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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
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hinein, um ihm den eigenen Schild ins Gesicht zu stoßen. Er schrie auf und hüpfte fort. Die über den oberen Schildrand lugende Nase begann zu bluten.
    Nun bewegte er sich vorsichtiger. Er schien verwirrt zu sein. Bei seinem nächsten Angriff prügelte er heftig auf meinen Schild ein und bedrängte mich. Sein schwitzendes Gesicht war wenige Zoll von dem meinen entfernt.
    »Rast!« fauchte er mich an. »Du sollst mich doch gewinnen lassen!«
    Ich glitt zur Seite, fuhr herum und versetzte ihm einen schmerzhaften Schlag mit der Breitseite der Klinge auf das Hinterteil. Er wirbelte herum. Schwert und Schild flogen förmlich auseinander. Das Publikum begann zu lachen.
    »Yetch!« kreischte er. »Denk an die Männer in Schwarz!«
    Wieder antwortete ich nicht. Beim nächsten Zusammenstoß gelang es seinem Schild nicht, einen Streich abzuwehren. Das Schwert wurde ihm aus den Fingern gerissen, wirbelte funkelnd herum und bohrte sich mit der Spitze in den Sand. Die Waffe pendelte hin und her. Keuchend starrte er zwischen dem Schwert und mir hin und her. Ich trat zurück, verbeugte mich schwungvoll und zeigte mit meinem Thraxter auf seine Waffe.
    Das Publikum tobte.
    Er zerrte das Schwert aus dem Sand. »Du Onker! Du sollst mich gewinnen lassen!«
    »Mag schon sein... aber leicht machen muß ich es dir doch nicht, oder?«
    Er verfügte über ein recht vielseitiges Repertoire an Tricks und Manövern und machte sich nun ernsthaft ans Werk. Vieles von dem, was er vortrug, entstammte dem Können früherer Hyr-Kaidurs, manches gehörte auch zum Stamm wissen jedes Kämpfers. Neues hatte er mir nicht zu bieten. Man hatte ihn gut und gründlich ausgebildet, doch fehlte ihm der Funke, der Geist, die entscheidende Essenz, die einen großen Schwertkämpfer ausmachen.
    Ich brach mit meinen sonstigen Gewohnheiten und begann mich während des Kampfes mit ihm zu unterhalten, so unpassend dies auch sein mochte.
    »Du hast gute Lehrer gehabt, Junge. Hervorragende Schwertmeister...«
    »Und ob, du Rast!« Und er stürmte hackend und hauend vor, und ich ließ ihn ins Leere laufen, während ich lässig im Sand verharrte.
    »Trotzdem«, fuhr ich im Plauderton fort, als er aufgebracht zu mir herumfuhr, »erscheint es mir rätselhaft, daß du hier als Kaidur der Königin auftrittst. Dir fehlt das Zeug für diesen Job.«
    Wutschnaubend attackierte er mich, und ich lenkte sein Schwert zur Seite ab und (es mutet mich seltsam an, davon zu erzählen) stellte ihm ein Bein. Ein gemeiner Trick. Wieder stolperte er, und diesmal ließ er nicht nur das Schwert, sondern auch den Schild los. Kurze Zeit lag er schlaff im Sand.
    Gemessen näherte ich mich ihm und hob Schild und Schwert auf. Mein eigener Schild hing mir an einem Gurt über dem Unterarm, das Schwert hatte ich hinter mir in den Sand gesteckt. Mit einer höflichen Verbeugung reichte ich ihm die Waffen. Sofort sprang er auf, zog den Schild herum und führte einen energischen Streich mit der Klinge gegen mich, um mir den Kopf abzuschlagen. Ich wich leichtfüßig aus.
    Laute Buh-Rufe ertönten.
    Dem Volk hatte meine großzügige Art nicht gefallen, die Art und Weise, wie ich ihm die Waffen reichte und mich ihm waffenlos darbot.
    Solche kleine Scherze setzten wir noch eine Zeitlang fort, und ich nutzte die Gelegenheit, meinen Gegner zu entkleiden. Ich möchte zu meinen Gunsten anführen, daß ich nur aus Langweile so handelte und um etwas zu tun zu haben, während ich mir mein weiteres Vorgehen überlegte. Zielstrebig schnitt ich Bänder und Gurte durch. Brust- und Rückenpanzer fielen von ihm ab. Er trug einen hübschen grünen Lendenschurz, woraufhin ich doch etwas energischer gegen ihn vorging.
    Als er praktisch splitternackt vor mir stand und noch immer kreischend und schluchzend gegen mich anrannte und mir zubrüllte, was die Männer in Schwarz mit mir machen würden, beschäftigte ich mich doch ein wenig ernsthafter mit ihm. Ich gebe zu, er war ziemlich hysterisch. Sein Gesicht leuchtete rot, und er schnappte nach Luft. Schon mehrmals hatte er sich dem Tode nahe gesehen, bis denn meine Klinge im letzten Moment wieder zur Seite zuckte. Allerdings verpaßte ich ihm einen Haarschnitt.
    Das Publikum war verstummt; nur ab und zu lief ein Seufzen durch die Reihen, wenn nach Luft geschnappt wurde, oder es ertönte ein unerwartetes Lachen über eine neue Schelmerei, die ich mir ausdachte. Mein Gegner war völlig außer Atem und am Ende seiner Kräfte, und sein Schild sank herab, und das Schwert zitterte.

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