Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
angedeutet, daß eine Revolution vielleicht nicht der richtige Weg ist. Ich sagte...«
    »Ja, Jak der Sturr?«
    »Ich mag den Krieg nicht, das Töten und die Schrecknisse, die er bringt. Könnte man das alles verhindern...« Ich stockte. »Wenn das möglich wäre, könnte die Welt wieder lächeln.«
    »Aber Thyllis ist stark. Mein Vater fühlt behutsam vor, aber er muß sehr vorsichtig sein.« Tyfar schaute mich an und runzelte die Stirn. »Wir sind Klingenkameraden, Jak. Doch arbeitest du persönlich für die Herrscherin...«
    »O ja, wir sind Klingengefährten. Du kennst meine hohe Meinung von deinem Vater - ein großer Mann. Am liebsten würde ich...« Wieder hielt ich inne. »Prinz Nedfar ist ein Mann unter Männern.« War diese Vorstellung so lächerlich, so unmöglich? Lag es außerhalb jeder vernünftigen Hoffnung, sich vorzustellen, daß Herrscherin Thyllis entthront und Prinz Nedfar statt ihrer zum König und Herrscher ausgerufen würde? Der Krieg würde dann sofort zu Ende sein. Vallia und Hamal könnten sich die Hand der Freundschaft reichen und sich dem wichtigeren Problem der Räuber von der anderen Seite Kregens zuwenden, der schlimmen Gefahr, die den Ländern Paz' drohte.
    Ich vermutete, daß Tyfars Ehrbegriff es nicht zuließ, die Hand gegen seine Herrscherin zu erheben.
    Behutsam sagte ich: »Es heißt in vielen alten Schriften, daß die Pflichten, die ein Mann gegenüber seinem Lande hat, die Freundschaft für irgendein Individuum überwiegen müssen.« Tyfar reagierte nicht. »Andere weise Männer meinen, Freundschaft stehe über allem anderen. Ist Loyalität ohne Freundschaft ein ausreichender Grund?«
    »Loyalität...« Tyfar hätte weitergesprochen, doch heftig ging Jaezila dazwischen: »Ich hasse diesen blöden Krieg! Thyllis hätte als Kind öfter gezüchtigt werden müssen, da sähe sie heute manches klarer.«
    »Ich bitte dich, Zila...« Tyfar war weniger entrüstet als amüsiert. Ich atmete auf. Für einen vornehmen, mächtigen Prinzen aus Hamal war das ein gutes Zeichen. Und Tyfar war kein vornehmer mächtiger Prinz im engstirnigen, weltmüden Sinne; vielmehr zeigte er sich munter und eifrigund in der Überzeugung, daß er nun mal das Vertrauen rechtfertigen müsse, das die Götter in ihn gesetzt hatten, als sie ihn zum Prinzen machten.
    Während unseres Gesprächs waren wir auf dem östlichen Boulevard in Richtung Westen gegangen, auf die dunkle Masse der Arena zu. Die Außenhöfe des Jikhorkdun waren um diese späte Stunde sicher noch gefüllt mit Sensationslustigen, die nach der Erregung von Blut und Tod in der Arena noch etwas mehr wollten - vielleicht einen letzten Blick auf ihren Lieblingskaidur oder einen Tiertrainer; womöglich wollten sie einen Sklaven kaufen oder Wetten abschließen; vielleicht griffen sie aber auchzum Schwert und wagten sich in einen der kleinen Übungsringe, um sich dort gegen Profis zu behaupten.
    Hinter unserem Rücken wurde Gebrüll laut, wir fuhren sofort herum und waren auf jede mögliche Gefahr gefaßt. Allerdings erblickten wir lediglich eine elende Gruppe Arenafutter, das an Ketten vorangestoßen wurde.
    »Klactoils«, sagte Tyfar, und auf seinem Gesicht spiegelte sich ein Widerwille, der der Institution der Arena galt und der von Leuten, die ihn nicht kannten und die eine alltägliche Reaktion vermuteten, als Abscheu vor den kalkweißen Klactoils gedeutet worden wäre. Eine absonderliche Diff-Rasse sind die Klactoils, pergamentweiß und nur etwa drei Fuß groß. Auf dem Rücken tragen sie eine breite Reihe von Wirbelerhebungen, auslaufend in einen muskulösen Schwanz, der einem die Beine brechen kann. Das Gesicht eines Klactoil hat etwas Fischartiges, das ihn von den meisten Rassen auf Paz unterscheidet. Diese Wesen schirmen sich weitgehend nach außen ab und wohnen an entlegenen Orten; so wimmelte es in den Ruinen der Lilienstadt Klana von ihnen. Es hieß - und damals wußte ich ebensowenig wie jeder andere, was an diesem Spruch dran war -, daß sie entweder dekadente Überlebende einer gestrandeten Shank-Horde aus Ländern unter dem Horizont waren, oder -was noch schlimmer gewesen wäre -degenerierte Nachkommen von Shanks und einer längst untergegangenen unbekannten Rasse.
    Wie immer die Wahrheit aussehen mochte, die Klactoils wurden über den Boulevard gepeitscht und gestoßen, ihr Bestimmungsort war die Arena. Die Wächter sparten nicht mit Peitschenschlägen. Meistens allerdings trafen die Riemen ziemlich harmlos auf die ausgeprägte

Weitere Kostenlose Bücher