzliche Erkenntnis seiner eigenen Sterblichkeit. Ein erstaunlicher Gedanke. Ich werde sterben.
    Und es war auch Erstaunen, was er empfand, als die DeHavilland in die Baumwipfel einschlug.
    * * *
    Vietnam, Laos
    Um 19.00 Uhr wurde gemeldet, dass der Air America Flug 5078 verschwunden war.
    Im Kommandoraum der U.S. Army-Einsatzzentrale empfingen Colonel Joseph Kistner und seine Kameraden vom Central and Defense Intelligence, dem militärischen Geheimdienst, die Neuigkeit mit geschocktem Schweigen. War ihre Operation, die so sorgfältig geplant und für amerikanische Interessen so wichtig war, in einer Katastrophe untergegangen?
    Colonel Kistner verlangte sofort eine Bestätigung.
    Das Kommando bei Air America lieferte die Details. Flug 5078 hätte um 15.00 Uhr in Nam Tha landen sollen, war jedoch nicht eingetroffen. Eine Suche entlang der vermutlichen Flugroute – ausgeführt bis zum Einbruch der Dunkelheit – hatte keine Anzeichen eines Absturzes enthüllt. Aber nahe der

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